Ring frei fuer die Liebe
alles gibt«, versicherte Dot ihr, warf Zac jedoch zugleich einen Blick zu, der ihm klarmachte, dass sie das selbst nicht eine Sekunde lang glaubte.
Er verstand nicht, wieso seine Tante Kiki nicht mochte, hatte aber die vage Vermutung, dass es daran liegen könnte, dass seine Freundin Lena und Minx dauernd nervte.
Er beschloss, sich aus alldem rauszuhalten. Das war eine Sache zwischen den Mädchen, und er war klug genug, nicht zwischen ihre Fronten zu geraten. Das konnte nicht gutgehen. Außerdem musste er Edwina in einer halben Stunde trainieren, und sie hatten ernsthaft zu arbeiten. Er hatte damit begonnen, Supersets in ihre Workouts einzubauen, extra intensive Übungen, die mehrere Muskelgruppen gleichzeitig beanspruchten. Sie hatten nur noch gut einen Monat Zeit, und er fand, dass sie nicht schnell genug vorankamen. Die Belohnung von vier Extrariesen würde er sich bestimmt nicht durch die Lappen gehen lassen. Viel zu viel hing davon ab.
»Du bleibst hier, Zac Parker.« Die Anweisung kam von Tante Dottie. Mit der Stimme eines Todesschützen, der seinem Opfer gleich den Lauf seiner Schusswaffe an die Schläfe halten würde. »Wusstest du etwas davon?«
Unschuldig hob er die Hände. »Ich schwöre, nein. Kiki hat es mit keiner Silbe erwähnt. Am besten, ich frage sie kurz.«
Er nestelte sein Handy aus der Hosentasche und wollte gerade die Kurzwahltaste drücken, als Kiki hereingestürmt kam.
»Was ist?« Sie begriff sofort, dass alle Blicke auf sie gerichtet waren, und dass das kein gutes Zeichen war.
Porsche wollte aufspringen, aber Dot hielt sie zurück. »Das ist nicht der richtige Weg, Liebes«, warnte sie. »Auch wenn es noch so verlockend ist.«
Dot richtete sich zu ihrer gesamten Länge von einem Meter siebenundfünfzig auf. »Kiki, Porsche ist ein bisschen aufgeregt, weil sie den – sicher falschen – Eindruck hat, du könntest ihr einen dieser Werbungsverträge …«
»Werbeverträge«, korrigierte Lena sie.
»… vor der Nase weggeschnappt haben«, fuhr Dot ungerührt fort.
Zac beobachtete, wie Kikis Gesicht die Farbe von Tante Dots Zehennägeln annahm. Verflucht, sie hatte es tatsächlich getan. Das würde in ein Blutbad münden. Aus den Augenwinkeln sah er, dass Shiraz ihr Handy in der Hand hielt, um das Gespräch zu filmen. Er war auch nicht begeistert über das, was Kiki da tat, aber er würde auf keinen Fall zulassen, dass es auf YouTube gelangte.
»Shiraz«, sagte er leise, aber mit deutlich warnendem Unterton.
Sie zuckte mit den Schultern und machte ein Gesicht, als wollte sie »Ich kann es ja wenigstens versuchen« sagen, doch dann begann sie stattdessen etwas zu tippen. Zweifellos hielt sie ihre Twitter-Follower auf dem Laufenden.
»Du bist so widerlich!«, zischte Porsche.
In 2,4 Sekunden schaltete Kiki von Abwehr auf Angriff.
»Hör zu, es ist nicht mein Problem, wenn sie mich lieber haben wollen. Offenbar waren sie der Meinung, dass ich ihre Marken besser rüberbringe. Sei nicht so empfindlich, Porsche, so ist das Business nun mal.«
Zac spürte, wie es in seiner Halsschlagader schneller zu pochen begann. Business? Seit wann war sie so eiskalt? Als alles anfing, waren die Mädels doch Freundinnen gewesen. Und jetzt nahmen sie sich gegenseitig die Höschenjobs weg.
»Business?«, kreischte Porsche und wiederholte damit seine Gedanken in einer Lautstärke, die man noch auf weit entfernten Weltraumstationen hören konnte.
»Heilige Scheiße!«, zischte Shiraz.
Kiki ließ Porsche keine Sekunde aus den Augen.
»Und?«, gab sie zurück. »Ich kriege mehr Shootings als ihr alle zusammen. Kein Wunder, dass sie nur mich wollen. Es geht schließlich um die Marke.«
»Marke? Was bildest du dir eigentlich ein? Du bist Kiki Spooner aus Billericay, nicht Kate Moss«, giftete Porsche.
»Hat eine von euch Twitter gecheckt?«, unterbrach Shiraz sie.
Gebannt starrte sie auf ihr Handy. Ihre Stimme klang irgendwie beängstigend. Wie Synchronschwimmerinnen machten alle außer Zac exakt dieselbe Bewegung zum selben Zeitpunkt. Selbst Tante Dot starrte auf Lenas I-Pad-Screen.
In allen Feeds erschien dieselbe Nachricht:
@minxundlenastantedottie @lenaparker @minxparker @shirazmoore @ramonesPorsche
Kiki Spooner muss gestoppt werden.
Bitch. Schluss mit ihr. #FolgtmirDot.
Ein erstickter Schrei kam über Kikis Lippen. Porsche sprach Klartext.
»Hast du in letzter Zeit noch anderen irgendwelche Höschenverträge weggeschnappt?«
13. Kapitel
Talli gähnte, räkelte sich behaglich und ließ
Weitere Kostenlose Bücher