Ring frei fuer die Liebe
ständig, was ich machen soll, und …«
Als ihr keine Ausreden mehr einfielen, brach sie mitten im Satz ab.
»Also bist du definitiv nicht schwanger?«
»Nein. Ich hab gleich nach dem Interview meine Tage gekriegt.«
»Und du hast nie daran gedacht, die Sache richtigzustellen?«
»Es war zu spät«, antwortete Kiki schwach.
Zac war bewusst, dass sie schon wieder log.
»Ich kann einfach nicht fassen, wie du so etwas tun konntest. Wie konntest du so tief sinken?«
Zacs Stimme war eiskalt und völlig emotionslos. Wieder war ein verächtliches Schnauben vom Sofa zu hören.
Kiki fing von Neuem an zu schluchzen.
»Hör auf!«, warnte er sie. Sie gehorchte.
Wieder war Stille. Dann hielt sie es nicht länger aus.
»Was wirst du jetzt tun, Zac? Erzählst du der Presse, dass ich gelogen habe?«
»Klar«, kam die Stimme von der Couch.
»Lena, bitte«, sagte Zac leise.
Das war also das Einzige, was Kiki interessierte – ob sie in der Presse als Lügnerin dargestellt würde oder nicht.
»Das könnte alles für mich zerstören.«
Ihre Worte bestätigten, was er dachte. Seltsamerweise erlosch seine Wut und wich großem Mitleid. Das war alles, was sie hatte. Ihre Karriere. Ihre Fans. Sie hatte keine Freunde und keinen Lover – nichts außer einem vollen Kleiderschrank, Geld auf dem Konto und seit Neuestem mehr als zweihunderttausend Follower auf Twitter, die sie noch nie gesehen hatte.
»Zac? Was wirst du jetzt tun?«, wiederholte sie und zupfte nervös an den Ärmeln ihres Sweatshirts.
»Weißt du was? Ich habe keine Ahnung.«
»Aber, Zac …«
»Sag jetzt kein Wort mehr, Kiki. Es interessiert mich nicht. Es schert mich einen Dreck, was du willst oder was das Beste für dich ist. Du bist die letzte Person, an die ich im Moment denke. Ich muss jetzt dringend zu Dot und …« Er stockte, wollte nicht zu viel preisgeben. »Ich muss jetzt erst schauen, welchen Schaden du durch deinen unglaublichen Egoismus angerichtet hast. Bleib mir vom Hals, Kiki. Ich will dich nie wiedersehen. Und jetzt verschwinde.«
Er stieß sie vom Stuhl und lief in Richtung Bad. Dabei drehte er sich nicht mal um, um zu sehen, ob sie tat, was er gesagt hatte.
Lena sprang von der Couch und riss die Tür auf. »Ich glaube, er hat gesagt, du sollst verschwinden«, zischte sie.
Widerstrebend bewegte Kiki sich in Richtung Tür. Erst als die beiden Frauen nebeneinanderstanden, gab Lena ihr Urteil ab.
»Du kannst von Glück reden, dass mein Bruder so ein netter Mensch ist«, sagte sie leise. »Ich hätte dich grün und blau geprügelt.«
Das nächste Geräusch war das Zuschlagen der Tür.
Zac kam grinsend aus dem Bad. »Ich habe das genau gehört«, meinte er. Er trug jetzt ein Oberteil, einen schwarzen Pulli. In der Hand hielt er Socken.
»Sie hat das verdient«, antwortete Lena. »Ich bin sonst wirklich nicht auf Konfrontation aus, aber sie hat eine Grenze überschritten. Und zwar schon lange. Niemand verletzt unsere Familie, Zac.«
»Ich weiß. Danke, Lena. Hör mal, darf ich dich um noch einen Gefallen bitten?«
»Klar.«
»Ich schätze, Dot ist noch nicht auf, und ich muss noch jemand anderen treffen. Könntest du nach Hause fahren, ich komme gleich nach. Wenn Dot wach ist, erklär ihr, was passiert ist, und sag ihr, dass sie sich keine Sorgen machen muss. Und dann verriegel alle Türen, denn wenn sie Kiki erwischt, bringt sie sie um.«
»Keine schlechte Idee.« Lena grinste, dann fügte sie rasch hinzu: »War nur ein Witz.«
Es klingelte wieder, und sie drückte eine Taste an der Sicherheitsanlage. »Mist!«, fluchte sie. »Da draußen stehen drei oder vier Paparazzi. Sicher hat sie ihnen gesagt, dass sie herkommt.« Lena dachte kurz nach. »Wir sollten verschwinden, es wird sonst nur noch schlimmer. Ich könnte eine Zeitlang bei Minx bleiben und Tante Dottie für ein paar Tage zu Ena schicken, bis sich die Lage wieder entspannt hat.«
Gemeinsam verließen sie die Wohnung. Auf der Treppe gab Lena Zac ein paar kurze Anweisungen. »Gib mir deinen Schlüssel. So kannst du da nicht rausgehen, du siehst entsetzlich aus.« Zac wurde plötzlich klar, dass er sich weder rasiert noch die Haare gekämmt hatte. Aber es kümmerte ihn wenig. »Ich hole dein Auto und komme hinters Haus. Warte an den Mülltonnen auf mich.«
Mit entschlossenen Schritten lief Lena aus der Haustür mitten durch die auf sie niederprasselnden Fragen der Pressemeute.
»Lena, ist Zac da drin?«
»Kommt er raus? Redet er mit uns?«
»Wie kann er nur sein Baby im
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