Ring frei fuer die Liebe
zusammen, und es war immer …«
»Und wie ist es jetzt?«
»Jetzt ist es immer noch … super. Auch wenn es nach fünf Jahren natürlich nicht mehr nur Rosen und Champagner gibt … na ja, Rosen gab es eigentlich nie, er reagiert allergisch darauf. Aber es ist trotzdem gut. Auch wenn deine Schwester und die anderen Mädels sich darüber aufregen, dass er für zwei Wochen mit einer Sängerin nach Norwegen gefahren ist. Angeblich ist sie die kommende Amy Winehouse. Das erzählt er jedenfalls ständig.«
Ein weiterer Schluck Wein rann Zacs Kehle hinab. Die betäubende Wirkung des Alkohols und des Schmerzmittels, das Talli im Bad gefunden hatte, hatte inzwischen auch seinen Fuß erreicht.
»Machst du dir nie Gedanken, dass du vielleicht noch nicht reif sein könntest für eine feste Bindung? Dass du etwas verpassen könntest?«
Sie zuckte mit den Schultern. »Eigentlich nicht. Ich schätze, ich bin mit zu vielen anderen Dingen beschäftigt, um mir darüber Gedanken zu machen. Du weißt schon, Partys zu versauen oder Männer zu verstümmeln, die ich kaum kenne.«
Er sah, wie sie sich aufrichtete und nach einer der Schokoladentafeln griff. Sie wickelte das Papier ab und begutachtete den Inhalt.
»Sie ist einen Monat über dem Verfallsdatum. Ich würde trotzdem ein Stück essen, wenn du es auch tust.«
»Was soll das werden? Eine Art Schokoladenselbstmordpakt?«
»Stell dir vor, wir würden hier gemeinsam an verdorbener Schokolade verenden.«
Er verschluckte sich und fing an zu husten. »Oje, jetzt hab ich’s schon wieder getan!« Sie erhob sich leicht schwankend und lief zu ihm, um ihm auf den Rücken zu klopfen.
»Stopp! Stopp!«, flehte er nach dem zehnten Schlag. »Das halten meine Rippen nicht aus! Gott, hast du eine Kraft!«
Er wollte sie von sich schieben und schlug ihr dabei aus Versehen auf die Hand.
»Aua!«
»Entschuldigung.« Im selben Moment sah er, dass sie kicherte.
»Hey!«
Dieses Mal schlug er absichtlich nach ihr. Sie wich aus, schätzte die Entfernung zum Tisch falsch ein und stürzte mitten in die abgelaufene Milchschokolade. Sie lachten, bis sie nicht mehr konnten. Gott, so hatte er schon lange nicht mehr gelacht. Kiki, das Geld, der Druck … alles war weit weg. Im Augenblick konzentrierte sich sein ganzes Leben auf die Szene vor ihm – die Schickimickizicke, die mitten auf einer Schokoladentafel saß, und der vor Lachen die Tränen über die Wangen liefen.
Und dann lachte sie plötzlich nicht mehr.
Sie starrte ihn nur noch mit ihren großen blauen Augen an, und er starrte zurück, und sie führten eine komplette Unterhaltung, ohne ein einziges Wort zu sagen.
»Zieh sie aus«, bat er schließlich mit heiserer Stimme.
»Was?«, antwortete sie langsam, ohne den Blick von ihm zu wenden.
»Deine Jeans. Sie ist voller Schokoflecken.«
»Oh.« Sie erwachte aus dem Trancezustand. »Ja. Ich dachte schon, du meintest …«
»Genau.«
»Oh.«
Es war ein Fehler. Ganz bestimmt. Wahrscheinlich würde sie ihn jetzt mit den noch halb gefrorenen Bratkartoffeln erschlagen. Oder ihr volles Weinglas nach ihm werfen. Sie würde flüchten und ihn hier allein zurücklassen. Ja, ganz bestimmt.
Aber sie flüchtete nicht.
Talli stand auf, dann knöpfte sie langsam die Jeans auf und ließ sie im Zeitlupentempo hinuntergleiten. Sie steckte die Finger in den Bund und bückte sich, als der Denimstoff über ihre Schenkel rutschte. Dieses Mal hielt sie perfekt das Gleichgewicht, als sie erst einen, dann den anderen Fuß herauszog und die Jeans anschließend zur Seite warf.
»Der Kamin!«
»O Mist!«, rief sie und riss die Hose zurück, die am linken Bein schon ganz versengt war.
Dann stand sie wieder vor ihm, in weißem Shirt und weißem Hipster. Das Haar fiel ihr in lockeren Wellen auf die Schultern, ihre Lippen waren feucht vom Wein. Er hatte sich noch nie so danach gesehnt, jemanden zu küssen, wie in diesem Moment.
»Das ist ein Fehler«, murmelte er.
»Ich weiß.« Sie ging in die Knie, bis ihr Gesicht nur noch Zentimeter von seinem entfernt war.
21. Kapitel
Es war ein Fehler. Sie wusste das. Und wenn sie weiter darüber nachdenken würde, würden ihr mindestens ein Dutzend guter Gründe einfallen, die diese Annahme bestätigten. Aber in diesem Moment wollte sie das nicht; in diesem Moment wollte sie ihn nur küssen – so sehr, wie sie noch nie jemanden hatte küssen wollen.
»Talli, bist du dir ganz sicher?«
»Nein«, flüsterte sie und näherte sich seinen Lippen.
Ganz sanft berührte
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