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Riley Jenson 01 - Die Mondjägerin

Riley Jenson 01 - Die Mondjägerin

Titel: Riley Jenson 01 - Die Mondjägerin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Keri Arthur
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wartete, bis wir im Aufzug waren, und machte mich dann von ihm los. »Gautier ahnt etwas.« Er hob erstaunt eine Braue. »Woher weißt du das? Du kannst doch genauso wenig seine Gedanken lesen wie er deine.« »Nein. Aber ich kann seinen Gesichtsausdruck deuten.« »Ein Vampir wie Gautier hat keinen Gesichtsausdruck.« »Da war etwas – nur ein kurzes Flackern. Irgendetwas hat ihn aufhorchen lassen.« »Dann sollten wir zusehen, dass wir so schnell wie möglich hier herauskommen. Er darf auf keinen Fall Alarm schlagen.«
    Nein, denn ich wusste, wie Gautier im Einsatz war. Ich konnte mir zwar vorstellen, dass Quinn mit Gautier fertigwurde, aber nicht, wenn Gautier Verstärkung rief. In der Gruft saßen mindestens zwanzig Vampire und warteten nur auf einen guten Kampf. Wir verließen das Gebäude und liefen die Straße hinunter. Obwohl ich nichts hörte, stellten sich meine Nackenhaare auf.
    »Wir werden verfolgt«, sagte ich leise. »Ich weiß. Aber der direkt hinter uns ist kein Vampir – sein Herzschlag ist zu regelmäßig.« Er umfasste fester meine Hand. »Gehen wir zum Auto und sehen, was passiert.« Wir liefen nicht schneller, sondern gingen ganz ruhig weiter. Die hohen Gebäude um uns herum hielten den Wind ab, doch obwohl es schon nach Mitternacht war, war die Nacht alles andere als ruhig. Der Mond stand hoch am Himmel, und die Wölfe feierten in der ganzen Stadt. Sogar der Verkehr war stärker als sonst.
    Durch den Lärm hindurch nahm ich eine Bewegung wahr, die mit einer Art Ächzen auf uns zusauste. Ich bemerkte den scharfen Geruch von Moschus und Mann und wurde wütend. Es war nicht Gautier. Ich machte mich von Quinn los, fuhr herum und fing Talons Hand ab, bevor er mir die Perücke vom Kopf reißen konnte. Er wirkte überrascht. Ich drückte seine Finger ein bisschen fester zusammen. Nun sah er nicht mehr überrascht, sondern leidend aus. »Was willst du?«
    »Ich nehme an, du kennst diesen Herren.« Quinns Stimme klang gleichgültig, dennoch hörte ich, dass er sich amüsierte. Vielleicht sah er gern zu, wenn andere litten. »Ich würde ihn nicht gerade als Herrn bezeichnen. Aber ja, ich kenne ihn.« Ich ließ Talons Hand los und warf sie gegen seine Brust. »Was zum Teufel machst du hier? Wie hast du mich gefunden?« Er verzog den Mund zu einem Lächeln, doch seine Augen blickten kühl von mir zu Quinn und wieder zurück. »Ein Wolf weiß immer, wo er seine Partnerin findet.« »Das ist dein Partner?«, fragte Quinn in beleidigendem Tonfall. »Mein Gott, ich hätte dir etwas mehr Geschmack zugetraut.« »Er ist mein Sexpartner, nicht mein Freund. Dieser Idiot hat gerade beschlossen, dass er ein Kind von mir will, und hat ohne meine Einwilligung einen Antrag gestellt.«
    »Du weißt, dass das gesetzlich verboten ist«, sagte Quinn im Plauderton, »obwohl ich ja der Ansicht bin, dass eine ordentliche Tracht Prügel deutlich abschreckender wirkt.« »Nun, das wäre eine Idee.« Ich stieß Talon fest gegen die Brust und schubste ihn ein Stück zurück. Seine goldfarbenen Augen flackerten überrascht auf. »Was zum Teufel hast du vor?«, fragte ich scharf. »Mit welchem Recht folgst du mir hierher?« Das falsche Lächeln verschwand, und es blieb nur ein kalter, harter Ausdruck zurück. Verflucht, was hatte ich bloß an ihm gefunden? »Du gehörst mir, kleiner Wolf, und ich habe keine Lust, dich zu teilen. Auch nicht mit einem Untoten.«
    »Ich gehöre nur mir selbst. Und woher weißt du, dass er ein Vampir ist?«
    Talon schnaubte verächtlich und blickte ungeduldig an mir vorbei. »Das ist doch Alan Brown, oder nicht? Ich habe ihn auf den Anzeigen gesehen, auf denen er für die Abteilung wirbt.« Wenn es Alan Brown gewesen wäre, wäre Talon jetzt tot. Brown machte kurzen Prozess mit Idioten oder Leuten, die ihn nicht ausreichend respektierten. »Wie hast du mich gefunden?« »Ganz einfach. Ich habe herausgefunden, was für Schichten du diese Woche hast, bin hergekommen und habe auf dich gewartet.«
    Er log. Ich wusste nicht, wieso ich mir dessen so sicher war, denn er ließ sich absolut nichts anmerken. »Bist du in meine Wohnung eingebrochen?« Wie hatte er in dem ganzen Durcheinander bloß meinen Einsatzplan gefunden, den ich selbst meist nicht fand? Er zuckte mit den Schultern, ließ den Blick an meinem Körper hinuntergleiten und war erregt, als er mein Kleid bemerkte. Wenn man bei diesem Hauch von Nichts überhaupt von einem Kleid sprechen konnte. »Hübsch, kleiner Wolf.«
    Zum ersten Mal machte das

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