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Riley Jenson 02 - Wächterin des Mondes

Riley Jenson 02 - Wächterin des Mondes

Titel: Riley Jenson 02 - Wächterin des Mondes Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Keri Arthur
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Hinweise hinterlassen haben, brauchen wir vermutlich Jahre, um ihre Spur wiederzufinden.« Ich hatte das dumme Gefühl, dass ich mir das nicht leisten konnte. »Falls sie überstürzt aufgebrochen sind, kann es sein, dass sie wichtige Informationen zurückgelassen haben.« Er blickte auf die Uhr. »In fünf Minuten müssen wir jedenfalls reingehen.« »Dann ruhe ich mich noch ein bisschen aus.«
    Ich ließ mich auf einen Baumstumpf fallen. Quinn setzte sich so dicht neben mich, dass ich seine Wärme spüren konnte, ohne mich jedoch zu berühren.
    Ich wäre gern näher an ihn herangerückt, so dass wir uns berührt hätten oder so weit weg, dass er mich kalt ließ. Doch ich beherrschte mich, ignorierte den bemerkenswerten, männlichen Körper neben mir und starrte stur geradeaus auf den Zaun. »Ich kann mir nicht vorstellen, dass sie das Gelände unbewacht lassen, selbst wenn wir von hier aus nichts spüren.«
    »Möglich.« Er sah mich nicht an, doch zwischen uns herrschte genau dieselbe Anziehungskraft wie immer. Ein Teil von mir wollte sich ihm hingeben und sich für ewig in seiner Wärme verlieren.
    Ich musste verrückt sein. Oder reizte er mich vielleicht nur, weil ich ihn nicht haben durfte? Wie die Schokolade, die Rhoan vor mir versteckt hatte, als ich noch ein pickeliger Teenager war? Er hatte immer Schokolade da. Das wusste ich ganz genau, und ich wollte sie haben, auch wenn mir ebenso genau klar war, dass sie mir nicht guttat.
    Ich verschränkte die Arme und tat, als würde ich mich gegen die Kälte schützen. Dabei konnte mir die kühle Nachtluft nichts anhaben, solange Quinn in meiner Nähe war.
    »Worüber wollen wir reden, während wir darauf warten, dass die Zeit vergeht?« Ich forderte ihn zu einem Gespräch auf. Hatte er das eigentlich verdient? Aber wenn er nun einmal in die Ermittlungen eingebunden war, sollten wir wohl irgendwann miteinander sprechen.
    »Wie wäre es, wenn wir über Fehler reden?« »Kommt darauf an, über wessen Fehler.« »Ich glaube, wir sollten mit meinen anfangen.« Er sah mich unverwandt an, seine Augen waren wie dunkle Seen, in denen ich leicht ertrinken konnte. »Es war ein Fehler, dass ich dich nicht wiedersehen wollte.«
    Na, toll. So eine Bemerkung konnte ich wirklich richtig gut gebrauchen, während ich ohnehin hin- und her gerissen war zwischen der Lust, das zu genießen, was zwischen uns war, und der Einsicht, dass genau das falsch wäre, weil zwischen uns sowieso nie etwas Dauerhaftes entstehen konnte. Ich wollte mich auf keinen Fall in die Schlange der Werwölfinnen einreihen, die ihn verletzt hatten.
    »Und was hat diesen plötzlichen Gefühlsumschwung bewirkt?« Meine Stimme klang gleichgültig, was mich sehr überraschte. Abgesehen von den neuesten Enthüllungen hatte er mich schließlich sitzenlassen. Also hätte er es zumindest verdient gehabt, meinen Unmut zu spüren. »Vieles …« »Was zum Beispiel?«, unterbrach ich. »Bekommst du keinen Sex mehr, nachdem du das Leben deiner Verlobten zerstört hast?«
    Das war eine ebenso alberne wie gehässige Bemerkung. Man mochte mir meinen Ärger eventuell nicht anhören, aber ganz offensichtlich gärte er in mir. Sein Blick verhärtete sich. »Du weißt, wieso ich das getan habe.« »Ja. Sie hat dir ziemlich wehgetan. Nun, Schätzchen, du hast mir ziemlich wehgetan, und jetzt musst du mit den Konsequenzen leben.«
    Er betrachtete mich eine Weile, dann wandte er den Blick ab. Sein Gesichtsausdruck wirkte gleichgültig, doch die Luft vibrierte. Er konnte seine Wut kaum noch beherrschen. Was mich zugegeben ein wenig freute. Ich konnte nicht anders. Ich war wirklich eine Zicke.
    »Ich glaube dir nicht, dass du einfach so aufgibst.« »Warum nicht? Schließlich bin ich ein Werwolf, oder? Wir springen von einem Partner zum anderen – ohne einen Gedanken darüber zu verlieren und ohne jegliche Moral zu besitzen.« Irgendetwas blitzte in seinen Augen auf. Womöglich hatte er etwas verstanden. »So bist du nicht.« »Vielleicht bin ich nicht so, vielleicht aber doch.« Ich musterte ihn einen Moment. »Ich bin als Werwolf geboren und aufgewachsen, Quinn. Meine Moral und meine Art werden niemals zu deiner passen.«
    »Das heißt nicht, dass wir uns nicht irgendwo in der Mitte treffen können.« O doch, genau das hieß es. Denn Quinn war meine Schokolade – und ein einziges Stück von ihm würde mir niemals reichen. Leider war er obendrein ein Vampir und konnte mir nicht das geben, wonach ich mich wirklich sehnte.
    Verdammt,

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