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Ringwelt 03: Ringwelt-Thron

Ringwelt 03: Ringwelt-Thron

Titel: Ringwelt 03: Ringwelt-Thron Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Larry Niven
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beschäftigt. Jeder davon scheint seine eigene Aufgabe zu verfolgen, aber sie werden nicht einfach nur zusehen.«
    »Von welchen Spezies sind sie? Weißt du das?«
    »Das ist eine wichtige Frage, nicht wahr? Die Anführer werden Vampire sein. Alle anderen sind Diener ihrer lokalen Spezies. Louis, man könnte anführen, daß …«
    »Wie zum Tanj kommt es, daß die Ringwelt auf einmal mit Vampir-Protektoren verseucht ist?«
    »Das ist eine komplizierte Geschichte, aber warum sollte ich sie erzählen?«
    Louis hatte in seinem Vertrag mit dem Hintersten sorgfältig darauf geachtet, keine Geheimnisse verraten zu müssen. Wie konnte er jetzt Bram dazu bringen, seine Geschichte zu erzählen? »Das ist deine Sache. Entscheide dich zuerst, was du überhaupt willst«, sagte Louis. »Entscheide, ob wir die richtigen für deine Pläne sind. Und dann entscheide, wie viel wir wissen müssen, um unsere Sache richtig zu machen.«
    Die Hand des Knubbeligen tanzte über die Kontrollen an der Wand. »Du behältst deine Geheimnisse für dich«, erwiderte er. »Warum sollte ich meine erzählen? Du bist trotzdem verpflichtet, mir zu gehorchen.«
    Versuchen wir’s damit: »… du hast Schiffe abgeschossen. Stet. Aber einmal angenommen, du hast eins verfehlt? Du hast keine Möglichkeit zu beurteilen, was sie als nächstes unternehmen werden. Wir drei, Akolyth, der Hinterste und ich, sind die einzigen greifbaren Aliens. Du meinst, du könntest uns beobachten und aus unseren Reaktionen extrapolieren, was die Angreifer im Sinn haben? Wie sollen wir denn reagieren, wenn wir nichts wissen!«
    Die strahlende Protuberanz von der Sonne drohte in sich zusammenzufallen. Dann plötzlich straffte sie sich wieder und wurde schmaler. »Hinterster?« rief Bram.
    »Die Protuberanz ist fast soweit.«
    »Du wirst das Manöver vervollständigen?«
    »Soll ich alle vier Gegner zerstören?«
    »Laß den Kometen übrig. Louis, wie kannst du angemessen reagieren, wenn du weißt, daß man dich beobachtet?«
    »Ich beobachte zurück, wenn ich beobachtet werde. Berücksichtige das. Bram, wer bist du? Wie kommt ein Vampir in das Reparaturzentrum?«
    »Ich habe mir einen Weg hinein gesucht.«
    Louis wartete schweigend.
    »Louis, hast du gesehen, wie Hominiden sich verhalten, wenn sie den Treibstoff getrunken haben, den die Maschinenleute herstellen?«
    »Ich habe ihn selbst schon getrunken.«
    »Ich niemals. Jetzt stell dir vor, du hättest ihn schon mit der Muttermilch getrunken. Dutzende von Falans später wachst du zum ersten Mal in deinem Leben nüchtern auf, und du brennst vor Energie und Ehrgeiz.
    Ich wurde vor 7200 Falans geboren … vielleicht sollte ich besser sagen geformt. Ringsum lagen Leichen, Hunderte meiner Art, seit Tagen tot, und eine merkwürdige Gestalt, die nur aus Knoten und Knubbeln bestand. Ich war ebenfalls am ganzen Körper voller Knubbel. Ich hatte kein Geschlecht mehr. Mir war kalt, ich war hungrig und am ganzen Leib voller Wunden vom Kämpfen, und doch breitete sich die Welt vor mir aus wie ein großes Puzzle. Drei andere erwachten wie ich, verändert wie ich.«
    »Ihr hattet einen Protektor gefangen? So intelligent sind Vampire nicht!«
    »Dieser Protektor war in Gefangenschaft geboren. Er war zum Diener geschaffen.«
    Geschaffen von wem …? »Erzähl weiter.«
    »Die Stadt stand an einem senkrechten Abgrund auf einer einzelnen Stütze. Ich wurde in ihrem Schatten geboren. Wir waren stets hungrig. Eine Rampe wand sich an dem Stützpfeiler hoch. Oben roch es nach Beute, doch ein eisernes Gitter stach uns, wenn wir versuchten, die Rampe oder den Steilhang hinaufzuklettern. Transporter flogen ein und aus. Die Rampe wurde niemals benutzt. Nachdem wir Protektoren geworden waren, überlegten wir, warum unser Leben so verlief, wie es bis dahin verlaufen war. Ich denke, wir bildeten eine Art Verteidigung …«
    »Burggrabenmonster«, mutmaßte Louis. »Angreifer hätten sich mit den Vampiren auseinander setzen müssen, bevor sie die eigentlichen Verteidiger erreichten.«
    »Klingt plausibel«, stimmte der Knubbelige zu. »Eines Tages kam eine Hungersnot. Nichts erreichte mehr die Stadt. Ein verlorener Krieg, politische Intrigen, Banditen auf den Straßen – wer weiß? Wir Vampire wußten nur, daß der Strom von Abfällen zu einem Rinnsal austrocknete. Genau wie das Wasser und Abwasser. In den Abfällen war nichts Eßbares mehr, und auch wir, die wir vom Blut der Aasfresser gelebt hatten, fingen an zu hungern.
    Viele Tage später hob sich die

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