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Ringwelt 05: Crashlander

Ringwelt 05: Crashlander

Titel: Ringwelt 05: Crashlander Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Larry Niven
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mich noch immer, welchen Nervenkitzel sie beim Steuern einer total veralteten Maschine über flachen Beton empfanden, wenn sie doch hier oben bei uns sein konnten. Sie starteten, schleuderten leicht, schleuderten bedenklich, fuhren wie die Dummköpfe bei verschiedenen Geschwindigkeiten, kamen sich gegenseitig gefährlich nahe und fuhren sogar aneinander vorbei! Nach und nach wurde mir der Grund klar.
    Diese Automobile besaßen kein Radar.
    Sie wurden mit einem Lenkrad gesteuert, das direkt mit den vier Rädern in Verbindung stand! Ein Fehler beim Steuern, und sie würden ineinander krachen oder sogar gegen die Betonpfosten und Leitplanken! Diese Fahrzeuge wurden durch reine Muskelkraft gesteuert und angehalten, und dabei waren sie voll und ganz davon abhängig, wie gut der Kontakt der vier schwarzen Gummireifen mit dem glatten Beton war. Wenn die Reifen die Haftung verloren, kam Newtons erster Hauptsatz zum Zug: die zerbrechliche Metallmasse würde sich auf gerader Linie weiterbewegen, bis sie von Beton oder einem anderen Wagen aufgehalten wurde.
    »Darin kann sich jemand umbringen!«
    »Keine Sorge!« entgegnete Elephant. »Niemandem geschieht etwas. Jedenfalls in der Regel nicht.«
    »In der Regel?«
    Das Rennen endete zwanzig Minuten später an einem weiteren Haufen herabgestürzter Betonbrocken. Ich war naß geschwitzt. Wir landeten und trafen ein paar der Rennfahrer. Einer von ihnen, ein Bursche mit einem Lockenkopf aus wirrem, glänzend grünem Haar und knochigem weißem Gesicht grinste mich mit seinem purpurnem Mund an und offerierte mir, mich auf eine Fahrt mitzunehmen. Ich lehnte dankend ab, während ich erschrocken zurückwich und mir eine Waffe wünschte. Dieser Witzbold war ganz offensichtlich ein gefährlicher Irrer.
     
    Ich erinnere mich an das Flatlanderessen, das beste im gesamten Bekannten Weltraum, und an ein merkwürdiges, schwach alkoholisches Getränk, das sich Taittinger Comtesse de Champagne nannte, Jahrgang ’59. Ich erinnere mich, daß wir eine Außenweltlerbar stürmten, wo wir vier mit einer weiblichen Schürferin fachsimpelten, deren zollbreiter kastanienbrauner Belterkamm sich bis weit in den Rücken hinunterzog.
    Ich erinnere mich, mit einem Liftgürtel kreuz und quer über Land geflogen zu sein und nichts als Stadt gesehen zu haben, mit weit voneinander entfernten Flecken von Farmland.
    Ich erinnere mich an ein unterseeisches Hotel vor der großen Bank von Neufundland und eine Botschaft der Delphine vor Italien, wo sich eine gemischte Gruppe aus Flatlandern und Delphinen allem Anschein nach der Lösung des Problems von Intelligenz ohne Greiforgane verschrieben hatte (es gibt ausgesprochen viele intelligente Spezies ohne Greiforgane, und wir werden im Verlauf der Zeit sicherlich noch mehr finden). Es sah jedenfalls mehr nach einem Kaffeekranz aus denn nach einer wirklichen Diskussion.
     
    Am Abend des vierten Tages – wir standen eben im Begriff, ins Bett zu gehen – klingelte das Videofon. Don Cramer hatte einen Outsider entdeckt.
    Ungläubig fragte ich Elephant: »Du willst augenblicklich aufbrechen?«
    »Selbstverständlich!« erwiderte er. »Hier, nimm eine von diesen Pillen. Du wirst erst wieder müde, wenn wir längst auf dem Weg sind.«
    Eine Abmachung ist eine Abmachung, und ich schuldete Elephant eine Menge. Ich schluckte die Pille. Wir verabschiedeten uns von Dianna und Sharrol. Dianna stand auf einem Stuhl, um meinen Mund zu erreichen, während Sharrol an mir hinaufkletterte wie an einer Bohnenstange und ihre Beine um meine Taille schlang. Ich war wenigstens eineinhalb Fuß länger als die größere von beiden.
    Der Raumhafen von Kalkutta lag im Tageslicht. Elephant und ich nahmen die Transferkabine dorthin, um festzustellen, daß die ST8 vor uns angekommen war.
    Ihr voller Name lautete Slower Than Infinity. Sie war in eine General-Products-Zelle #2 gebaut worden, eine dreihundert Fuß lange Spindel mit einer Wespentaille in der Nähe des Hecks. Ich war erleichtert. Ich hatte insgeheim befürchtet, Elephant könnte eine von diesen schicken, aber zerbrechlichen Modejachten besitzen. Die Zwei-Mann-Steuerkanzel sah ziemlich klein aus für ein Lebenserhaltungssystem, bis ich die ballonartige Erweiterungsblase bemerkte, die zusammengefaltet in der Nase ruhte.
    Der Rest der General-Products-Zelle enthielt einen Fusionsantrieb, der ein g Schub liefern konnte, mitsamt Treibstofftank, einem Hyperraummotor, einem Gravitationsanker sowie den Landestützen, alles deutlich durch die

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