Riley Jenson 02 - Wächterin des Mondes
ein Feuermelder aussehen. Die Leute müssen Sonnenbrillen aufsetzen, wenn sie mir begegnen.«
Liander grinste. »Wir wollen doch, dass die Leute dich ansehen. Wir wollen, dass die Leute nur deinen wundervollen Körper bewundern und nichts merken.« Ich hob eine Braue und musste ein bisschen lächeln. »Wundervoller Körper? Ich dachte, du bist vom anderen Ufer? Was hat diese plötzliche Wertschätzung des weiblichen Körpers zu bedeuten?«
»Ich bin zwar vom anderen Ufer, wie du es ausdrückst, aber das heißt nicht, dass ich nicht einen großartigen Körper wie deinen zu würdigen wüsste.« Er klatschte mir leicht auf den Arm. »Und jetzt hör gefälligst auf, dich zu zieren und steh auf.« Ich gehorchte. Er zeigte mir zwei weiße Schalen. »Büstenverstärker. Sie stützen deine Brust und bringen dein wunderschönes Dekolletee noch mehr zur Geltung.« »Als wenn ich das nötig hätte«, erwiderte ich beleidigt, als er meine Brüste hob und die Pads darunterschob.
»Je mehr sie auf deinen Busen gaffen, desto weniger achten sie auf dein Gesicht«, prophezeite Rhoan grinsend. »Das ist ausnahmsweise einmal von Vorteil.« »Sagt jemand, der sich noch nie mit einem Mann unterhalten musste, der einem immer nur auf die Brüste glotzte statt in die Augen.« »Es hat gewisse Vorteile, ein Mann zu sein.«
Wie beispielsweise nicht vom Liebhaber deines Bruders auseinandergenommen und neu zusammengesetzt zu werden. Liander reichte mir das sogenannte Kleid.
»Was denn, keine Unterwäsche?« »Wir wollen doch keine hässlichen Konturen irgendwelcher Gummizüge unter dem Kleid, hm?« Ich hob eine Braue. »Nicht einmal die Kontur eines G-Strings?«
Jetzt sah er mich mit großen Augen an. Ich grinste und schlängelte mich in das Kleid. Es saß eng wie ein Handschuh und bedeckte meinen Körper von den Brüsten bis zum Oberschenkel, ließ jedoch einen beträchtlichen Teil meiner Haut unbedeckt. »Ich werde mich zum Gespött der Leute machen.«
»Sie werden entzückt sein.« Liander trat zurück und betrachtete mich wie ein Künstler sein Meisterwerk. »Zieh den Saum noch ein Stück herunter.« »Willst du, dass mein Busen heraushängt?« Er grinste ein bisschen. »Nein, obwohl du zugeben musst, dass dann endgültig niemand mehr auf dein Gesicht achten wird.«
Das Kleid blieb, wo es war. Nur ein winziges Stück mehr, und meine Nippel hätten neugierig in die Welt geblinzelt. »Schuhe?« Er reichte mir ein Paar hohe Riemchenpumps. »Meine Favoriten«, sagte ich und fuhr mit dem Finger über den spitzen Holzabsatz. »Rot und bereit zum Einsatz.« Liander grinste. »Sie sind ziemlich in Mode – also wird wohl niemand auf die Idee kommen, dass du sie nebenbei zu etwas anderem benutzen kannst.« »Gott sei Dank. Ich hätte keine Lust, mir eine neue Waffe auszudenken.«
Nachdem ich sie angezogen hatte, drehte ich mich um und betrachtete mich im Spiegel. Wenn wir einen absolut scharfen Look kreieren wollten, dann hatten wir unser Ziel erreicht.
»Was ist mit meiner Stimme?« »Das regeln wir mit Modulatoren. Mach den Mund weit auf.«
Er steckte mir äußerst dünne Plastikplättchen rechts und links in den Mund. Die Oberfläche der Modulatoren war vermutlich mit einem schmerzlindernden Mittel überzogen, das die Haut beim Einsetzen betäubte. Theoretisch jedenfalls. Praktisch fühlte es sich an, als würde er mir die Zähne herausreißen. Nachdem sie endlich saßen, spürte ich sie allerdings nicht mehr. Sie fielen überhaupt nicht auf, es sei denn ich würde jemand heftig einen blasen.
»Die Dinger tun beim Einsetzen ziemlich weh«, sagte ich, als ich wieder sprechen konnte, und war von dem Klang meiner neuen Stimme überrascht. »Stell dich nicht so an«, bemerkte Liander, »und sag das Alphabet auf, damit ich weiß, dass sie richtig funktionieren.« Das Alphabet hatte sich mit Sicherheit noch nie so sexy angehört. »Was ist mit einem Mantel? Oder soll ich mich zugunsten der Perfektion zu Tode frieren?« »Glaub mir, du machst alle so heiß, du brauchst keinen Mantel.« Er hob eine Hand und wehrte meinen Protest ab. »Ich habe trotzdem einen für dich.«
Er reichte ihn mir. Glücklicherweise war er schwarz und nicht kreischend rot. Ich schlüpfte hinein und knöpfte ihn zu. Ich wollte nicht, dass Quinn einen Herzinfarkt bekam, insbesondere da er noch nicht entschieden hatte, ob er die Beziehung zu meinen Bedingungen weiterführen wollte.
»Noch etwas«, fügte Rhoan hinzu und reichte mir eine kleine Tasche. »Da sind Sachen
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