Ring frei fuer die Liebe
unerlaubten Sex immer hastig, schnell und leidenschaftlich vorgestellt. Das hier war … hypnotisierend.
Sein Mund war jetzt an ihrem Ohr, sein Atem an ihrer Wange. »Alles okay?«, fragte er und hob seinen Körper ein Stück von ihr, damit sie sich wieder auf den Rücken drehen konnte. Dann sank er vorsichtig wieder auf sie, sein Penis drückte hart gegen ihren Bauch.
»Wir sollten das eigentlich nicht tun, aber …« Sie hob die Schultern, als Zac den Satz für sie beendete.
»Ich brauche dich«, sagte er leise.
Und dann passierte es. Der leidenschaftliche Teil, das Hastige, die drängenden Küsse, die Hitze, als ihr Schweiß sich verband und die Kraft zweier durchtrainierter Sportler. Sie krallte die Fingernägel in seine Schultern, vergrub die Finger in seinem Haar, presste die Handfläche gegen sein perfekt modelliertes Kinn. Sie konnte nicht denken, nicht planen, nicht aufhören – jede Stellung, über die sie je nachgedacht, jedes Gefühl, von dem sie je gelesen hatte, jetzt erlebte sie es. Er bog sie vorsichtig nach vorn übers Sofa und nahm sie von hinten, seine Brust an ihrem Rücken, die Hände von hinten ihre Brüste umfassend. Momente später saß sie auf ihm, ihre Hände umklammerten seine Knie, während sie sich ganz langsam auf und ab bewegte. Sie liebten sich auf dem Sofa, dem Couchtisch, gegen die Tür gelehnt, auf dem Sideboard, auf dem Fußboden und vor dem Kamin, wo sie schließlich erschöpft schweigend nebeneinanderlagen, bis Zac sich zu ihr herumdrehte und sie sanft streichelte.
»Du weinst ja«, sagte er erschrocken. »Bereust du, dass wir das gemacht haben?«
Talli schüttelte den Kopf. Die überwältigenden körperlichen Gefühle waren nun verschwunden, und sie wusste selbst nicht, welche Emotionen es waren, die sie jetzt verspürte.
»Es war ein Fehler«, antwortete sie ehrlich. »Aber ich bereue es nicht. Es war wunderbar.«
Zacs Augen funkelten, und er lächelte. »Das war es wirklich.«
Plötzlich erregte etwas Weißes ihre Aufmerksamkeit, im Kamin, fast gänzlich von den Flammen verschlungen.
»O verdammt, das war mein Slip!«, rief sie, und ihr Lachen verdrängte die Tränen.
Was für eine absurde Situation. Talli Caston-Jones hatte an diesem Abend wirklich nichts anbrennen lassen – bis auf ihren Slip.
22. Kapitel
Schwein!
Kikis SMS kam ihm wieder in den Sinn, als er die Augen aufschlug. Im Moment fielen ihm da nicht viele Gegenargumente ein. Wie zum Teufel hatte es so weit kommen können? Wie? Wie?
Das Wort wirbelte durch seinen Kopf, als er feststellte, dass Talli nirgends zu sehen war.
Sie hatten in ihrem Zimmer geschlafen, einem Raum mit cremefarbenen Wänden und einem Poster von Michael Johnson über dem Bett.
Wie?
Und verdammt, wie weh tat sein Fuß? Er streckte ihn unter der himmelblauen Bettdecke hervor und sah, dass der Zeh farblich perfekt mit der Bettwäsche harmonierte. Er war nicht gebrochen, das merkte er, als er ihn vorsichtig bewegte, auch wenn die Schmerzen höllisch waren.
Aber im Moment war der Zeh sein kleinstes Problem.
Gestern Abend? Wie?
Sie hatten noch eine Stunde unten gelegen, noch ein paar Gläser Wein zusammen getrunken, dann hatte er sie humpelnd, aber ohne die Schmerzen zu sehr zu spüren, die Treppe hinaufgetragen. Im Bad hatten sich erneut geliebt, dann noch einmal in ihrem Bett. Erst danach waren sie eingeschlafen, es war gerade erst ein paar Stunden her.
Er rollte sich auf die Seite. Die Aussicht war überwältigend. Die Äste des Baums bewegten sich im Wind unter einem hellgrauen, leicht bewölkten Himmel. Es war Ebbe, aber er konnte die Wellen noch sehen, die ans Ufer schwappten. Viel weiter konnte man nicht von Chelmsford weg sein.
Chelmsford. Kiki. Schwein .
Talli.
Wie?
In der Ferne wurde eine schwarze Silhouette sichtbar, eine Gestalt, die sich über den Strand bewegte. Talli. In schwarzer Jogginghose und grauem Sweatshirt, die Haare teilweise unter einer Mütze versteckt, joggte sie durch den Sand.
Er war eigentlich ziemlich fit, aber selbst ohne den verletzten Zeh hätte er sie vermutlich nicht eingeholt. Als er sich vom Kissen erhob, entdeckte er seine Klamotten. Sie hingen fein säuberlich über der Lehne eines Stuhls neben der Tür. Sie waren getrocknet und vielleicht sogar gebügelt worden.
Er war sprachlos. Kiki hätte seine Sachen nie gebügelt, es sei denn, das hätte ihr zu einer Doppelseite in der OK! verholfen.
Erinnerungen schwirrten durch seinen Kopf. Talli vor dem Kamin. Talli auf der Treppe. Im Bad.
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