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Ringwelt 05: Crashlander

Ringwelt 05: Crashlander

Titel: Ringwelt 05: Crashlander Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Larry Niven
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auseinander, um zu Fuß von einer zur anderen zu marschieren.
    Wir starrten auf staubige, kompakte Tiere herunter, die zwar kleiner als Sternsamen oder Bandersnatcher waren, aber trotzdem größer als jedes Lebewesen, das ich jemals gesehen hatte. »Verstehst du?« fragte Elephant.
    »Jepp«, antwortete ich, weil die Tiere so massiv und offensichtlich ebenso furchtlos waren wie Elephant. Und dann bemerkte ich eines der Tiere in einem Schlammtümpel. Es benutzte ein hohles Tentakel über dem Maul, um sich Wasser auf den Rücken zu spritzen. Ich starrte auf das Tentakel … und starrte …
    »He, seht mal!« rief Sharrol und zeigte auf mich. »Beo kriegt ja ganz rote Ohren!«
    Ich verzieh ihr erst tief in der folgenden Nacht.
     
    Ich erinnere mich, wie ich über Sharrol hinweggegriffen habe, um mir einen Tabakstengel zu nehmen, und dabei ihre Brieftasche auf ihren anderen persönlichen Dingen liegen sah. »Was wäre, wenn ich jetzt deine Brieftasche stehlen würde?« fragte ich.
    Orange- und silberfarbene Lippen teilten sich zu einem trägen Lächeln. »Ich habe keine Tasche.«
    »Würde es gegen den guten Geschmack verstoßen, wenn ich das Geld aus deiner Börse nehme?«
    »Nicht, wenn du es an deinem Leib verstecken kannst.«
    Ich fand vierhundert Kredits in Scheinen und steckte sie mir in den Mund.
    Sie ließ mich das Geld die ganze Zeit über im Mund halten. Haben Sie je mit einer Frau geschlafen, wenn Sie den Mund voller Geldscheine hatten? Ein unvergeßliches Erlebnis. Versuchen Sie’s lieber nicht, wenn Sie an Asthma leiden.
    Ich erinnere mich sehr gut an Sharrol. Ich erinnere mich an glatte, warme blaue Haut, silberne, ausdrucksvolle Augen, orange- und silberfarbenes Haar in einem wirbelnden, abstrakten Muster, das einfach durch nichts aus der Frisur zu bringen war. Es sprang immer wieder in Form. Ich nahm sanft zwei Hand voll und schlang es zu einem engen doppelten Knoten, und sie lachte silbern, als ich wie ein Idiot dastand und voller Schreck mit ansehen mußte, wie es sich langsam entwirrte wie Medusas lebendige Schlangenköpfe. Ihre Stimme war ein silbernes Gurren.
     
    Ich erinnere mich an die Autobahnen.
    Sie waren das erste, was man aus der Höhe sah, wenn man auf der Erde landete. Wären wir bei Nacht gelandet, wären mir sicherlich die erleuchteten Städte aufgefallen, doch wir kamen selbstverständlich auf der Tagseite herunter. Warum sonst sollte es auf einer Welt drei Raumhäfen geben? Da waren sie, die Autobahnen und Freeways und Estradas, ausgespannt in einem alles umspannenden Netz, das sämtliche Kontinente einhüllte.
    Aus einer Höhe von mehreren Meilen kann man die Risse und Brüche nicht erkennen. Nichtsdestotrotz sind sie da, wo Träger und Fahrbahnen eingestürzt sind. Lediglich zwei Superhighways werden noch in gutem Zustand erhalten. Sie liegen beide auf dem gleichen Kontinent: der Pennsylvania Turnpike und der Santa Monica Freeway. Der Rest des Netzwerks liegt in Schutt und Asche.
    Es scheint, daß manche Flatlander alte Bodenfahrzeuge sammeln und mit ihnen sogar Rennen veranstalten. Einige besitzen tatsächlich originale, instand gesetzte Maschinen aus fünfzig bis neunzig Prozent nachgemachten Ersatzteilen, andere setzen handgefertigte Reproduktionen ein. Auf einer vollkommen ebenen Oberfläche kann man mit ihnen eine Geschwindigkeit von fünfzig bis neunzig Meilen in der Stunde erreichen.
    Ich lachte, als Elephant mir davon erzählte, doch diese Wagen dann tatsächlich in Aktion zu sehen – das war etwas ganz anderes.
    Die Teilnehmer erschienen bei Einbruch der Dämmerung. Sie sammelten sich an einem Ende des Santa Monica Freeways, dem Ende, das früher einmal in den San Diego Freeway mündete. Es ist ein Spaghettiknoten: Riesige geschwungene Schleifen aus Spannbeton, die im Verlauf der Jahre ihre Kraft verloren haben und zu Boden gesackt waren. Die oberste Schleife jedoch ist immer noch befahrbar, und auf diese Weise erreichten sie die Startlinie. Wie beobachteten das Schauspiel von oben, aus einem Schwebetaxi heraus, während die Bodenfahrzeuge ihre Startaufstellung einnahmen.
    »Die Teilnahmegebühren sind höher als der Wert der Fahrzeuge«, verriet mir Elephant. »Ich bin selbst eine Zeit lang bei diesen Rennen mitgefahren. Du würdest vor Schreck weiß wie der Tod, wenn ich dir verraten würde, wie viel es kostet, dieses Stück Freeway in befahrbarem Zustand zu halten.«
    »Wie viel denn?«
    Er sagte es mir, und ich wurde weiß wie der Tod.
    Dann ging es los. Ich wunderte

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