Riley Jenson 03 - Der Gefähfrte der Wölfin
Chapel Street. Das Haus gehört ihm, den Restaurantbereich hat er verpachtet.« Ich runzelte die Stirn. »Sind wir dort sicher?« »Offenbar kennt niemand außer Direktorin Hunter die Adresse. In den Akten steht eine andere Anschrift.«
Von Direktorin Hunter würde Quinn die Adresse niemals erfahren. Nicht nur, weil sie als Vampir älter war als er und deshalb auch mächtiger, sondern weil er verpflichtet war, ihr zu gehorchen. Das hatte Quinn selbst gesagt, als er mir vor einiger Zeit das Hierarchiesystem der Vampire erklärt hatte.
»Um diese Uhrzeit bekommen wir dort nirgends einen Parkplatz«, bemerkte Liander. »Hinter der Marmeladenfabrik gibt es ein Parkhaus. Das ist gleich bei Jack um die Ecke.« »Gehen wir einkaufen, solange wir auf Jack warten?« Ich sah meinen Bruder an. »Ach nein, stimmt. Das hast du ja schon erledigt. Wir sind ja pleite.« Diese Spitze konnte ich mir nicht verkneifen. »Du hast hübsche Pullover geerbt. Hör also auf, herumzuzicken.« »Ich könnte eher etwas zu essen vertragen.« »Wir haben Fertiggerichte.« »Spaghetti und Bohnen sind nach ein paar Tagen irgendwie langweilig.« Er warf mir einen gereizten Blick zu. »Du verdirbst mir den ganzen Spaß am Einkaufen.«
Genau das war der Sinn meiner Meckerei. Ich grinste und wandte den Blick ab. Wir bahnten uns den Weg durch den dichten Verkehr und waren kurz nach halb zehn am Ziel. Liander warf uns diverse große Taschen zu. Den Rest nahm er Liander warf uns diverse große Taschen zu. Den Rest nahm er selbst. Jack erwartete uns in einem schattigen Hauseingang in der Nähe der Marmeladenfabrik, wo er vor dem Sonnenlicht geschützt war. Mit dem Alter wurden Vampire langsam unempfindlicher gegen die Sonne. Deshalb konnten sie sich umso länger dem Tageslicht aussetzen, je älter sie waren.
Quinn musste die Sonne nur zwischen zwölf und zwei meiden. Für Jack, der vierhundert Jahre jünger war, galten erheblich größere Einschränkungen. Er stieß jetzt wahrscheinlich bereits an seine Grenzen.
Wir folgten ihm rechts neben einem italienischen Restaurant durch eine kleine Tür und eine Treppe hinauf. Jacks Wohnung bestand aus einem einzigen langen Raum, von dem eine Tür vermutlich in das Badezimmer führte. Es war überraschend hell, Vorder- und Rückseite bestanden aus einer Fensterfront, doch die hinteren Fenster waren jetzt mit einer Markise gegen den Sonneneinfall geschützt. Die Farben und Möbel wirkten sehr männlich, viel Blau, dunkles Holz und Leder. An den Wänden hingen Bilder, die wie Drucke von alten Meistern aussahen. Aber das waren garantiert keine Drucke, das waren echte Gemälde. In Anbetracht von Jacks Alter war das überaus wahrscheinlich.
»Also«, sagte Jack, als wir die Taschen auf den Boden neben dem Tisch fallen ließen. »Woher weiß Quinn, dass der Zeitplan nach vorne verlegt wurde?« »Von mir.« Ich zog einen Stuhl heran und setzte mich an den Tisch. »Offenbar hat er aufgrund der Tatsache, dass wir Blut geteilt haben, leichteren Zugang zu meinen Gedanken – Schutzschilde hin oder her.«
Jack hob erstaunt seine Brauen. »Wenn das stimmte, wäre er hier und nicht auf dem Weg nach Genoveve.« »Du lässt ihn überwachen?«, fragte Rhoan. Jack nickte. »Wir haben kürzlich einige Falkenwandler aus Übersee für die Verfolgung von Gautier engagiert. Einer von ihnen ist derzeit auf Quinn angesetzt. Selbst wenn wir einen Wächter zur Verfügung hätten, der in der Morgensonne herumspazieren könnte, würde Quinn einen Vampir sofort spüren.«
Deshalb war Jack so scharf darauf, eine Tageseinheit unter Deshalb war Jack so scharf darauf, eine Tageseinheit unter der Leitung von Rhoan, Kade und Liander zu gründen. Momentan war die Abteilung in ihren Arbeitszeiten sehr eingeschränkt.
»Quinn kann meine Gedanken nur lesen, wenn ich unter Stress stehe oder große Lust empfinde«, erklärte ich. »Jetzt hat er keine Chance, an meinen Schutzschilden vorbeizukommen. Egal, wie sehr er sich bemüht.«
Das entsprach nicht ganz der Wahrheit. Er konnte auch im Schlaf in mein Bewusstsein eindringen. Aber ich war ziemlich sicher, dass das nur ging, wenn wir beide bereit dazu waren, und er diese Verbindung nicht über den Traumstatus hinaus aufrechterhalten konnte. Ich muss zugeben, dass der Mann im Traum zu erstaunlichem Sex fähig war.
»Hoffentlich«, murmelte Jack. »Ich will ihn hier nicht dabeihaben.« Ich hob die Brauen. »Warum?« »Weil er nur auf Rache aus ist. Wir aber wollen das gesamte Kartell zum Erliegen
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