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Riley Jenson 03 - Der Gefähfrte der Wölfin

Riley Jenson 03 - Der Gefähfrte der Wölfin

Titel: Riley Jenson 03 - Der Gefähfrte der Wölfin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Keri Arthur
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wäre höllisch schwer gewesen, dort auf normalem Weg herauszukommen.
    Der Bus hielt vor der Rückfront des Hauses, und der zackige Kerl stand auf. »Wenn ich euren Namen vorgelesen habe, steht ihr auf und begebt euch zu der roten Tür. Dort geht ihr hinein und führt den Hindernislauf aus. Je nachdem, ob ihr bestanden habt oder durchgefallen seid, werdet ihr entweder zu eurer Unterkunft oder zum Bus zurückgebracht. Verstanden?« Wir nickten artig, und er sagte: »Nerida Smith.«
    Der Werfuchs stand auf und marschierte aus dem Bus. Als sie an die rote Tür kam, öffnete sich diese automatisch. Sie trat hindurch, und die Tür schloss sich hinter ihr. Obwohl ich aufmerksam lauschte, konnte ich kein Geräusch hinter der Tür ausmachen. Was auch immer dort geschah, ging in aller Stille vonstatten. Entweder das oder das Haus war extrem gut isoliert.
    Als Nächstes waren die Zwillinge dran, dann eine dunkelhäutige Frau, die überaus zerbrechlich wirkte. Kaum war sie eingetreten, hörte ich ihre hohen Schreckensschreie. Der zackige Kerl senkte den Blick auf seine Papiere und strich ihren Namen durch. Unser erster Ausfall.
    Ginny, die tätowierte Frau, kam anschließend dran, dann Berna. »Viel Glück«, sagte ich, als sie aufstand. Sie nickte mir nur knapp zu, was wohl mehr mit ihren Nerven als mit mir persönlich zu tun hatte, und verließ den Bus. Von keiner anderen Frau waren Schreie zu hören gewesen, und ich vermutete, dass alle bestanden hatten. Als Nächstes ging eine Blondine hinein und fiel ebenfalls durch.
    »Nun kommt die glückliche Letzte«, sagte der zackige Kerl schließlich. »Die vorlaute Werwölfin.« »Ich nehme an, Sie meinen mich«, sagte ich und stand auf. Er deutete mit dem Stift auf die rote Tür. »Wollen wir doch mal sehen, wie mutig du da drinnen bist.« »Hindernisläufe machen mir keine Angst.« Sein Grinsen wirkte irgendwie bösartig. »Oh, der hier vieleicht schon«, entgegnete er.
    Na, toll. Ich sprang aus dem Bus und trat auf die Tür zu.
    »Ich gehe jetzt in das Haus«, murmelte ich. »Ich drehe den Ton ab, bis ich sicher bin, dass es ungefährlich ist.« »Viel Glück, Riley.« »Danke.«
    Ich drückte leicht auf den Knopf hinter meinem Ohr, um die Verbindung auszuschalten, und holte tief Luft, als die rote Tür aufschwang. Der Raum war lang und düster, und überall waren Kisten aufeinandergestapelt. Während ich durch den Eingang trat, blickte ich nach oben und stellte fest, dass sich im Türrahmen kein Sensor befand. Es gab also kein Zurück mehr. An der Decke waren in regelmäßigen Abständen Kameras installiert. Irgendjemand beobachtete, was zwischen dieser Tür und dem Ausgang passierte.
    Ich fragte mich, ob sie eingreifen würden, wenn es hart auf hart kam.
    Die Tür schloss sich automatisch hinter mir. Ich blieb auf dem schmalen Treppenabsatz stehen und atmete tief durch. Ich nahm nichts als muffige Luft und Staub wahr, doch deshalb musste der Raum nicht zwangsläufig leer sein. Meine Sinne schlugen Alarm, ein Zeichen, dass sich in dem Kistenlabyrinth andere Nichtmenschen versteckt hielten, darunter ein Vampir.
    Die Tür fiel ins Schloss, dann erlosch das Licht, und ich stand vollkommen im Dunkeln da. Ich blinzelte und schaltete – meinen Vampirgenen sei Dank – auf Infrarotsicht. Das war vieleicht meinen Mitstreiterinnen gegenüber nicht fair, aber wer sagte denn, dass ich fair spielen musste?
    In der Stille waren leise Schritte zu hören. Obwohl das Geräusch aus einer anderen Richtung gekommen war, wandte ich den Blick nach links. Dort war jemand. Das spürte ich deutlich an dem Kribbeln auf meiner Haut. Ich konnte jedoch niemanden sehen. Vermutlich versteckte er sich hinter etwas Metalenem, ansonsten hätte ich seine Körperwärme wahrnehmen müssen.
    Ich ignorierte die Treppenstufen, sprang mit einem Satz über das Geländer und landete leichtfüßig auf dem Boden. Die Schritte verstummten. Eine Weile hörte ich nur mein eigenes Atmen. Dann flackerte das rötliche Wärmelicht eines Körpers in der Dunkelheit auf und bewegte sich von einem Kistenstapel zum nächsten. Es war nicht der Vampir, sondern ein anderer Nichtmensch. Ich konnte ihn nicht genau orten und fragte mich, ob in dem Raum Abwehrtechnik installiert war, die meine Wahrnehmung beeinträchtigte.
    Ich öffnete die Schnalle meines Gürtels, zog ihn aus der Hose und hielt die Enden locker in der Hand. Ich wollte nicht, dass irgendjemand sah, wozu ich fähig war. Wenn ich die Gürtelschnalle in Form einer Spinne

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