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Ringwelt 04: Brennans Legende

Ringwelt 04: Brennans Legende

Titel: Ringwelt 04: Brennans Legende Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Larry Niven
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unterstützen, wenn du zuerst …« Fast hätte er es doch noch für sich behalten. Doch Brennan hatte selbstverständlich daran gedacht … »Wenn du zuerst Lebensbaumsamen auf dem Planeten ausstreuen würdest.«
    »Das wäre aber gar nicht nett.«
    »Nein, wäre es nicht. Aber würdest du mir bitte erklären, warum es nicht logisch ist?«
    »Es ist nicht logisch«, antwortete Brennan. »Die Samen würden zu lange brauchen, um zu reifen.«
    »Ja«, sagte Roy tief erleichtert. Dann … »Ja. Aber du hast mir verboten, den hydroponischen Garten zu betreten. War das nicht, weil ich mich sonst vielleicht mit dem Virus infizieren könnte?«
    »Nein. Es war, weil dir sonst der Geruch in die Nase gestiegen wäre und du angefangen hättest zu essen.«
    »Das gleiche galt für den Garten auf Kobold, oder?«
    »Richtig.«
    »Den Garten, durch den Alice und ich spaziert sind, ohne überhaupt irgendetwas zu riechen!«
    »Du bist inzwischen älter geworden, Idiot!« Brennan verlor die Geduld.
    »Ja, sicher. Tut mir leid, Brennan. Ich hätte selbst darauf kommen müssen …«
    Brennan verlor die Geduld? Brennan??? Und …
    »Verdammt, Brennan, ich war nur einen Monat älter, als du mich eindringlich davor gewarnt hast, jemals die hydroponischen Gärten der Flying Dutchman zu betreten!«
    »Erbsenzähler!« sagte Brennan und unterbrach die Verbindung.
    Roy lehnte sich in seiner Desasterliege zurück. Schwere Depressionen drohten sich auf ihn zu senken. Was auch immer er sonst sein mochte, Brennan war stets ein Freund und Verbündeter gewesen. Und jetzt …
    Unvermittelt schoß die Protektor mit einer Beschleunigung von 3g nach vorn. Roy sackte zusammen. Erschrocken riß er den Mund auf. Dann nahm er seine ganze mittlerweile gewaltige Kraft zusammen, und ein massiver rechter Arm tastete nach den Kontrollen und fand den roten Knopf.
    Er war mit einer Sicherheitssperre geschützt.
    Der Schlüssel steckte in Roys Tasche. Er kramte danach, während er unablässig lautlos fluchte. Brennan versuchte, ihn bewegungsunfähig zu machen. Das würde ihm nicht gelingen. Roy streckte die Hand gegen eine Gravitation von drei g aus, öffnete die Sperre und drückte auf den Knopf.
    Das Kabel, das den Frachter mit der Protektor verband, wurde abgesprengt. Roy fand sich unvermittelt in Schwerelosigkeit wieder.
    Er benötigte eine volle Minute, um den Antrieb zu aktivieren. Er legte den Frachter in eine Neunzig-Grad-Kurve. Die Protektor konnte dem Wendekreis des viel kleineren Frachters unmöglich folgen. Durch das Bullauge beobachtete Roy, wie die Antriebsflamme der Protektor zur Seite wegglitt.
    Und verlosch.
    Warum hatte Brennan den Antrieb ausgeschaltet?
    Es spielte keine Rolle. Nächster Schritt: Der Nachrichtenlaser. Home warnen.
    Falls Roy recht hatte … doch er wagte nicht, etwas anderes anzunehmen. Nicht mehr. Brennan konnte sich hinterher selbst rechtfertigen. Er konnte sich der Polizeimacht von Home stellen, mit nichts am Leib außer einem Druckanzug, und den Leuten seine Geschichte erzählen, warum Roy durchgedreht war. Vielleicht hätte er damit sogar recht.
    Roy richtete den Kom-Laser auf Home und machte sich an die Abstimmung. Er kannte die Frequenz und die Stelle, auf die er den Strahl richten mußte – falls sie sich auf der ihm zugewandten Seite des Planeten befand. Was würde Brennan inzwischen unternehmen? Was konnte er unternehmen? Er hatte keine Wahl; der Protektor besaß nur wenig freien Willen … und ein Höllenarsenal in der Waffensektion der Protektor. Keine Frage, Brennan würde versuchen, Roy Truesdale zu töten.
    Home schien ihm tatsächlich die falsche Seite zuzuwenden. Die Kolonie war groß, so groß wie eine mittelgroße Nation, aber sie hatte ihm nichts ahnend den Rücken zugewandt! Wo blieb Brennans tödlicher Strahl? Er mußte ihn benutzen!
    Und der Antrieb der Protektor war noch immer abgeschaltet. Brennan machte keinerlei Anstalten, Roy einzuholen.
    War er überhaupt noch an Bord?
    Roy sah eine neue Möglichkeit: eine irrationale, doch er hatte nun keine Zeit zum Nachdenken. Er sprang von der Desasterliege und hastete die Leiter hinunter. Die Waffen lagerten in der Luftschleuse. Die innere Luke stand noch immer offen. Roy stürzte hinein, riß einen Handlaser von der Wand und sprang wieder zurück, bevor sich die Tür schließen und ihn einsperren konnte.
    Die Tür bewegte sich nicht.
    Doch wenn Brennan nicht mehr an Bord der Protektor war …
    … dann, so irrational der Gedanke auch ganz bestimmt war, mußte

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