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Ringwelt 03: Ringwelt-Thron

Ringwelt 03: Ringwelt-Thron

Titel: Ringwelt 03: Ringwelt-Thron Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Larry Niven
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des Protektors nicht für die Verwandlung ursächlich war, dann fanden sie die gelben Wurzeln, die er bei sich trug. Sie wurden selbst zu Protektoren. Am Anfang mögen es viele gewesen sein, doch bald war nur noch einer übrig.«
    Louis klopfte dem toten Protektor auf die Schulter. Staub wirbelte auf. »Bram, das hier ist der älteste Protektor, von dem wir je erfahren haben. Vielleicht gab es andere Götter vor Kronos, von denen die Griechen nichts wußten …«
    Bram nickte. »Wie du meinst. Also Kronos.«
    »Stet. Vielleicht hat Kronos’ Spezies nach einem Ereignis wie dem Einschlag, bei dem die Faust Gottes entstand, jahrtausendelang von Fleisch gelebt …«
    »Mußt du jeden noch so trivialen Sachverhalt laut aussprechen? Ach so, du hast ja einen Schüler. Akolyth, siehst du, worauf Louis hinaus will?«
    »Ehrlich gesagt, ich verstehe zumindest eines«, antwortete Akolyth. »Die Zahlen sind albern und unglaubwürdig, es sei denn, irgendjemand hat die Ghoule über große, sehr große Entfernungen geführt. Ein Imperium. Die Ghoule müssen über die ganzen zweihundert Millionen Meilen gleich aussehen. Vielleicht überall auf dem gesamten Ring.«
    »Genau. Kronos hat seine Spezies gehütet und geführt wie ein Hirte seine Schafe. Bram? Versucht ein Protektor nicht, seine Gene zu konservieren und zu behüten?«
    Der Kzin stimmte ein: »Ja! Wie konnte Kronos seine eigenen Nachkommen führen? Selbst eine gute Mutation riecht im ersten Augenblick nicht gut. Wartet – wenn er eine andere, ähnliche Spezies ausgewählt hätte? Nein, sie würde über seine eigene Brut herrschen.«
    Akolyth lernte anscheinend, wie man Probleme löste.
    »Er war ein Ghoul«, sagte Bram. »Der Geruchssinn ändert sich im Verlauf der Evolution. Was er aufhebt, was er anfaßt, was er in den Mund steckt – das alles sind bewußt gefällte Entscheidungen. Ein Ghoul ist möglicherweise freier in seinen Handlungen als andere Protektoren. Er kann seine Spezies vielleicht in eine Richtung führen, in der für ihn Perfektion liegt.«
    Sie blickten das alte Skelett an. Er mußte kommen, hatte Bram gesagt. Fast siebentausend Falans, hatte er erzählt. Eintausendsiebenhundert Jahre. Wenn der Verdacht, der langsam in Louis aufkeimte, auch nur halbwegs begründet war, dann fragte er jetzt besser nicht direkt.
    »Deine Gefährtin – ist sie noch immer hier?« erkundigte er sich beiläufig.
    »Anne ist möglicherweise tot. Als wir herausfanden, daß der Orbit des Rings nicht mehr stabil war und daß auf dem Randwall Motoren gewesen sein mußten, zog Anne los, um sie wieder in Betrieb zu nehmen. Ich konnte sie eine Zeit lang verfolgen. Diese anderen, die jetzt auf dem Randwall arbeiten … vielleicht haben sie Anne getötet.«
    »Bram, möglicherweise war sie es, die diese anderen Protektoren geschaffen hat!«
    »Anne meinte nicht, daß so etwas nötig werden könnte, als sie von hier aufbrach. Sie würde allein gearbeitet haben. Diese Nachkömmlinge sind vielleicht das Werk des Kugelvolkprotektors …«
    »Teela.«
    »Teela Brown. Deine Gefährtin«, sagte Bram. »Der Hinterste hat sogar über Teela Brown Aufzeichnungen.«
    »Warst du hier, als Teela kam?«
    »Sicher. Es war schwieriger, sich vor ihr zu verstecken, als vor dem Hintersten. Ich beobachtete, wie sie lernte, die Meteoritenabwehr einzusetzen. Ich war sicher, daß sie beabsichtigte, was jeder Protektor beabsichtigen mußte: Zu verhindern, daß der Bogen die Sonne berührt. War das ihre Absicht, Louis?«
    »Teela war Protektor. Ich weiß nicht, was im Kopf eines Protektors vorgeht.«
    »Wenn du nicht weißt, was sie dachte, was weißt du dann überhaupt?«
    »Du hast die Aufzeichnungen selbst gesehen. Teela war seltsam.«
    »Sie kamen zu zweit in das Reparaturzentrum«, sagte Bram. »Sie aßen von der Wurzel. Einer starb. Teela fiel in das Koma, aus dem man als Protektor wieder erwacht. Ich hatte genügend Zeit, mich zu verstecken und alles so einzurichten, daß ich sie im Auge behalten konnte.
    Deine Teela wanderte durch das Reparaturzentrum«, fuhr Bram fort. »Es war eine Freude, ihr dabei zuzusehen. Sie entdeckte vieles, das ich übersehen hatte, und schließlich landete sie hier. Sie spielte mit der Meteoritenabwehr und dem Teleskopschirm.
    Dann ging sie wieder. Ich konnte ihr ein kurzes Stück folgen, während sie zum Randwall zog. Sie benutzte ein magnetisches Transportsystem auf dem Wall, das viel schneller war als unser System. Aber sie besaß auch einen ausgeklügelten

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