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Ringwelt 05: Crashlander

Ringwelt 05: Crashlander

Titel: Ringwelt 05: Crashlander Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Larry Niven
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We Made It bis nach Jinx und zwölf Stunden mit der Long Shot. Der Unterschied, fragen Sie? Sie müßten zwölf Jahre lang dafür sparen, um sich den Trip leisten zu können!
    Aber das Zentrum der Milchstraße! Wenn man von Treibstoff- und Verpflegungsproblemen ganz absah, wäre mein altes Schiff imstande gewesen, das Zentrum in knapp dreihundert Jahren zu erreichen. Keine bekannte Spezies war jemals im Zentrum der Galaxis gewesen.
    Es lag verborgen hinter einer undurchdringlichen Schicht von Gas- und Staubwolken. Man fand ganze Bibliotheken voller Literatur über die Sterne des Zentrums, doch sie enthielt im großen und ganzen nichts als Allgemeinplätze und hochwissenschaftliche Hypothesen, die auf Beobachtungen anderer ähnlicher Galaxien basierten, wie zum Beispiel Andromeda.
    Drei Jahrhunderte zusammengeschrumpft auf weniger als einen Monat! Das war etwas, das jeder begreifen konnte. Und mit Bildern!
    Das Lebenserhaltungssystem war in wenigen Wochen fertig gestellt. Ich hatte veranlaßt, daß die Wände des Kontrollraums transparent blieben und der Ruheraum in undurchsichtigem Blau gestrichen wurde, ohne jegliche Fenster. Als sie fertig waren, hatte ich Unterhaltungsvideos an Bord und alles, was ein Mensch so braucht, um sieben Wochen lang in einem Raum von der Größe einer Toilette bei geistiger Gesundheit zu bleiben.
    Am letzten Tag besprachen der Puppenspieler und ich die endgültige Version meines Kontrakts.
    Ich hatte vier Monate Zeit, das Zentrum der Galaxis zu erreichen und zurückzukehren. Die Außenkameras würden ununterbrochen arbeiten; ich hatte nichts mit ihnen zu schaffen. Falls das Schiff eine mechanische Panne erlitt, durfte ich zurückkehren, bevor ich das Zentrum erreicht hatte – ansonsten nicht. Wir vereinbarten Konventionalstrafen. Ich nahm eine Kopie der Aufzeichnung mit, um sie bei einem Anwalt zu hinterlegen.
    »Eine Sache sollten Sie noch wissen«, sagte der Puppenspieler hinterher. »Die Schubrichtung wirkt entgegengesetzt der Hyperraum-Flugrichtung.«
    »Das verstehe ich nicht.«
    Der Puppenspieler suchte nach Worten. »Falls Sie Ihren Reaktionsantrieb und die Hyperraummotoren gleichzeitig einschalten sollten, würden die Fusionsflammen Ihrem Schiff durch den Hyperraum voraneilen.«
    Schließlich begriff ich. Mit dem Hintern zuerst durch das Unbekannte. Da sich der Kontrollraum auf der Unterseite des Schiffs befand, zwischen den Fusionsrohren, ergab es Sinn. Für einen Puppenspieler sowieso.

 
3
     
    Dann war ich unterwegs.
    Ich startete mit weniger als zwei Standard-g’s, denn ich liebe es komfortabel. Für zwölf Stunden benutzte ich allein die Reaktionsantriebe. Ich wollte nicht zu tief im Gravitationstrichter des Sonnensystems sein, wenn ich den Hyperraummotor aktivierte, ganz besonders dann nicht, wenn es sich um eine experimentelle Maschinerie handelte. Piloten, die so etwas tun, verlassen den Hyperraum meist nicht mehr. Ich unterhielt mich im Ruheraum, bis die Glocke mir das Zeichen gab, dann glitt ich in den Kontrollraum hinunter, schnallte mich in das Sicherheitsnetz und schaltete die Motoren ab. Dann, nach einer kurzen Pause, rieb ich die Hände gegeneinander und aktivierte den Hyperraumantrieb.
    Es war nicht ganz das, was ich erwartet hatte.
    Ich konnte nichts sehen. Selbstverständlich nicht. Wenn man den Hyperraumantrieb aktiviert, dann ist das so, als würde der Blinde Fleck vor den Fenstern mit einem Mal in alle Richtungen expandieren. Nicht, daß man überhaupt nichts sieht; man vergißt einfach, daß es etwas zu sehen gibt. Stellen Sie sich vor, sie hätten eine Bordküche, ein Bild von Dalis España an der Wand und ein Fenster dazwischen. Im Hyperraum werden Ihr Auge und Ihr Verstand das Bild direkt neben die Bordküche setzen und das Fenster überhaupt nicht mehr registrieren. Man muß sich daran gewöhnen, und das dauert seine Zeit. Tatsächlich sind Leute davon wahnsinnig geworden, doch das war es nicht, was mir Kopfzerbrechen bereitete. Ich habe Tausende von Flugstunden im Hyperraum hinter mir. Ich hielt die Augen auf den Massedetektor gerichtet.
    Ein Massedetektor ist eine große transparente Kugel mit einer Anzahl blauer Linien, die vom Zentrum aus nach außen verlaufen. Jede Linie zeigt auf einen Stern, und die Länge der Linie verrät die Masse des Sterns. Könnte man den Massedetektor mit dem Autopiloten verbinden, müßten wir überhaupt keine menschlichen Piloten mehr einsetzen, doch das funktioniert nicht. So verläßlich das System auch sein mag, so

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