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Ringwelt 03: Ringwelt-Thron

Ringwelt 03: Ringwelt-Thron

Titel: Ringwelt 03: Ringwelt-Thron Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Larry Niven
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Protektor einer weniger eingeschränkten Spezies könnte das alles zerstören, wenn du seinen Befehlen nicht gehorchst.«
    »Hast du irgendeinen Hinweis auf …«
    »Ja. Selbstverständlich. Hinweise gab es überall. Zwei Protektoren wachten in dem Haus, wo die Wurzeln lagerten. Der eine diente dem anderen. Wir fanden Leichen, junge zuchtfähige Erwachsene der Spezies des Dieners. Der Meister gehörte zu einer anderen Spezies. Er war nahezu achtzigtausend Falans alt, Protektor einer Spezies, die seit damals entweder mutiert ist oder ausgestorben. Tausende von Falans später erkannte ich seinen Geruch wieder. Der Hunger hatte ihn aus Keilstadt vertrieben. Der Diener war geblieben, um seine Spezies zu retten.«
    »Sein Blut machte dich zum Protektor.«
    »Offensichtlich«, stimmte Bram ihm zu.
    »Das Virus. Das genverändernde Virus in der Lebensbaumwurzel. Es zirkuliert auch im Blut der Protektoren, natürlich!« Louis fand es amüsant. Vampire werden unsterblich, indem sie das Blut von Unsterblichen trinken!
    Doch es amüsierte ihn überhaupt nicht, einem Vampir-Protektor ausgeliefert zu sein.
    Die Sonnenprotuberanz erstreckte sich inzwischen viele Millionen Meilen in den Raum. Der Hinterste schwebte auf seiner Frachtpalette in die Nähe der runden Decke. Ein Kopf war schräg gelegt. Er lauschte noch immer. Bestimmt war er zu weit entfernt … es sei denn, er … ein Richtmikrofon?
    Erneut fragte Louis: »Wie bist du in das Reparaturzentrum gekommen?«
    »Wir hatten Wurzeln für hundert Falans«, erwiderte Bram. »Wir mußten die Quelle finden oder sterben, sobald unsere aufgezehrt waren. Anne und ich brachten uns gegenseitig das Lesen bei. Schriften in Keilstadt führten uns zu anderen Städten mit Bibliotheken. Wir wählten eine Gegend mit kühlem Klima, so daß wir uns mit Hilfe von Kleidung tarnen konnten. Sie hielten uns für Besucher von weit her. Wir bezahlten Steuern, erwarben Land und wurden schließlich zu Bürgern mit Zugang zur Bibliothek des Deltavolks.
    Dort erfuhren wir zum ersten Mal vom Reparaturzentrum unter dem Mars.
    Wir reisten zum Großen Meer und überquerten es. Wir mußten aufblasbare Zylinder anfertigen, um über die Oberfläche des Mars zu laufen. Ich bevorzuge eure Druckanzüge. Trotzdem schafften wir es, lebendig den Eingang zu finden.«
    »Und ohne euch gegenseitig umzubringen.«
    »Ja. Vampire haben keinen Verstand, Louis Wu. Ein Vampir-Protektor fängt ganz von vorn an, ohne jedes Vorurteil und ohne alte Verpflichtungen oder Versprechen, die einzulösen wären. Falls ein Hominide keinen Protektor seiner eigenen Spezies finden kann, dann ist ein Vampir die nächstbeste Wahl.«
    Ihr hättet euch gegenseitig für die letzte Wurzel vom Lebensbaum umgebracht, dachte Louis, doch er schwieg. Er wußte nicht, ob es stimmte. »Du hast den Meister des anderen Protektors gefunden. Wie? Warum hast du mit ihm gekämpft?«
    »Wir kämpften darum, wer den Bogen und alles Lebende darauf am besten schützen könnte.«
    »Aber er war erfolgreich, oder nicht? Während seiner Zeit müssen ganze Spezies entstanden und andere ausgestorben sein. Die Zivilisation blühte und gedieh, bis …«
    »Jedenfalls gewannen wir, Anne und ich.« Bram wandte sich ab. »Hinterster, wie weit bist du?«
    Louis blickte zu dem Skelett im Halbdunkel. Er hatte inzwischen erraten, wer es sein mußte. »Wie bist du an ihn herangekommen? Er war achtzigtausend Falans alt, hast du erzählt.« Fast eine Million Ringweltumdrehungen. Zwanzigtausend irdische Jahre. »So viel Zeit, und dann kamst du.«
    »Er mußte kommen. Hinterster?«
    »Ich habe die Meteoritenabwehr über drei Ziele streichen lassen«, rief der Puppenspieler nach unten. »Wir werden frühestens in zwei Stunden die ersten Resultate sehen. Drei Stunden, bis die Anlage im Kometenkrater etwas sehen und entsprechend reagieren kann. Die anderen haben Stunden, um auszuweichen – aber wer kann schon einem Lichtstrahl ausweichen?«
    »Deine Meinung?«
    »Mein Volk bevorzugt es, seine Ziele zu erreichen, indem es anderen gibt, was sie wollen«, sagte der Hinterste.
    »Louis Wu, wie lautet deine Reaktion?«
    »Du hast etwas angefangen, das du nicht mehr anhalten kannst«, antwortete Louis. »Du hast zwei Kriegsflotten angegriffen; drei, wenn wir die Weltenflotte mit einrechnen. Politische Machtstrukturen altern und sterben aus, Bram, doch Informationen gehen nicht mehr verloren. Heutzutage nicht mehr. Die Speichermedien sind zu gut. Irgendjemand wird die Verteidigungsanlagen

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