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Ringwelt 04: Brennans Legende

Ringwelt 04: Brennans Legende

Titel: Ringwelt 04: Brennans Legende Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Larry Niven
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wirklich besser daran. Die Beweise sind hinlänglich, ganz besonders in den Religionen und den großen Legenden. Wie groß ist der Prozentsatz der Menschen, die tief im Innern davon überzeugt sind, ewig zu leben? Warum gibt es in so vielen Religionen eine Rasse von unsterblichen Wesen, die ununterbrochen miteinander im Kampf liegen? Worauf begründet sich die Ahnenverehrung? Sie wissen, was ohne die moderne Medizin mit einem Menschen geschieht, wenn er alt wird: Seine Gehirnzellen sterben nach und nach ab. Und doch neigen die Menschen dazu, einem Alten Respekt entgegenzubringen und auf das zu hören, was er sagt. Woher kommen die Schutzengel?«
    »Rassengedächtnis?«
    »Mit großer Wahrscheinlichkeit. Es ist schwer vorstellbar, daß eine Tradition so lange hätte überleben können.«
    »Südafrika«, sagte Luke. »Sie müssen in Südafrika gelandet sein, irgendwo in der Nähe des Olduvai-Gorge-Nationalparks. Dort liegt der Ursprung aller Primaten.«
    »Nicht ganz. Vielleicht ist eins der Schiffe in Australien gelandet, wegen der Metallvorkommen. Wissen Sie, möglicherweise haben die Protektoren auch einfach nur überall radioaktiven Staub verstreut und es dabei belassen. Die Brüter hätten sich ohne natürliche Feinde vermehrt wie die Kaninchen, und die Strahlung hätte sie mutieren lassen. Ohne Protektoren mußten sie neue Fähigkeiten entwickeln. Einige gewannen Kraft, andere Geschick, wiederum andere Intelligenz. Die meisten starben natürlich. Das tun Mutationen in der Mehrzahl der Fälle.«
    »Ich glaube mich zu erinnern«, sagte Luke, »daß der Alterungsprozeß beim Menschen mit dem Programm einer Raumsonde verglichen werden kann. Sobald die Sonde ihren Zweck erfüllt hat, spielt es keine Rolle mehr, was aus ihr wird. Genauso ist es bei uns – sobald wir aus dem Alter heraus sind, wo wir Kinder zeugen können …«
    »… ist die Evolution mit euch fertig. Ihr bewegt euch nur noch durch Trägheit und folgt eurer Bahn ohne jeden Korrekturmechanismus.« Das Brennan-Monster nickte. »Die Wurzel liefert das Programm für das dritte Stadium. Ein guter Vergleich.«
    »Haben Sie eine Vorstellung, was mit der Wurzel schief gelaufen ist?« erkundigte sich Nick.
    »Oh, das ist kein Geheimnis. Obwohl die Protektoren von Pak deswegen eine ganze Weile halb verrückt gewesen sein müssen. Kein Wunder, daß die kleine Kolonie nicht dahinter gekommen ist. In der Wurzel existiert ein Virus. Es trägt die Gene, die für die Veränderung vom Brüter zum Protektor verantwortlich sind. Das Virus kann außerhalb der Wurzel nicht überleben, und so muß ein Protektor immer wieder von der Wurzel essen. Wenn es im Boden kein Thallium gibt, gedeiht die Wurzel zwar noch, nicht mehr jedoch das Virus.«
    »Das klingt ziemlich kompliziert.«
    »Haben Sie je in einem hydroponischen Garten gearbeitet? Die Abhängigkeiten in einer stabilen Ökologie können beliebig kompliziert sein. Auf der Pak-Welt gab es keinerlei Probleme. Thallium ist ein seltenes Element, aber im galaktischen Zentrum muß es relativ häufig anzutreffen sein. Und die Wurzel wächst überall.«
    »Wie kommt der Outsider ins Spiel?« erkundigte sich Nick.
    Ein Zischen und ein Klappern des Schnabels: Phssth-Pok. »Phssthpok fand alte Aufzeichnungen, einschließlich des Hilferufs. Er war der erste Protektor in zweieinhalb Millionen Jahren, der erkannte, daß es einen Weg gab, Sol zu finden – oder zumindest den Bereich weit genug einzugrenzen. Und Phssthpok hatte keine Nachkommen mehr. Er mußte rasch einen neuen Sinn in seinem Leben finden, bevor ihn der Appetit verließ. Genau das passiert nämlich mit einem Protektor, sobald seine Nachkommen ausgestorben sind. Die Programmierung endet. Vielleicht haben Sie bemerkt, wie stark die Pak-Spezies gegen Mutationen geschützt ist. Eine Mutation riecht nicht richtig. Das kann im galaktischen Zentrum von Bedeutung sein, wo die Strahlung viel stärker ist als hier.«
    »Also kam dieser Outsider mit einem Container voller Samen zur Erde?«
    »Und mit Säcken voller Thalliumoxid. Das Oxid war noch am leichtesten zu transportieren. Ich wunderte mich über die Konstruktion seines Schiffs, aber Sie können sicher verstehen, warum er die Fracht hinter der Steuerkabine untergebracht hat. Die Strahlung macht ihm nicht viel aus, jedenfalls nicht in kleineren Dosen. Er kann keine Kinder mehr zeugen.«
    »Wo ist er jetzt?«
    »Ich mußte ihn töten.«
    »Was?« Garner war schockiert. »Hat er Sie denn angegriffen?«
    »Nein.«
    »Dann

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