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Ringwelt 04: Brennans Legende

Ringwelt 04: Brennans Legende

Titel: Ringwelt 04: Brennans Legende Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Larry Niven
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Sie würden Wochen brauchen, um sie dazu zu bringen, in einer Sache übereinzustimmen.
    Allerdings gibt es kein Gesetz, das einem Bürger der Vereinten Nationen verbietet, im terrestrischen Weltraum hinzugehen, wohin er will – oder jemanden einzustellen, der ihn hinbringt. Eine ganze Reihe unserer Mondpiloten sind Belter.«
    Nick schüttelte verwirrt den Kopf. »Garner, ich verstehe nicht, worauf Sie hinauswollen. Sie glauben doch wohl nicht im Ernst, daß wir den Outsider in einem Zweimannschiff finden? Selbst ich weiß Bescheid über den Marsstaub. Der Alien hat sich in einem der Staubozeane versteckt und seziert dort Jack Brennan in aller Ruhe. Wir haben keine Möglichkeit, ihn zu finden, ohne daß wir die Oberfläche Zoll für Zoll per Tiefenradar absuchen.«
    »Korrekt. Wenn allerdings die Politiker erst feststellen, daß Sie damit begonnen haben, den Mars abzusuchen, was glauben Sie, was dann geschehen wird? Wenn ich Sie als Pilot einstelle, dann ist das eine reine Formalität, für jedermann offensichtlich. Angenommen, wir finden den Outsider – der Belt würde sich das auf seine Fahne schreiben können.«
    Nick schloß die Augen und versuchte nachzudenken. Er war nicht an derartige Zirkellogik gewohnt. Es schien, als hätte Garner recht. Wenn man erst glaubt, er sei zum Mars unterwegs – mit oder ohne Flatlanderbegleitung … Nick Sohl, der Erste Sprecher des Belt, in dessen Macht es stand, Verträge abzuschließen … Sehr rätselhaft. Sie würden eine ganze Flotte losschicken, um als erste mit der Suche anzufangen.
    »Also brauche ich einen Flatlander, der mich als Pilot einstellt. Warum ausgerechnet Sie?«
    »Weil ich jetzt ein Schiff bereitstellen kann. Ich besitze Verbindungen.«
    »In Ordnung. Sie besorgen das Schiff, dann suchen Sie mir einen rauen Flatlander mit Entdeckergeist, verkaufen ihm das Schiff, und er stellt mich als seinen Piloten ein. Richtig?«
    »Richtig. Aber so läuft es nicht.«
    »Warum nicht?« Nick blickte Garner erstaunt an. »Sie denken doch wohl nicht ernsthaft darüber nach, selbst mitzukommen?«
    Luke nickte.
    Nick lachte auf.
    »Wie alt sind Sie, Garner?«
    »Zu alt, um die mir verbliebenen Jahre damit zu verschwenden, daß ich im Struldbrugs-Club herumsitze und auf den Tod warte. Los, schlagen Sie ein, Nick.«
    »Hm? Sicher, aber … Aua! In Ordnung, verdammt! Ich gebe ja zu, Sie haben kräftige Hände! Ihr Mattender habt sowieso alle viel zu viele Muskeln.«
    »Hey, ich wollte Ihnen nicht weh tun! Es tut mir leid. Ich wollte Ihnen nur beweisen, daß ich nicht schwächlich bin.«
    »Das kann ich bestätigen. Jedenfalls, was Ihre Hände betrifft.«
    »Und wir werden unsere Beine nicht benötigen. Wir fliegen überall hin, oder nicht?«
    »Trotzdem, Garner. Sie sind verrückt! Was, wenn Ihr Herz versagt?«
    »Das wird mich wahrscheinlich lange überleben. Es ist künstlich.«
    »Sie sind verrückt. Sie alle! Das kommt wahrscheinlich daher, daß Sie am Boden eines Gravitationstrichters leben müssen. Die Schwerkraft zieht Ihnen das Blut aus den Gehirnen.«
    »Ich zeige Ihnen, wo Sie ein Telefon finden. Sie müssen die Million bezahlen, bevor die Vereinten Nationen herausfinden, was wir vorhaben.«
     
    Phssthpok träumte.
    Er hatte die Frachtsektion tief unter der Marsoberfläche, unter dem flüssigen Staub des Solis Lacus versteckt. Der Sand zeigte sich als ockerfarbene Wand jenseits der transparenten Hülle aus Twing.
    Hier waren er und der Eingeborene sicher, solange das Lebenserhaltungssystem mitspielte: für lange, lange Zeit.
    Phssthpok blieb im Frachtraum, wo er seinen Gefangenen beobachten konnte. Nach der Landung hatte er zunächst jede Maschine in der Sektion zerlegt und Reparaturen und Justierungen vorgenommen, wo sie erforderlich zu sein schienen. Nun blieb ihm nichts mehr zu tun als den Gefangenen zu beobachten.
    Der Eingeborene erforderte nur wenig Pflege. Er entwickelte sich fast normal. Er würde ein Monstrum werden, aber wahrscheinlich kein Krüppel.
    Phssthpok ruhte auf seinem Vorrat an Wurzeln und träumte.
    In wenigen Wochen hätte er seine lange, langwierige Aufgabe vollendet … oder versagt. So oder so, er würde aufhören zu essen. Für seinen Geschmack hatte er schon lange genug gelebt. Bald würde er genauso enden, wie er vor beinahe dreizehnhundert Jahren Schiffszeit fast schon einmal geendet hätte, im Zentrum der Galaxis …
     
    Er hatte den Feuerball über dem Tal von Pitchok aufflammen sehen und gewußt, daß er zum Untergang verdammt

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