Riley Jenson 02 - Wächterin des Mondes
Kaffee sollte das wirklich etwas heißen. Aber solange wir noch so nah an dem Gelände waren, konnte ich nicht einfach hier liegen bleiben und mich ausruhen, schon gar nicht ein paar Stunden.
Der Gestaltwandler stand mit einer geschmeidigen Bewegung auf und hielt mir seine Hand hin. Obwohl er sich so lange im Flusswasser gewälzt hatte, waren seine Finger warm. Seine Hand fühlte sich rau an. Er zog mich hoch und ließ mich dann los, machte jedoch keine Anstalten, weiterzugehen.
Ich sah ihn fragend an. Seine braunen Augen funkelten, als er mich prüfend musterte, und plötzlich wurde mir klar, dass dieser Mann seit einigen Monaten keine Frau gehabt hatte. Das eiskalte Wasser hatte den Stallgeruch von ihm gewaschen, und jetzt hüllte mich sein Moschusduft ein, in den sich eindeutig der scharfe Geruch nach Lust mischte. Ich spürte, wie die Erregung in mir aufkeimte und die Kälte von meiner Haut vertrieb.
Er hob eine Hand und strich eine nasse Haarsträhne von meiner Wange. »Darf ich fragen, wie du heißt?« Seine Finger hinterließen eine heiße Spur auf meiner Haut. Es fühlte sich gut an, und meine Lust wuchs. Doch meine Angst, wieder gefangen zu werden, war stärker. Wir mussten weitergehen. »Riley. Riley Jenson. Und du?«, erwiderte ich schnell. »Kade Williams.« »Wir müssen weiter, Kade.« »Ja.«
Doch er rührte sich nicht von der Stelle, und das Lächeln um seine Lippen war mehr als sexy. Meine Hormone spielten verrückt. Allerdings gerieten meine Hormone beim Anblick eines gut aussehenden Mannes schnell in Wallung, und wenn wir nicht mitten im Wald gestanden hätten und von haarigen Monstern und bewaffneten Psychopathen gejagt worden wären, hätte ich ihrer unmissverständlichen Forderung vielleicht nachgegeben.
»Aber erst«, fuhr er sanft fort, »bekomme ich einen Kuss dafür, dass ich dich gerettet habe.« »Das ist wohl kaum der richtige Zeitpunkt und auch nicht der richtige Ort …« »Weiß ich«, unterbrach er mich, »aber das ist mir egal.«
Er küsste mich, ließ die Hand um meine Taille gleiten, presste seine heißen Finger an meinen Rücken und zog mich näher an seinen warmen, festen Körper. Ich wehrte mich nur für den Bruchteil einer Sekunde und gab dann nach. Er fühlte sich einfach unglaublich gut an. Nachdem mein Widerstand gebrochen war, entwickelte sich aus der anfänglichen Erregung echte Lust, und wir küssten uns leidenschaftlich und ausgiebig.
Als wir endlich Luft holten, kam es mir vor, als wären Stunden vergangen. Ich hörte mein Herz in der Stille pochen, und das Blut rauschte in meinen Ohren. Der Vollmond war zwar vorbei, doch das Fieber flirrte noch in meinen Adern. Das war ein Hinweis darauf, dass ich in den acht Tagen, an die ich mich nicht erinnern konnte, wahrscheinlich Sex gehabt hatte, ohne wirklich befriedigt worden zu sein.
Doch ich ließ mich nicht von meinen Hormonen beherrschen, zumindest nicht solange kein Vollmond war. Ich begehrte diesen attraktiven Gestaltwandler zwar, aber nicht so sehr, dass ich mich ihm gleich hier und jetzt hingegeben hätte.
Das konnte warten, bis wir in Sicherheit waren.
Ich befreite mich aus seiner Umarmung und trat einen Schritt zurück. »Am besten laufen wir ein Stück durch das Wasser, damit sie unsere Spur verlieren.« Das Lächeln um seine Lippen war sehr sinnlich. »Einverstanden. Aber flussaufwärts, nicht abwärts.« Ich hob fragend eine Braue. »Und wieso?« »Weil die meisten Leute es sich gern einfach machen und flussabwärts laufen würden. Wahrscheinlich denken diese Kerle, dass wir das ebenfalls tun.« »Klingt überzeugend.«
Er nickte. »Setz dich einfach auf meinen Rücken, wenn es dir im Wasser zu kalt wird.« »Dann verwandele ich mich einfach in einen Wolf.« Er zuckte mit den Schultern. »Wie du willst. Das Angebot steht jedenfalls.« »Danke.« Er zwinkerte mir zu. »Es ist noch nie zuvor eine Frau auf mir geritten, wenn ich meine Pferdegestalt angenommen hatte. Es ist ziemlich … erotisch.« Ich grinste. »Dann war Lady Godiva also gar nicht so dumm, wie ich dachte?« »Jedenfalls nicht, wenn ihr Pferd ein Gestaltwandler war.«
Ich ließ meinen Blick an seinem Körper hinuntergleiten. Er blieb an seinem Glied hängen. Wow! Daher also rührte das zufriedene Grinsen, das man auf allen Bildern auf dem Gesicht dieser seltsamen Frau sehen konnte. Ich deutete auf den Fluss. »Nach dir.«
Er wandelte seine Gestalt, wartete, bis ich dasselbe getan hatte, und schritt dann flussaufwärts voran. Wir liefen
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