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Ringwelt 04: Brennans Legende

Ringwelt 04: Brennans Legende

Titel: Ringwelt 04: Brennans Legende Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Larry Niven
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… verstehe ich Sie nicht.«
    Das Brennan-Monster schien zu zögern. Schließlich sagte es: »Garner, Sohl, hören Sie gut zu. Zwölf Meilen von hier, vielleicht fünfzig Fuß unter dem Sand, liegt ein Teil des Alienraumschiffs, gefüllt mit Lebensbaumwurzeln, Samen und Säcken voller Thalliumoxid. Die Wurzeln, die ich aus diesen Vorräten züchten kann, machen einen Menschen so gut wie unsterblich. Wie geht es weiter? Was sollen wir damit anfangen?«
    Die beiden Menschen blickten sich an. Luke schien etwas sagen zu wollen, doch dann zog er es vor, den Mund zu halten.
    »Das ist ein ziemliches Ding, nicht wahr? Jetzt können Sie erraten, was Phssthpok vorhatte, oder?«
     
    Phssthpok träumte.
    Er wußte auf den Tag genau, wie lange es dauern würde, bis Brennan aufwachte. Er hätte sich selbstverständlich auch irren können. Aber wenn er sich irrte, dann hatte sich Brennans Art zu weit von der Rasse der Pak entfernt – durch Mutation.
    Er wußte, wie viel Zeit ihm blieb, und so konnte er seinen Traum zeitlich abstimmen. Die Marsianer bedeuteten gegenwärtig keine Gefahr, obwohl man irgendwann etwas gegen sie unternehmen mußte. Träumen war für einen Protektor eine hohe Kunst. Phssthpok blieben ungefähr zehn Tage. Eine Woche lang träumte er von der Vergangenheit, bis zu dem Tag, an dem er seine Heimat verlassen hatte. Im Verlauf der Reise hatte es keine oder nur wenig Stimulation für die Sinne gegeben. Er schritt in die Zukunft voran …
    Phssthpok träumte.
    Es würde anfangen, sobald sein Gefangener erwachte. Wie es aussah, würde sein Gehirn größer sein als das Phssthpoks. Da war diese Auswölbung der Stirn, die das schräge Gesicht ruinierte. Er würde rasch lernen. Phssthpok würde ihn lehren, ein Protektor zu sein und was er mit den Wurzeln und den Lebensbaumsamen zu tun hatte.
    Besaß der Brüter eigene Kinder? Falls ja, würde er das Geheimnis für sich behalten und den Lebensbaum einsetzen, um aus ihnen Protektoren zu machen, wenn es so weit war. Das war gut und richtig. Wenn er schlau genug war, seine Familie verteilte und Inzucht verhinderte, würde seine Blutlinie bald weit genug verbreitet sein, um den größten Teil der Pak dieses Systems einzuschließen.
    Wahrscheinlich würde er Phssthpok töten, um das Geheimnis zu wahren. Auch das war gut und richtig.
    Doch Phssthpoks Traum wurde immer wieder vom Kitzeln eines Albtraums heimgesucht: Der Gefangene sah nicht richtig aus. Seine Fingernägel entwickelten sich falsch. Sein Kopf besaß ganz sicher nicht die richtige Form. Diese Ausbeulung auf der Stirn – und sein Schnabel war so flach wie zuvor sein Gesicht gewesen war. Sein Rücken krümmte sich nicht, seine Beine hatten die falsche Form, die Arme waren zu kurz. Seine Art hatte zu viel Zeit gehabt, um zu mutieren.
    Doch er hatte richtig auf die Wurzeln reagiert.
    Die Zukunft war unsicher … außer für Phssthpok. Sollte der Gefangene lernen, was er wissen mußte – falls er konnte. Sollte der Gefangene das Werk fortführen. Falls er es vermochte. Der Tag würde kommen, an dem die Erde eine zweite Pak-Welt geworden war. Phssthpok hatte sein Bestes gegeben. Phssthpok würde lehren und dann sterben.
    Brennan rührte sich. Er entfaltete seinen verkrümmten Körper, streckte sich und schlug die Augen auf.
    Er starrte Phssthpok an, ohne zu blinzeln, starrte ihn an, als würde er in den Gedanken des anderen lesen. Das war normal; alle neuen Protektoren starrten so: sie orientierten sich mit Hilfe von Erinnerungen, die sie gerade erst zu verstehen begannen.
     
    »Ich frage mich, ob Sie begreifen, wie schnell das alles geschah«, berichtete das Brennan-Monster. Es starrte die beiden alten Männer an, einer doppelt so alt wie der andere und beide längst über das Alter der Umwandlung hinaus, und beschloß, daß sie seine Richter sein sollten.
    »Innerhalb zwei Tagen lernten wir unsere Sprachen. Seine ist viel schneller als unsere und paßte besser zu meinen neuen Sprechorganen, deswegen unterhielten wir uns in seiner Sprache. Er erzählte mir seine Lebensgeschichte. Wir redeten über die Marsianer und arbeiteten die effizienteste Methode aus, um sie zu vernichten …«
    »Was?«
    »Sie zu vernichten, Garner. Zur Hölle, sie haben bereits dreizehn Menschen umgebracht! Wir redeten praktisch ohne Pause – Phssthpok viel mehr als ich –, und die ganze Zeit über arbeiteten wir hart: Gymnastik, um mich fit zu machen, Flossen für Phssthpoks Druckanzug, damit er durch den Staub schwimmen konnte, einen

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