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Riley Jenson 01 - Die Mondjägerin

Riley Jenson 01 - Die Mondjägerin

Titel: Riley Jenson 01 - Die Mondjägerin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Keri Arthur
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ganz von vorn anzufangen. Und Talon hatte recht. So sehr ich Misha mochte, er konnte mir nicht bieten, was Talon mir gab. Er konnte mich nicht auf dieselbe Art befriedigen. Es war eine Sucht, aber sie war längst nicht so gefährlich wie das, was Jack mir aufzwingen wollte.
    »Ich weiß nicht.« »Dann treffen wir uns einfach zum Frühstück und sehen, was passiert.« Ich zögerte wieder, aber nur kurz. Sucht hin oder her, ich konnte Talon nicht einfach aufgeben. Nicht wenn der Mond mich derart verrückt machte. »Wo?« »Im Kingfisher in der Collins Street.«
    Das Kingfisher gehörte zu Melbournes ersten Luxushotels und war allen Berichten zufolge äußerst spektakulär. Außerdem war es mit seinen neunzehn Stockwerken kein Wolkenkratzer. »Okay. Ich muss aber noch arbeiten und weiß nicht, wie lange. Ich kann dir nicht genau sagen, wann ich komme.« Das war gelogen. Es ging weder um die Arbeit noch um Rhoan. Ich brauchte einfach Zeit, um mich von Talon zu erholen.
    »Ruf an«, sagte er, während er mich zur Tür begleitete.
    Doch bevor ich entkommen konnte, zog er mich dicht an sich heran und küsste mich. Es war kein zärtlicher Kuss – er war machtgierig und wollte eindeutig seinen Anspruch zum wiederholten Mal deutlich machen. Ich erschrak, und zugleich erregte es mich.
    Als ich schließlich das Tor des Anwesens hinter mir ließ, war ich echt erleichtert, und in dem Moment beschloss ich, niemals mehr zu diesem Haus zurückzukehren. Vielleicht wurde es wahrhaftig Zeit, dass sich unsere Wege nach dieser Mondphase trennten.
    Ich blickte auf die Uhr. Es war bereits kurz vor neun. Ich suchte in meiner Tasche nach dem Telefon, um Misha anzurufen und ihm zu sagen, dass ich noch im Büro vorbeifahren musste. Es erwarteten mich diverse Sprachnachrichten. Ich drückte die Abspieltaste und hörte Mishas sonore Stimme. »Es tut mir schrecklich leid, Riley, aber ich muss dir für heute Abend absagen. Meine Schwester hatte einen Autounfall, und ich muss nach Hause fahren. Es kann über eine Woche dauern. Behalte das Auto, bis ich zurück bin. Ich ruf dich an.«
    Die Nachricht war von kurz nach sechs, vermutlich war ich da gerade von Talons ausgezeichnetem Champagner bewusstlos geworden. Ich hoffte, dass es Misha gutging. Hoffte, dass seine Schwester wieder in Ordnung kam. Und ich wünschte, er hätte mir eine Nummer hinterlassen, unter der ich ihn hätte erreichen können.
    Ich löschte die Nachricht und sprang zur nächsten.
    »Riley, hier ist Quinn.« Der warme singende Tonfall schien über meine Haut zu gleiten, so sinnlich wie eine zarte Berührung. Was war bloß an diesem Vampir, das mich derart erregte? Ich kannte ihn doch gar nicht, hatte ihn aber schon begehrt, bevor das Mondfieber überhaupt losgegangen war. Ich hatte mich noch nie so stark zu einem Nicht-Wolf hingezogen gefühlt. Das war seltsam. »Ich weiß nicht, wieso du vor mir wegläufst, aber ich bin ein Freund von Rhoan, und ich glaube, dass ihr beide ernsthaft in Gefahr seid. Wir müssen reden.«
    Er schwieg, und ich hörte Musik im Hintergrund. Es klang wie Presleys »A little less conversation«. Wahrscheinlich hatte er vom Rockers aus angerufen. »Komm um elf auf die Treppe vor dem Casino.« Er zögerte. »Es geht um mehr, als du glaubst. Bitte komm.« Der Anruf machte mich neugierig. Doch bevor ich mit Jack gesprochen hatte, würde ich ganz sicher nicht das Risiko eingehen, mich in Quinns Nähe zu begeben.
    Ich fuhr zum Büro. Als ich eintrat, sah Jack vom Computerbildschirm auf und machte große Augen. »Honey, du siehst ja schrecklich aus.« »Danke, Chef. Äußerst charmant.«
    Er stand auf, nahm meinen Arm und zog mich auf einen Stuhl. »Nein, ich meine es ernst.« Er nahm mein Gesicht in seine riesigen Pranken und mustert mich scharf. »Deine Iris ist groß wie ein Fußball. Hast du irgendwelche Drogen genommen?« »Champagner. Ist mir wohl nicht bekommen.« »Da muss noch etwas anderes drin gewesen sein.« Er nahm das Telefon und beorderte umgehend ein medizinisches Team auf unsere Etage. »Sie sollen dir Blut abnehmen. Ich glaube, man hat dir Drogen verabreicht.«
    Es konnte mir nur einer Drogen gegeben haben, aber wieso sollte Talon das tun? Er bekam doch von mir, was er wollte. Dann musste ich an meine Gedächtnislücke denken und wunderte mich unwillkürlich.
    »Es ist nur eine Abwehrreaktion gegen Champagner.« Ich wusste nicht, wen ich eigentlich überzeugen wollte – mich oder Jack. »Das hatte ich schon einmal.«
    Es war mir vor einigen

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