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Ringwelt 05: Crashlander

Ringwelt 05: Crashlander

Titel: Ringwelt 05: Crashlander Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Larry Niven
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Brains Inc. Sie wird dir gefallen.«
    »Gut«, antwortete ich und fragte mich insgeheim, ob wir immer noch von einer Partie Bridge sprachen. Mir wurde bewußt, daß ich nach und nach in Elephants Schuld geriet. »Elephant, falls du mit den Outsidern in Kontakt treten möchtest, würde ich gerne mitkommen.«
    »Oh? Warum?«
    »Du wirst einen Piloten benötigen. Außerdem habe ich schon häufiger mit ihnen verhandelt.«
    »In Ordnung. Abgemacht.«
    Der Interkom zum Vestibül läutete. Dianna ging zur Tür und kehrte mit unserem vierten Bridgespieler zurück.
    »Sharrol, Elephant kennst du ja. Das dort ist Beowulf Shaeffer von We Made It. Beo, das ist …«
    »Sie!« entfuhr es mir.
    »Sie!« rief sie aus.
    Es war die Taschendiebin.
     
    Mein Urlaub dauerte genau vier Tage.
    Ich hatte nicht gewußt, wie lange er andauern würde, doch mir war klar gewesen, daß er irgendwann zu Ende gehen mußte. Konsequenterweise genoß ich die Zeit mit Leib und Seele. Wenn es im Verlauf dieser vier Tage irgendwann einen langweiligen Augenblick gegeben hatte, dann verschlief ich ihn, und das war genau der Grund, aus dem ich nicht genug Schlaf bekam. Elephant schien es nicht anders zu gehen. Er genoß das Leben aus vollsten Zügen; wie ich, so vermutete wohl auch er, daß für Outsider mögliche Gefahren nicht in die Überlegungen mit eingingen, wenn sie einen außergewöhnlichen Planeten nennen sollten. Nach ihrer eigenen Moral waren sie nicht dazu angehalten, und das konnte bedeuten, daß Elephants Tage gezählt waren.
    Im Verlauf dieser vier Tage erlebten wir Abenteuer, die mich fragen ließen, warum Elephant überhaupt nach einer außergewöhnlichen Welt suchte. Meiner Meinung nach war die Erde die außergewöhnlichste von allen.
    Ich erinnere mich, daß wir die Bridgekarten hinlegten und beschlossen, zum Essen auszugehen. Das war viel komplizierter, als es vielleicht klingen mag. Elephant hatte nicht die Zeit gehabt, seinen Flatlanderstil zu ändern, und keiner von uns war in einem Zustand, sich öffentlich sehen zu lassen. Dianna versorgte uns mit Kosmetika.
    Ich gab einem merkwürdigen Impuls nach und kleidete mich als Albino.
    Die Kosmetika waren Körperfarben, keine Pillen zum Einnehmen. Als ich mit dem Auftragen fertig war, stand in dem mannshohen Spiegel eine jüngere Ausgabe meiner selbst: Blutrote Iris, schneeweißes Haar, weiße Haut mit einem Hauch von Rosa – der Teenager, der bereits vor Jahren verschwunden war, sobald ich alt genug gewesen war, um Tannin-Pillen zu benutzen. Ich bemerkte, wie meine Gedanken Jahrzehnte in die Vergangenheit schweiften, hin zu den Tagen, als ich selbst noch Flatlander gewesen war, mit festem Boden unter den Füßen und dem Kopf niemals höher als sieben Fuß über der Wüstenlandschaft meiner Heimatwelt … Sie fanden mich vor dem Spiegel und erklärten mich für salonfähig und ausgehbereit.
    Ich erinnere mich, daß Dianna mir an diesem Abend erzählte, Elephant seit Ewigkeiten zu kennen. »Ich war genau genommen diejenige, die ihm den Namen Elephant gegeben hat«, brüstete sie sich.
    »Ach, das ist ein Spitzname?« fragte ich.
    »Sicher«, antwortete Sharrol. »Sein richtiger Name lautet Gregory Pelton.«
    »Oh …« Plötzlich wurde mir einiges klar. Der Name Gregory Pelton ist im gesamten Bekannten Weltraum ein Begriff. Gerüchte besagen, daß er die dreißig Lichtjahre durchmessende Kugel in Wirklichkeit besitzt und daß er sein Geld damit verdient, sie zu vermieten. Zudem wird gemunkelt, daß General Products – die alles umfassende Company der Puppenspieler, inzwischen Geschichte aus Mangel an Puppenspielern – nur als Strohfirma für Gregory Pelton dient. Doch es ist kein Gerücht, daß seine Urgroßmutter siebten Grades die Transferkabinen erfunden hat, und daß er über alle Maßen reich ist.
    Ich fragte: »Warum ausgerechnet Elephant? Warum dieser eigenartige Spitzname?«
    Dianna und Sharrol senkten sittsam die Blicke und musterten das Tischtuch.
    »Benutze deine Fantasie, Beo«, sagte Elephant.
    »Weswegen? Was ist ein Elephant? Eine Art Tier oder was?«
    Drei Gesichter zeigten einen gequälten Ausdruck. Ich hatte den Witz nicht kapiert. »Morgen«, sagte Elephant, »morgen zeigen wir dir den Zoo.«
     
    Im Zoo auf der Erde gibt es sieben Transferkabinen. Das sollte Ihnen begreiflich machen, wie gigantisch dieser Zoo ist. Doch damit noch nicht genug: Vergessen Sie nicht die zweihundert Taxis, die rund um die Uhr im Dienst stehen. Die Transferkabinen stehen zu weit

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