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Ringwelt 05: Crashlander

Ringwelt 05: Crashlander

Titel: Ringwelt 05: Crashlander Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Larry Niven
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das genaue Gegenteil von diesen zitternden Schwarzweißbildern, die man uns in Vorlesungen über das Sehen zeigt. Diese klinischen Kinder der OP-Kunst vermitteln die Illusion von Bewegung. Elephants Wohnzimmer vermittelte den Eindruck der Fülle und Reglosigkeit. Jeder Arzt hätte die Schalldämmung des Raumes geliebt. Irgendein Innenarchitekt war für das, was er hier geschaffen hatte, ganz ohne Zweifel berühmt geworden – falls er nicht schon vorher berühmt gewesen war. In diesem Fall war er zumindest reich geworden. Wie konnte der große, dürre Beowulf Shaeffer in einen Sessel passen, der auf die Maße des breiten, stämmigen Elephant zugeschnitten war? Und doch saß ich vollkommen entspannt und gelassen da und benutzte lediglich die Muskeln, die das doppelwandige Glas mit dem merkwürdig schmeckenden, eigenartig erfrischenden Softdrink hielten, der sich Tzlotz-Bier nannte.
    Ein Glas, das nicht leer werden wollte. Irgendwo im Kristall saß ganz ohne Zweifel eine winzige Transfermaschine, die direkt mit der Bar in Verbindung stand, doch das gebeugte Licht des Kristalls verbarg sie vor neugierigen Blicken. Eine weitere optische Täuschung – eine, die sicher manchen guten Mann in akute Trunkenheit versetzt hatte. Ich würde auf der Hut sein müssen.
    Elephant kehrte von seinem Telefonat zurück. Er marschierte, als wöge er Tonnen, als wollte er jeden Kzinti, der dumm genug war, ihm im Weg zu stehen, ohne Federlesens niederwalzen.
    »Alles erledigt«, sagte er. »Don Gramer wird das nächstgelegene Outsiderschiff suchen und dort in meinem Namen vorstellig werden. Wir sollten im Verlauf der nächsten paar Tage von ihm hören.«
    »In Ordnung«, entgegnete ich und fragte ihn nach dem Steilhang. Wie sich herausstellte, befanden wir uns in den Rocky Mountains, und Elephant gehörte jeder einzelne Quadratzoll der nahezu vertikalen Klippe. Warum? Ich erinnerte mich an die achtzehn Milliarden Einwohner und fragte mich, ob sie ihm sonst zu den Seiten und über oder unterhalb auf den Pelz gerückt wären.
    Plötzlich fiel ihm ein, daß eine Person namens Dianna inzwischen zu Hause angelangt sein müßte. Ich folgte ihm in die Transferkabine, sah zu, wie er elf Ziffern eingab, und wartete anschließend in einem viel kleineren Vestibül, während Elephant den konventionellen Interkom an der Wand benutzte. Dianna schien ihn zunächst nicht einlassen zu wollen, bis er sie anbrüllte, daß er in Begleitung eines Gastes unterwegs sei und sie besser daran tat, ihm nicht in den Füßen zu stehen.
    Dianna war eine kleine, hübsche Frau mit einer Haut im gleichmäßigen tiefen Rotton des Marshimmels und Haaren wie aus wogendem Quecksilber. Die Iris ihrer Augen war vom gleichen polierten Silberton. Sie hatte uns nicht einlassen wollen, weil wir beide mit unserer eigenen Haut unterwegs waren, doch nachdem wir einmal drinnen waren, redete sie nicht mehr darüber.
    Elephant stellte mich ihr vor und berichtete augenblicklich, daß er Schritte unternommen hatte, um die Outsider zu kontaktieren.
    »Was ist ein Outsider?« erkundigte sich Dianna.
    Elephant gestikulierte mit beiden Händen, starrte sie verwirrt an und wandte sich dann zu mir um.
    »Sie sind schwer zu beschreiben«, sagte ich. »Denken Sie sich eine neunschwänzige Katze mit einem dicken, kurzen Handgriff.«
    »Sie leben auf kalten Welten«, fügte Elephant hinzu.
    »Auf kleinen, kalten, atmosphärelosen Welten wie Nereid. Sie haben Nereid als Basis von uns gepachtet, oder nicht, Elephant? Und sie reisen in großen, atmosphärelosen Schiffen durch die gesamte Milchstraße. Die Outsider benutzen Fusionsantriebe, aber keine Hyperraumtechnologie.«
    »Sie verkaufen Informationen. Sie können mir etwas über die Welt verraten, die ich entdecken möchte. Den ungewöhnlichsten Planeten im gesamten Bekannten Weltraum.«
    »Outsider verbringen den größten Teil ihrer Zeit damit, den Sternsamen zu folgen.«
    »Warum denn das?« unterbrach Dianna.
    Elephant blickte mich fragend an. Ich blickte Elephant an.
    »Sagt mal!« rief er. »Warum suchen wir uns keinen vierten Partner und spielen eine Runde Bridge?«
    Dianna blickte zweifelnd drein. Dann musterte sie mich mit ihren silbernen Augen, untersuchte mich von Kopf bis Fuß und nickte schließlich leise zu sich selbst. »Sharrol Janss. Ich werde sie anrufen.«
    Während sie telefonierte, erzählte mir Elephant: »Das ist ein guter Gedanke. Sharrol neigt zu einer gewissen Heldenverehrung. Sie ist Computeranalytikerin bei Donovan’s

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