Ring frei fuer die Liebe
gefallen, als sie gesehen hatte, dass die Carltons und die Deloites an benachbarten Tischen platziert waren, dazu die Abercrombies in Sichtweite zum unvermeidlichen Gemetzel. Jetzt saßen alle weitestmöglich voneinander entfernt.
»Darling, ich weiß, du hast dir viel Mühe gegeben, aber wo sitzen meine Leute von Lovin’ Essex? «
Talli wurde blass. »Was?«
»Ich brauch noch ’ne Kippe«, murmelte Trevor.
»Na, die gesamte Crew«, widerholte Edwina.
»Ja … aber … sie stand gar nicht auf der Liste.«
»Natürlich stand sie auf der Liste. Ich habe mir nur nicht die Mühe gemacht, ihnen Einladungen zu schicken, weil ich sie ja sowieso jeden Tag sehe. Aber sie kommen alle. Damit wären wir …«, sie rechnete kurz nach, »… noch zwanzig Personen mehr.«
Talli verdrehte die Augen. Fünfhundert. Die Hochzeit, die anfangs mit zweihundert Gästen geplant worden war, würde nun mit fünfhundert Gästen stattfinden.
»Kriegst du die noch unter?«, fragte sie Trevor beunruhigt.
Er nickte, schließlich wusste er, dass Edwina ohnehin keinen Widerspruch duldete, und beschäftigte sich intensiv mit seinem I-Pad. Vielleicht hoffte er, dass dies Edwina von weiteren spontanen Veränderungen abhielt.
Talli überlegte kurz. In der Nähe des Eingangs war noch Platz für zwei weitere Tische mit … Verdammt, dann kam ja auch Kiki. Bei dem Gedanken versagten ihr die Stimmbänder.
»Kommen nur …«, sie räusperte sich, »Crew und Besetzung, oder … oder auch alle Partner?«, krächzte sie.
»Nur Crew und Besetzung.«
Puh!
»Kein Problem, ich platziere sie hier.« Talli zeigte auf eine schmale Lücke auf der Zeichnung. »Da passen noch zwei Zehnertische hin.«
Edwina stand von ihrem Stuhl auf und umarmte sie. »Du bist wirklich ein Schatz, Talli. Du hast einen sensationellen Job gemacht. Simmy und ich sind dir unendlich dankbar.«
Talli stöhnte. »Ich hoffe nur, dass du das nach der Feier auch noch so siehst.«
»Hör auf, so bescheiden zu sein. Und mach dir nicht so viele Sorgen.« Sie sah Trevor kopfschüttelnd an. »Ich weiß gar nicht, wo sie das herhat. So ist sonst keiner aus ihrer Familie.«
Anschließend wandte sie sich wieder an Talli. »Alles wird ganz wunderbar, und wir werden einen tollen Tag haben. Du bist jede Einzelheit unzählige Male durchgegangen. Es kann einfach nichts mehr schiefgehen.«
Trevor Highdrow räusperte sich lautstark. »Verzeihung, Ladys«, unterbrach er sie.
Edwina und Talli drehten sich zu ihm um, und er hielt das I-Pad so, dass sie den Bildschirm erkennen konnten. »Hat eine von euch mal daran gedacht, sich ums Wetter zu kümmern?«
38. Kapitel
»Wie viel macht das?« Zac fischte sein Portemonnaie aus der Tasche seiner Jeans.
»Achtzehn Pfund.«
Zac gab dem Fahrer einen Zwanziger. »Der Rest ist für Sie.«
»Danke! Und schöne Weihnachten.«
Als das Taxi davonfuhr und Zac allein auf dem Parkplatz des Fitnessstudios zurückblieb, überlegte er, dass sich Weihnachten noch nie weniger nach Weihnachten angefühlt hatte als in diesem Jahr. Von schön konnte gar keine Rede sein. Er wollte gerade hineingehen, als Dave in der Tür erschien.
»Habe ich dich gerade aus einem Taxi steigen sehen? Probleme mit dem Auto?«
Zac schüttelte den Kopf. »Habe ich verkauft. Ich hatte gehofft, es noch eine Woche länger behalten zu können, aber der Typ wollte es unbedingt seiner Freundin zu Weihnachten schenken.«
Das stimmte, wie die fünf Riesen in seiner Tasche belegten. Der nächste Satz entsprach dagegen eher Wunschdenken.
»Ich hab schon einen neuen in Aussicht, aber den kriege ich erst Mitte Januar.«
In Wahrheit konnte er nur hoffen, ein Angebot mit null Anzahlung aufzutun oder einen Banker, der ihm einen Kredit gab. Aber das spielte keine Rolle. Er brauchte jetzt nur noch das Geld von Edwina, dann war er erst mal durch.
Zwanzig Riesen.
Er sah, dass Daves Blick über den Parkplatz schweifte. »Alles okay?«
»Ja, schon, aber … ich dachte, ich hätte drüben am Glascontainer jemanden gesehen.« Er schüttelte den Kopf. »War wohl nur Einbildung. Das Alter. Alle sagen, ab Mitte vierzig geht es steil bergab.«
»Unsinn. An dir geht nichts bergab, es sei denn, es steckt in einem Skianzug. So, ich muss jetzt dringend rein. Heute steht das große Wiegen mit Edwina an. Wenn sie das Ziel nicht erreicht hat, halt mich bitte davon ab, mich aufzuhängen, ja?«
»Entspann dich. Sie musste nach Highdrow, um die Gräfin wegen der Hochzeit zu treffen oder so was.«
Zacs
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