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Ringwelt 04: Brennans Legende

Ringwelt 04: Brennans Legende

Titel: Ringwelt 04: Brennans Legende Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Larry Niven
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mehr amüsiert?«
    »Das alles klingt merkwürdig vertraut …«
    »Ich habe mich schon gefragt, ob es Ihnen auffallen würde … Die emotionalen Veränderungen sind drastisch. Ein Protektor, der Nachkommen besitzt, kennt keinen anderen Trieb als den, seine Blutlinie zu schützen. Er erkennt seine Nachkommen am Geruch. Seine vervielfachte Intelligenz nutzt ihm überhaupt nichts, weil seine Motive von Hormonen gesteuert werden. Nick, ist Ihnen vielleicht aufgefallen, daß all das eine Art gewaltiger Übertreibung dessen ist, was mit den Menschen geschieht, wenn sie altern? Garner hat es augenblicklich erkannt.«
    »Ja, aber …«
    »Das zusätzliche Herz«, unterbrach ihn Luke. »Was ist damit?«
    »Es kann sich nicht bilden, genauso wenig wie das erweiterte Gehirn. Dazu ist Lebensbaum erforderlich. Wenn man über fünfzig ist, reicht das normale menschliche Herz ohne moderne medizinische Versorgung nicht mehr aus. Schließlich hört es auf zu schlagen.«
    »Soso.«
    »Klingt das in Ihren Ohren überzeugend?«
    Luke reagierte abwartend. »Warum fragen Sie?«
    »Mir geht es eigentlich nur darum, Nick zu überzeugen. Mein Status als Bürger des Belt hängt davon ab, daß es mir gelingt, Sie von meiner Identität als Jack Brennan zu überzeugen. Ganz zu schweigen von meinem Bankkonto und meinem Schiff mitsamt seiner Fracht. Nick, ich habe eine alte Raketenstufe von einer Mariner-Sonde eingefangen. Sie trieb zusammen mit meinem Schiff mit hoher Geschwindigkeit durch das System.«
    »Das tun beide noch immer«, sagte Nick. »Genau wie das Schiff des Outsiders. Wir müssen uns bald etwas einfallen lassen, um es zu bergen.«
    »Bei Finagles Augen, ja! Der Entwurf ist nicht besonders gut, und ich könnte ihn blind verbessern … aber mit den Monopolen könnten Sie ganz Ceres kaufen!«
    »Immer schön eins nach dem andern«, wandte Garner milde ein.
    »Das Schiff ist auf dem Weg in den interstellaren Raum, Garner! Oh, ich sehe, worauf Sie anspielen. Sie haben Angst, ein Monster in die Nähe eines funktionierenden Raumschiffs zu lassen.« Der Brennan-Protektor warf einen Blick nach hinten auf die Signalpistole, schwankte einen Sekundenbruchteil und gab dann anscheinend den Gedanken auf, das Staubboot zu kidnappen. »Wir bleiben hier draußen, bis es mir gelungen ist, Sie zu überzeugen. Ist das ein Wort? Könnten Sie sich einen besseren Deal vorstellen?«
    »Nicht mit einem Belter. Brennan, es gibt eine ganze Menge Beweise, daß die Menschheit mit anderen Primaten auf der Erde verwandt ist!«
    »Daran zweifle ich keinen Augenblick. Ich habe da ein paar Hypothesen.«
    »Schießen Sie los.«
    »Wegen dieser verlorenen Kolonie. Ein großes Schiff kam auf der Erde an, und vier Lander mit vielleicht dreißig Protektoren und einer ganzen Menge Brüter gingen zur Erde nieder. Ein Jahr später stellten die Protektoren fest, daß sie den falschen Planeten ausgewählt hatten. Die Pflanze, auf die sie angewiesen waren, entwickelte sich nicht richtig. Sie sandten eine Hilfebotschaft nach Hause, per Laser, und dann starben sie. Für einen Protektor ist es ganz normal zu verhungern, aber das geschieht üblicherweise aus freien Stücken. Diese Protektoren starben nicht freiwillig. Sie verhungerten gegen ihren Willen!« In Brennans Stimme oder seinem maskenstarren Gesicht zeigte sich keinerlei Regung.
    »Sie starben, und die Brüter vermehrten sich unkontrolliert. Es gab schließlich unbegrenzt Platz. Die Protektoren hatten jede gefährliche Lebensform ausgerottet. Was als nächstes geschah, ist zwangsläufig reine Spekulation. Die Protektoren waren tot, doch die Brüter waren gewöhnt, von ihnen geführt und beschützt zu werden, und sie blieben in der Nähe der Lander.«
    »Und?«
    »Dann gingen die Reaktoren hoch, weil niemand sie wartete. Sie hatten Atommeiler, wenn man den technischen Stand bedenkt. Vielleicht explodierten sie. Vielleicht nicht. Die Strahlung verursachte Mutationen, aus denen alles Mögliche hervorging, angefangen bei Lemuren über Affen und Menschenaffen bis hin zum Neandertaler und dem modernen Menschen.
    Das ist die eine Theorie«, sagte das Brennan-Monster. »Die andere lautet, daß die Protektoren vorsätzlich Mutationen gezüchtet haben, damit die Brüter eine Chance hatten, auf die eine oder andere Weise zu überleben, bis Hilfe eintraf. Das Resultat wäre in beiden Fällen das gleiche.«
    »Ich glaube das nicht!« rief Nick aus. »Ich glaube das einfach nicht.«
    »Selbstverständlich glauben Sie das. Sie täten

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