Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Ringwelt 03: Ringwelt-Thron

Ringwelt 03: Ringwelt-Thron

Titel: Ringwelt 03: Ringwelt-Thron Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Larry Niven
Vom Netzwerk:
zum Gehtnichtmehr, triefend vor Adrenalin und Energie.
    Großartig. Laß sie nur kommen!
    Bewegung! Er wirbelte herum. Seine Hände fühlten sich nackt an.
    Hinter der Frontwand flog felsiges Terrain rechts und links vorbei, zu schnell, um Einzelheiten zu erkennen. Die Hot Needle of Inquiry schien sich mit der Geschwindigkeit eines Überschallfahrzeugs auf Bodenniveau zu bewegen. Und der Blick ging in Richtung der Kabine des Kommandanten …
    Es war nur eine Aufnahme. Keiner der gewaltigen Felsen würde ihn zu Brei zerquetschen. Die schwarzen Basaltwände rechts und links, das Landerdock hinter ihm – nichts bewegte sich.
    Das Ding, an dem er sich gestoßen hatte, war ein großer Steinblock in der vorderen Steuerbordecke des Mannschaftsquartiers. Louis hatte diesen Block noch nie zuvor gesehen. Er sah völlig inert und harmlos aus: ein roh gemeißelter schwerer Granitklotz, so hoch wie sein Knie.
    Er war allein.
    Louis verstand, warum Bram den jungen Kzin Akolyth in einen künstlichen Schlaf versetzt hatte, bis er sich um ihn kümmern konnte. Ein Kzin, der allein war, wenn er aufwachte, konnte auf den Gedanken kommen, Fallen und Barrieren aufzustellen oder die Garderobe oder die Küchenautomatik umzuprogrammieren, damit sie Waffen herstellten. Allerdings verstand Louis nicht, wieso Bram ihn alleine hatte aufwachen lassen.
    Wie rasch lernte ein Protektor? Bram hatte ihn beobachtet, mindestens … hmmm. Maximal drei Tage – falls er sich vorher in die Kamera des Web-Auges in der Stadt der Weber eingeklinkt hatte. Kann es sein, daß Bram mich schon jetzt gut genug kennt, um mir zu trauen?
    Unwahrscheinlich. Das war nicht Brams Werk. Der Hinterste mußte den Autodoc umprogrammiert haben, damit er sich öffnete, sobald Louis’ Behandlung zu Ende war.
    Aber was wollte der Hinterste Louis zeigen? Louis überlegte. Wußte der Protektor, welcher Film sich hier abspielte?
    Das Hologrammpanorama flog an Louis vorüber. Entfernte, an Pinien erinnernde Bäume jagten heran und zuckten vorbei: ein ausgedehnter Wald. Voraus und unbeweglich: Berge und Wolken, scheinbar unendlich weit entfernt.
    Der Hinterste konnte alles Mögliche in seiner Kabine verbergen, und seine Mannschaft würde nichts davon sehen außer dieser rasenden, schlingernden Holoprojektion. Vielleicht ging es darum.
    Der untere Rand war dunkles Holz: Die Vorderseite eines Prärieschoners der Maschinenleute. Darunter ein Stück geschwungenes, glänzendes Metall oder Plastik.
    Große Felsbrocken ragten aus dem Blätterdach des Waldes. Das Gefährt flog in mehr als zweihundert Fuß Höhe. Die Geschwindigkeit? Unterschall, aber nur knapp unter der Schallmauer.
    Welche Hominiden kommen mit derartigen Geschwindigkeiten zurecht? überlegte Louis. Die meisten Hominiden der Ringwelt starben rasch, wenn sie die Grenze ihrer lokalen Ökologie überschritten haben. Eine Fahrt wie diese mußte ihnen das Herz zum Stehen bringen.
    Was sollte Louis aus diesem Hologramm erfahren?
    Wie viel Zeit hatte er, um es herauszufinden?
    Gefangen in einer bungalowgroßen Kiste, verschüttet unter Meilen erstarrter Lava – man konnte ihn wohl kaum als frei bezeichnen. Mit Hilfe der Stepperscheiben würde er nach draußen kommen, doch sie würden ihn nur dorthin bringen, wo seine Herren bereits auf ihn warteten.
    Louis wußte, daß er reagierte, anstatt zu agieren. Wie ein guter Hund, der versuchte, den Willen seines Herrn zu erraten. Er sprühte vor neuer Jugend und Energie, und er konnte rein gar nichts unternehmen!
    Setz dich! sagte er sich. Entspann dich. Lenk dich ab. Essen?
    Die Küchenautomatik war eingeschaltet. Das Menü war in Kzinti-Schriftsymbolen gehalten und zeigte ein Bild: eine Art Meerestier. Sashimi nach Alien-Art. Lieber nicht! Louis klickte auf menschliche Nahrung. Sol. Erde. Francais, pain per du. Er fügte Café au lait hinzu und nannte das Ganze Frühstück. Und während er auf sein Frühstück wartete … hmmm.
    Wenn er die Stepperscheiben benutzte, würde er sich seiner Möglichkeiten berauben.
    Wenn er die Stepperscheiben statt dessen untersuchte …
    Er hob den Rand an, wie er es bei Bram gesehen hatte.
    Die vorbeirasende Landschaft verschwand. Sie wich einem abstrakten Diagramm, welches das Stepperscheibennetz zeigte.
    Weitere Verbindungen waren hinzugekommen. Verschiedene Netze waren zu einem größeren zusammengefaßt. Die Verbindung in die Kabine des Kommandanten war noch immer vorhanden, und sie war noch immer autorisierten Personen vorbehalten. Genau wie

Weitere Kostenlose Bücher