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Ringwelt 03: Ringwelt-Thron

Ringwelt 03: Ringwelt-Thron

Titel: Ringwelt 03: Ringwelt-Thron Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Larry Niven
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strömte zu beiden Seiten um den gewaltigen Springbrunnen herum. An dieser Stelle waren seine Ufer anscheinend in Beton gefaßt. Wo die Einfassung endete, in der Nähe von Teggers Rampe, begannen Stromschnellen. Das Wasser aus der Stadt hatte seine Kraft der des Heimatflusses hinzugefügt und einen tiefen Cañon in den Stein geschnitten. Nur die Seitenwände ließen sich im hellen Tageslicht rund um das Schattennest erkennen.
    Natürlich waren überall Vampire.
    Die meisten schienen zu schlafen. Sie hatten sich in Familien zusammengedrängt.
    Halt, einen Augenblick … das dort war doch einer aus dem Maschinenvolk, oder nicht? Schwer zu sagen in der Dunkelheit. Eine Frau, trotz des Schnurrbarts. Sie hatte Brüste. Und sie war unbekleidet. Sie lag mitten in einem Kreis aus Vampiren.
    Von Teggers Warte sah es aus, als würden sie die Frau vor anderen Vampiren schützen: vor Dieben. Vier erwachsene Männchen, zwei kleinere, wahrscheinlich Junge, und ein Säugling in den Armen eines Weibchens. Genug, um die Frau aus dem Maschinenvolk zu bewachen.
    Während der Angriffe auf die Festung des Thurl waren Maschinenleute entführt worden. Tegger beobachtete weiter.
    Das Junge erwachte und wollte an die Brust der Mutter.
    Das Weibchen reichte das Junge im Halbschlaf an die Gefangene weiter. Gott im Himmel, die Frau legte das Baby an ihren Hals!
    Tegger sackte gegen die Brüstung. Er hatte eine ganze Weile nichts mehr gegessen, trotzdem drohte ihm eine alte Mahlzeit hochzukommen.
    Warum hielten Vampire Gefangene?
    Wie entwöhnten Vampire ihre Babys?
    Tegger hatte genügend Antworten erhalten.
    Manchmal besteht der Trick darin, nicht an ein Problem zu denken. Tegger war fast wieder oben im Tageslicht angekommen, als ihm die Lösung dämmerte.
    Wasser. Die Rampe. Licht. Vampire unten, gestrandete Städtebauer oben. Die Schoner!
    Es gab noch viel zu lernen, doch für den Augenblick wußte Tegger, was er zu tun hatte. Und danach … danach würde er vielleicht endlich Hilfe bekommen.
     
    Überall in der schwebenden Fabrik flammten Lichter auf. Valavirgilin war vollkommen erschöpft aus Mangel an Schlaf. Bald würde sie sich hinlegen. Aber der Anblick war so wunderschön!
    Ihre Gedanken schweiften ab.
    Allmählich ging ihnen die Nahrung aus. Gras war nur noch selten zu finden, und Beute war mißtrauisch und schnell. Die Gleaner fanden genug zu essen. Das Flußvolk hatte reichlich Fisch, und es gab einen Teil seines Fangs ab. Schoner Eins hatte ganze Körbe voll angeschleppt. Fisch reichte als Nahrung für alle, mit Ausnahme der Grasriesen und der Ghoule. Die Maschinenleute würden zusätzliche Kost benötigen, doch noch nicht im Augenblick.
    Einige Vampire jagten rund um die Müllhalde des Schattennests. Anscheinend sind sie hungrig, dachte Valavirgilin, doch ihre Bemühungen waren auch von Erfolg gekrönt. Warvia hatte Aasfresser entdeckt, die kein Roter jemals zuvor gesehen hatte. Vielleicht töteten Ghoule konkurrierende Lebensformen, wo immer sich eine Möglichkeit dazu bot.
    Fudghabladl hatte erzählt, die Vampire würden Kadaver in den Fluß werfen. Damals mußten hier viel weniger Vampire gelebt haben. Heute jedenfalls stapelten sie die Toten auf einer großen Halde ein Stück abseits vom Fluß. Aasfresser kamen herbei, um sich die Kadaver zu holen, und hungernde Vampire jagten sie wegen ihres Blutes.
    Erneut waren die beiden Prärieschoner Heck an Heck in Stellung gegangen, und die Wachen waren postiert. In der ersten Nacht hatten die Vampire sie ignoriert. Sie hatten den ganzen Tag Zeit, um uns zu beobachten. Genauso, wie wir sie beobachtet haben.
    Noch ein oder zwei Tage, und ihre Vorräte an Heu wären aufgebraucht. Die Grasriesen würden ins Flachland zurückkehren müssen, um Nahrung zu finden, und ihre Kameraden würden sie begleiten und schützen. Auch die Ghoule würden etwas zu essen finden. Gefangene Vampire würden auf dem Weg zurück sterben.
    »Energie kann nicht ohne gewisse ungewöhnliche Materialien zum Fließen gebracht werden«, sagte Trauriges Rohr.
    Valavirgilin zuckte nicht zusammen, und sie wandte sich auch nicht um, als sie antwortete. »Ich weiß.«
    »Merkwürdig. Einige Drähte scheinen den Fall der Städte überlebt zu haben. Vielleicht sind sie auch erst später unter den Bogen der Welt gebracht worden. Wo kann ein Roter Herder so etwas gefunden haben?«
    »In meinem Rucksack, denke ich«, gestand Valavirgilin. Ghoule kannten alle Geheimnisse. »Louis Wu hat mir ein wenig von seinem – es ist ein

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