Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Ringwelt 03: Ringwelt-Thron

Ringwelt 03: Ringwelt-Thron

Titel: Ringwelt 03: Ringwelt-Thron Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Larry Niven
Vom Netzwerk:
nicht da. Sein Körper war breit. Schultern und Bauch und Hüften. Ich glaube, dort sind alle Männer gleich. Er redete sehr viel. War wohl begierig, seine Kenntnisse in der Händlersprache auszuprobieren.«
    »Ihr habt nur geredet?«
    Warvia kicherte. »Wir begingen Rishathra. Es war das erste Mal für ihn. Stell dir vor, Tegger! Ich war seine Lehrerin!«
    »Hast du ihm gesagt …?«
    »Selbstverständlich. Die einzige Frau der Roten Herder, die jemals Rishathra beging, und alles für ihn in jener Nacht. Es gefiel ihm. Mit wem warst du …?«
    »Hen… nein, Hansheerv. Ich hatte ihren Namen zuerst nicht verstanden. Sie war die große, fast so groß wie ich.« Warvia lachte, und er fuhr fort: »Die Witwe des früheren Anführers, obwohl sie ungefähr in meinem Alter ist. Wir konnten uns nicht viel unterhalten. Wir versuchten Rishathra im Dunkeln, doch wir konnten nicht gestikulieren. Also gingen wir nach draußen und machten es unter dem Licht des Bogens.«
    »Ich frage mich, ob das Nachtvolk uns zugesehen hat?«
    »Das habe ich mich auch schon gefragt«, erwiderte Tegger. Und dann erfüllte das Flüstern unheimlicher Geschwindigkeit ihre Ohren und Seelen.
    Sie dösten ein. Als feststand, daß keiner von beiden richtigen Schlaf finden konnte, paarten sie sich erneut. Und versuchten erneut zu schlafen. Als der Rand der Tür grau zu schimmern begann, fragte Warvia: »Bist du hungrig?«
    »Ja. Gehst du nach draußen?«
    »Nein.«
    Die Tür öffnete sich im Licht der frühen Dämmerung. Die beiden Ghoule schlurften herein. Die Tür schloß sich wieder. »Wir kommen rasch voran«, sagte Harfner. Tegger hörte Erleichterung und Müdigkeit aus seiner Stimme. »Warvia, Tegger, wie fühlt ihr euch?«
    »Wir haben Angst«, antwortete Warvia.
    »Sollte nicht jemand steuern?« fragte Tegger.
    »Der Schlitten bewegt sich auf Kraftlinien im Scrith. Wir können uns nicht verfliegen«, gab Trauriges Rohr zur Antwort.
    »Falls der Schlitten vom Weg abkommt, sterben wir so schnell, daß wir es kaum merken«, sagte Tegger. »Ihr werdet euch daran gewöhnen.«
    »Woher willst du das wissen?« Harfner brummte.
    »Laßt uns schlafen«, sagte Trauriges Rohr.
    Seit sie die Vampire hinter sich gelassen hatten, schliefen die beiden Ghoule in der Nutzlasthülse. Der Geruch war intensiv. Warvia kuschelte sich an ihren Gefährten und versuchte, nicht an den Geruch von Ghoulen zu denken, oder an ihren Hunger oder die Vibrationen im Metall ringsum.
    Nach einer Weile wickelte sie sich aus ihrer Decke und sagte: »Ich gehe uns etwas zu essen fangen. Soll ich euch etwas mitbringen?«
    »Ja.«
     
    Sie hatten die ewige Wolkendecke längst hinter sich gelassen. Der Tag war heiß. Das Land zog unter ihnen vorbei und fesselte Warvias Blicke. Sie riß sich los, sprang vom Schoner und ging beschwingten Schrittes zu dem aufgehäuften Sand, wobei sie entschlossen auf ihre eigenen Schritte achtete.
    Keine Kreischerwachen kamen ihr entgegen.
    Warvia fand einen Eingang und stocherte mit einer Stange darin herum.
    Ein fetter Kreischer schoß hervor und quiekte sie an. Sie packte ihn, brach ihm das Genick und aß heißhungrig.
    Sie schaffte es nicht, den Blick auf Dauer abzuwenden. Unter dem Schlitten zog ein ausgedehnter Wald dahin. Selbst die Wipfel der höchsten Bäume befanden sich weit unter ihnen, vereinigten sich hinter dem Luftschlitten und verschwanden schließlich im Dunst. Die Bewegung störte ihren Gleichgewichtssinn. Ihr wurde schwindlig.
    Warvia umkreiste die Lastschale und stocherte in einem weiteren Eingang. Ein Verteidiger wagte sich hervor. Sie packte ihn und wickelte ihn in ihren Rock.
    Sie wollte gerade auf das Trittbrett klettern, als eine Stimme ihren Namen rief.
    Der Kreischer zappelte heftig und befreite sich. Warvia machte einen erschrockenen Satz rückwärts und riß den Speer hoch, bereit zum Töten. Die Stimme gehörte nicht Tegger, und die beiden Ghoule schliefen längst …
    Das Deck war leer. Wer auch immer ihren Namen gerufen hatte, er mußte sich an Bord des Prärieschoners befinden.
    Oder darunter? Der Raum unter dem Schoner war schwarz. Warvia bemühte sich um Haltung und trat ein paar Schritte zurück. Hatte sie sich alles nur eingebildet …?
    »Zeige dich!«
    »Warvia, ich wage es nicht. Ich bin Wisper.«
    Wisper?
    »Tegger hat gesagt, du seist ein Wegegeist. Er dachte, er hätte sich alles nur eingebildet.«
    Die Stimme sagte: »Ich werde nicht wieder zu Tegger sprechen. Warvia, ich hoffe, du wirst Tegger oder dem Nachtvolk

Weitere Kostenlose Bücher