Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Ringwelt 03: Ringwelt-Thron

Ringwelt 03: Ringwelt-Thron

Titel: Ringwelt 03: Ringwelt-Thron Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Larry Niven
Vom Netzwerk:
Antibiotika. Eine Zeit lang hatte ich gehofft … nun, Bakterien können sich in der menschlichen Blase ansiedeln und Gase erzeugen, doch das hätten Antibiotika beseitigt. So wußte ich, daß ich einen Klempner benötigte.«
    Akolyth vermied es normalerweise, den anderen direkt in die Augen zu sehen. Jetzt starrte er Louis an. Seine Ohren waren in den Falten am Kopf verschwunden. »Du warst am Sterben? Du warst am Sterben und hast die Angebote des Hintersten ausgeschlagen?«
    »Ja. Hinterster, wenn du es gewußt hättest – wärst du auf meinen Vertrag eingegangen?«
    »Das ist keine ernstgemeinte Frage, Louis. Ich drücke meine Bewunderung aus. Du bist ein hartnäckiger Verhandlungspartner.«
    »Danke sehr.«
    »Ich möchte das Bild von der Sonde wieder sehen«, sagte Bram. »Danke sehr. In sechs Minuten werden wir den Randwall überqueren und den freien Raum erreichen. Ich vertraue darauf, daß wir das Kamerasignal nicht verlieren, Hinterster?«
    »Das Scrith hält vierzig Prozent aller Neutrinos ab. Damit geht eine nukleare Reaktion im Fundamentmaterial einher. Das Signal wird schwächer, aber vorhersehbar. Ich kann es kompensieren.«
    »Gut«, sagte Bram. »Ist mein Anzug in Ordnung?«
    »Es ist schließlich mein Reserveanzug«, antwortete Louis. »Nimm dir, welchen von beiden du willst. Ich nehme den anderen.«
    Die Sonde wurde immer langsamer.
    »Jetzt?«
    »Jetzt.«

 
KAPITEL SECHSUNDZWANZIG
DAS DOCK
     
     
    Hohe Spitze, A. D. 2893
     
    Der Prärieschoner glitt auf seiner Frachtplattform höher und höher durch die Nacht. Warvia und Tegger klammerten sich im Innern der Nutzlasthülse aneinander. Höhenangst war ein schreckliches Gefühl.
    Sie kreischten laut, als sie den Stoß spürten, dann lachten beide erleichtert auf, weil sie noch immer am Leben waren.
    Es war eine Qual, die trügerische Sicherheit der Nutzlasthülse zu verlassen. Sie zitterten vor Kälte am ganzen Leib und schnappten in der ungewohnten dünnen Atmosphäre nach Luft. Die Sonne zeigte sich gerade erst in einem schmalen Streifen aus Helligkeit am Rand einer Schattenblende.
    Die Ghoule blinzelten in der zunehmenden Helligkeit und kletterten zum Schlafen in die Nutzlasthülse.
    Harfner hatte die Plattform auf dem Landeplatz neben der höher gelegenen von zwei mit oranger Farbe markierten Klippen abgesetzt. Neben ihnen ruhte eine weitere Schwebeplattform sowie drei Körbe, die mit daneben ausgebreiteten luftleeren Ballonhüllen verbunden waren.
    Das Dorf rührte sich. Bergab und zu beiden Seiten bewegten sich pelzverhüllte Gestalten unter schneebedeckten Dächern hervor, um im tiefer gelegenen Hügelland auf Nahrungssuche zu gehen.
    Es war kein großes Dorf, nicht einmal für einen Nomaden wie Tegger. Andererseits war es beinahe unsichtbar.
    Die Dächer waren schneebedeckte Rechtecke auf einem Schneefeld; man erkannte sie lediglich an ihren Schatten.
    Fünf Einheimische trotteten den Berg hinauf, um die Besucher aus der Ebene zu empfangen. Ein Vogel mit einem Geierschnabel kreiste über ihnen am Himmel. Die Roten Herder sahen die Einheimischen kommen. Sie trugen Wasserschläuche und Felle bei sich und waren so dick vermummt, daß Tegger und Warvia nichts von ihnen erkennen konnten.
    Das Wasser war warm. Es schmeckte wunderbar. Warvia und Tegger beeilten sich voller Hektik, in die gereichten Felle zu schlüpfen und sich einzuschnüren, bis nur noch die Nasen hervorlugten. Ihre Anstrengungen und ihr hechelnder Atem schienen die Schüttbergler zu amüsieren.
    »Na, na! Es ist ein wundervoller Tag!« sang Saron in einem nahezu unverständlichen Dialekt. »Wenn ihr erst einmal in einem Blizzard unterwegs wart, wißt ihr das Wetter zu schätzen.«
    Sie umrundeten den schweren Prärieschoner, ohne der schwebenden Plattform die geringste Beachtung zu schenken, auf der das Fahrzeug des Maschinenvolks verzurrt war.
    Die fünf Schüttbergler sahen aus wie Fässer, eingehüllt in mehrere Lagen von weißen und grauen Fellen. Sarons Kleidung war anders: Weiße und grünlich-braune Streifen, die Kapuze der Kopf eines erlegten Raubtiers. Sie scheint einen besonderen Rang einzunehmen, dachte Tegger, womit er gleichzeitig von der Annahme ausging, daß Saron weiblich war. Sie war die kleinste der fünf Angehörigen des Schüttbergvolks. Ihre Stimme lieferte keinerlei Hinweis auf das Geschlecht, und die dicke Kleidung verbarg sämtliche Details.
    Saron betrachtete das bronzefarbene Spinnennetz und seine steinerne Unterlage. »Das ist also das Auge?« fragte

Weitere Kostenlose Bücher