Ringwelt 05: Crashlander

Titel: Ringwelt 05: Crashlander Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Larry Niven

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war die Bestie auf dem Radar sowie in einem beachtlichen Frequenzspektrum sichtbaren Lichts unsichtbar. Und falls die Korrekturtriebwerke versehentlich gefeuert hatten … ich klammerte mich an Strohhalme. Keiner der Filme zeigte das Licht von Antriebsflammen.
    In der Nähe von BVS-1 würden gewaltige magnetische Kräfte am Werk sein, doch sie könnten keinen Schaden anrichten. Keine noch so starke magnetische Anziehung konnte eine General-Products-Zelle durchdringen. Genauso wenig wie Hitze, mit Ausnahme von speziellen Frequenzen sichtbaren Lichts – Bänder, die mindestens eine Kundenspezies der Puppenspieler erkennen konnte. Ich hege eine Abneigung gegen die General-Products-Zellen im allgemeinen, doch diese betrifft mehr die dumpfe Anonymität des Designs. Vielleicht ist mir auch die Tatsache zuwider, daß General Products nahezu ein Monopol auf Raumschiffszellen innehat und nicht im Besitz von Menschen steht. Doch wenn ich statt dessen mein Leben, sagen wir, der schicken Sinclair-Jacht aus dem Kaufhaus hätte anvertrauen sollen, wäre ich lieber freiwillig ins Gefängnis gewandert.
    Gefängnis war eine meiner drei Möglichkeiten. Doch ich würde mein gesamtes restliches Leben dort verbringen. Ausfaller würde dafür Sorge tragen, dessen war ich mir sicher.
    Ich konnte versuchen, mit der Skydiver zu fliehen, doch keine Welt in Reichweite würde mir Asyl gewähren. Falls es mir gelang, innerhalb einer Woche von We Made It eine unentdeckte, erdähnliche Welt zu finden …
    Keine Chance. Ich entschied mich für BVS-1.
    Ich glaubte zu bemerken, daß der blitzende Ring aus Licht größer wurde. Doch er blitzte zu selten, und ich konnte nicht sicher sein. BVS-1 würde sich nicht einmal im Teleskop zeigen. Ich gab meine Bemühungen auf und lehnte mich abwartend zurück.
    Während ich wartete, erinnerte ich mich an einen langen Sommer, den ich auf Jinx verbracht hatte. Es gab immer Tage, an denen wir nicht nach draußen konnten, weil Wolkenmangel die Oberfläche in tödlichem, blauweißem Sonnenlicht erstrahlen ließ. Wir amüsierten uns damit, Partyballons mit Wasser zu füllen und sie aus dem dritten Stock auf die Gehsteige zu werfen. Sie erzeugten wunderschöne Spritzmuster, die viel zu schnell trockneten. Also waren wir auf die Idee gekommen, Tinte in die Ballons zu füllen, bevor wir sie warfen. Danach waren die Muster geblieben.
    Sonya Laskin hatte sich in ihrer Liege befunden, als die Liegen zusammengebrochen waren. Blutproben hatten bewiesen, daß es Peter gewesen war, der sie von hinten erwischt hatte wie ein Partyballon aus großer Höhe.
    Was war imstande, eine General-Products-Zelle zu durchdringen?
    Zehn Stunden bis zum Perihel.
    Ich löste das Sicherheitsnetz und machte mich auf eine Inspektionsrunde. Der Wartungsschacht durchmaß drei Fuß, gerade genug, um sich im freien Fall hindurchzuschieben. Unter mir verlief das Fusionsrohr, zur Linken die Laserkanone, zur Rechten eine Reihe gewundener Seitenschächte, die zu Inspektionspunkten für die Gyros, die Batterien und den Generator, die Lufterneuerungsanlage und die Hyperraum-Shuntmotoren führten. Alles war in Ordnung – mit Ausnahme von mir selbst. Ich fühlte mich unbeholfen. Meine Sprünge waren ständig entweder zu kurz oder zu lang. Am Heck gab es nicht genügend Platz, um sich zu drehen, und ich mußte fünfzig Fuß bis zu einem Seitenschacht zurückklettern.
    Noch sechs Stunden, und ich konnte den Neutronenstern noch immer nicht entdecken. Wahrscheinlich würde ich ihn nur einen Augenblick lang sehen, wenn überhaupt, während ich mit mehr als halber Lichtgeschwindigkeit daran vorbeiflog. Meine Geschwindigkeit mußte inzwischen gewaltig sein.
    Würden die Sterne blau werden?
    Noch zwei Stunden – und ich wußte, daß sie blau wurden. War meine Geschwindigkeit derart hoch? Dann mußten die Sterne hinter mir rot scheinen. Die Maschinen blockierten die Sicht nach hinten, also setzte ich die Gyros ein. Das Schiff drehte sich mit eigenartiger Schwerfälligkeit. Und die Sterne hinter mir waren blau, nicht rot.
    Überall ringsum waren die Sterne blau-weiß.
    Stellen Sie sich vor, Licht fällt in einen unglaublich tiefen Gravitationstrichter. Es wird nicht schneller. Licht kann sich nicht schneller bewegen als mit Lichtgeschwindigkeit. Doch es kann an Energie gewinnen. Die Frequenz ändert sich. Das Licht prallte härter und härter auf mein Schiff – und mich –, während ich dem Neutronenstern entgegenstürzte.
    Ich vermerkte meine Beobachtung im