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Ring aus Feuer

Ring aus Feuer

Titel: Ring aus Feuer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Annie West
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Annahme hatte ihn wohl auch dazu veranlasst, ihren Pass einzubehalten. Alle anderen privaten Dinge waren Tessa wieder ausgehändigt worden. Er hatte tatsächlich vor, sie in seiner Villa einzusperren!
    „Wie stellst du dir das vor? Willst du mich fesseln, damit ich nicht weglaufen kann?“ Mutig versuchte sie, ihre Angst zu ignorieren. Die Gefangenschaft von damals hatte ihre Spuren hinterlassen.
    „Führe mich nicht in Versuchung!“, riet er ihr und stützte sich schwer auf den Armlehnen des Sessels ab. Seine Stimme glich einem rauen Flüstern. „Diese Vorstellung ist durchaus extrem reizvoll.“
    In seinen Augen las sie, wie er sich eine solche Situation zwischen ihnen ausmalte, und in ihrem Innern breitete sich unerträgliche Aufregung aus.
    Allerdings handelte es sich nicht um Furcht – wie Tessa im ersten Augenblick geglaubt hatte –, sondern schlicht um körperliche Begierde.
    Stavros’ Präsenz füllte den ganzen Raum, und seine Lippen öffneten sich leicht, während sein Blick an Tessas Mund hing.
    Er wollte doch nicht etwa …? Pure Energie schwirrte zwischen ihnen durch die Luft, flimmerte, flirrte und brachte Tessa beinahe um den Verstand. Gierig reckte sie sich ihm entgegen und schämte sich für den Eifer, mit dem sie diesen unwahrscheinlichen Kuss erwartete.
    Mit harter Hand umfasste er ihr Gesicht, und Tessa schloss ergeben die Augen.
    „Oh, du bist gut“, knurrte er mit spöttischer Bewunderung in seinem Tonfall. „Überraschend gut.“
    Dann ließ er sie wieder los und richtete sich zu voller Größe auf. Schockiert legte Tessa den Kopf in den Nacken und bemerkte als Erstes seine verzogenen Mundwinkel und die Verachtung in seinen Augen. Was war geschehen?
    „Hältst du mich für naiv genug, mich von einer Frau wie dir aufs Glatteis führen zu lassen? Auch wenn du dich in den letzten Jahren zu einer hervorragenden Schauspielerin entwickelt hast.“
    Sie zuckte zusammen. Seine Worte trafen sie wie Messerstiche und drangen in die tiefsten Bereiche ihrer Seele. Dort lagen all ihre verletzlichen Hoffnungen und Träume, von denen sie glaubte, sie lange begraben zu haben. Sie hasste Stavros dafür, dass er diesen Ort gefunden hatte.
    Wie konnte ich auch nur für einen Moment vergessen, dass er einer anderen Frau versprochen ist?, ermahnte sie sich streng. Unglaublich!
    Erniedrigt spürte sie die Schmach dunkel auf ihren Wangen brennen. Wie hoffnungsvoll hatte sie auf einen Kuss von ihm gewartet! Verlangen und Fantasie hatten ihr offenbar den Kopf verdreht und sie zu einem willenlosen Opfer gemacht.
    Dabei wollte sie niemals wieder ein Opfer sein!
    „Du müsstest dich mit einer Frau wie mir gar nicht abgeben, wenn du mich einfach gehen lassen würdest“, verteidigte sie sich halbherzig.
    „Ich soll also nachgeben und dir vertrauen?“, fragte er ungläubig und straffte arrogant die Schultern. „Ganz bestimmt nicht.“ Er schüttelte den Kopf und stieß einen abfälligen Pfiff aus. „Ich vertraue dir nicht im Geringsten, schon gar nicht, wenn ich dich nicht im Blick habe. Du bleibst dort, wo mein Sicherheitsteam dich jederzeit beobachten und kontrollieren kann. Schließlich hast du deine Absichten deutlich gemacht, als du dir ausgerechnet meine Verlobungsfeier für deinen Auftritt ausgesucht hast. Größtmögliche Wirkung bedeutet für dich größtmöglichen finanziellen Gewinn. Eine einfache Rechnung, so niederträchtig sie auch sein mag.“ Sein kaltes Lächeln erreichte seine Augen nicht. „Verkauf mich nicht für blöd! Du hast deine Hausaufgaben gemacht und dich entschieden, unangemeldet aufzutauchen, um eine gewinnbringende Einigung mit mir zu erreichen. Aber du hast dir den falschen Mann ausgesucht. Ich lasse mich nicht erpressen.“
    Mittlerweile war sein Lächeln gänzlich verschwunden, und sein Gesicht glich einer hasserfüllten Maske.
    „Ich habe das nicht geplant“, wehrte sie sich vergeblich.
    „Natürlich hast du es geplant! Du hast deine Kontaktaufnahme mit mir höchst dramatisch inszeniert. Während der letzten Jahre hättest du mich jederzeit anrufen können, und ich hätte unsere Ehe schnellstmöglich beendet.“
    „Konnte ich nicht, weil ich nicht reisen durfte. Außerdem wusste ich nicht einmal, wer du bist und dass du lebst – bis vor ein paar Tagen.“
    Jahrelang hatte sie mit einem unguten Gefühl an jenen Schicksalstag in San Miguel gedacht. Damals hatte Stavros den Arm um sie gelegt, von einem heißen Bad im Hotel gesprochen und verkündet, dass die Mitarbeiter

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