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Ringwelt 05: Crashlander

Ringwelt 05: Crashlander

Titel: Ringwelt 05: Crashlander Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Larry Niven
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transparent gebliebene Hülle hindurch zu erkennen.
    Die ST8 hatte also Treibstoff, Nahrung und Luft gebunkert. Sie mußte schon seit Tagen bereitstehen. Wir starteten zwanzig Minuten nach unserer Ankunft.
    Hätten wir innerhalb der Erdatmosphäre die Fusionsantriebe eingeschaltet, wären wir in den Organbänken gelandet, in Teilen. Die Flatlandergesetze kannten keinen Spaß, was Luftverschmutzung anging. Eine unbemannte Rakete mit riesigem Leitwerk trug uns in den Orbit. Sie wurde von Luft angetrieben, die fast bis zu degenerierter Materie komprimierter war. Im Orbit starteten wir unsere Triebwerke.
    Jetzt hatten wir reichlich Zeit zum Schlafen. Wir benötigten eine Woche bei einer Beschleunigung von einem g, um weit genug aus dem Gravitationstrichter des Sonnensystems herauszukommen, erst dann konnten wir den Hyperraumantrieb aktivieren. Irgendwann im Verlauf dieser Zeit legte ich meine falsche Hautfarbe ab (sie war tatsächlich falsch; während der ganzen Zeit hatte ich weiter meine Tannin-Pillen gegen die starke Sonneneinstrahlung auf der Erde geschluckt), und auch Elephants Haut wurde wieder hellbraun, während sein Bart und seine Haare ihr natürliches Schwarz zeigten. Vier Tage lang war er Zeus gewesen, mit einer Haut wie Marmor, einem metallisch goldenen Bart und leuchtenden Augen wie aus geschmolzenem Gold. Es hatte so vollkommen zu ihm gepaßt, daß mir die Veränderung anfangs kaum aufgefallen war.
    Der Hyperraum – und drei lange, langweilige Wochen. Wir wechselten uns mit der Wache beim Massedetektor ab, obwohl es bei Quantum-I-Hyperraumgeschwindigkeiten vollkommen ausreichend gewesen wäre, alle zwölf Stunden einen Blick auf das Instrument zu werfen. Dann wäre immer noch reichlich Zeit geblieben, einem Hindernis auszuweichen. Ich glaube, ich war der einzige Mensch im Bekannten Weltraum, der überhaupt von der Existenz eines Quantum-II-Hyperraumantriebs wußte. Es war ein Geheimnis der Puppenspieler. Das Outsiderschiff befand sich ganz am Rand des Bekannten Weltraums, ein ganzes Stück weit hinter Tau Ceti.
    »Es ist das einzige weit und breit«, hatte Elephant erklärt. »Nummer Vierzehn.«
    »Vierzehn? Mit diesem Schiff habe ich früher schon einmal verhandelt.«
    »Oh, das ist gut! Das hilft uns bestimmt.«
    Einige Tage später fragte er mich, wie ich dazu gekommen sei.
    »Auf die übliche Art und Weise. Nummer Vierzehn war damals auf der anderen Seite des Bekannten Weltraums, und sie sendeten ein Angebot auf Informationsaustausch. Ich war unterwegs nach Wunderland und fing die Nachricht auf. Ich lud meine Passagiere ab und kehrte zurück.«
    »Und? Hatten sie etwas für dich, das der Mühe wert gewesen wäre?«
    »Jepp. Sie hatten die Lazy Eight II gefunden.«
    Die Lazy Eight II war eins von den alten Kolonieschiffen, ein runder Diskus, der Kolonisten nach Jinx hatte bringen sollen. Irgendetwas war schief gegangen, bevor sie das Bremsmanöver einleiten konnten, und das Schiff war immer weiter geflogen, an Bord fünfzig Kolonisten im Kälteschlaf sowie vier Besatzungsmitglieder, die mutmaßlich tot waren. Mit der elektromagnetischen Schaufel des Rammjets, die interstellaren Wasserstoff in den Fusionsantrieb leitete, konnte die Lazy Eight II bis in alle Ewigkeit mit einem g weiter beschleunigen. Inzwischen war sie seit fünfhundert Jahren auf dem Weg.
    »Ich erinnere mich dunkel«, sagte Elephant. »Sie konnten sie nicht erreichen.«
    »Nein. Aber wir wissen, wo wir sie finden können, sobald unsere Technologie weit genug fortgeschritten ist.« Was nicht so bald der Fall sein wird, dachte ich. Ein Hyperraumschiff würde die Lazy Eight II nicht nur einholen müssen, sondern auch jede Menge Treibstoff mitführen, um ihre Geschwindigkeit anzupassen. Die Lazy Eight II bewegte sich inzwischen knapp unterhalb der Geschwindigkeit von Photonen, und sie war mehr als fünfhundert Lichtjahre entfernt. Siebzehn Mal der Durchmesser des Bekannten Weltraums.
    »Hattest du Probleme mit ihnen?«
    »Nein. Ihr Translator arbeitet erstaunlich gut. Trotzdem werden wir vorsichtig zu Werke gehen, Elephant. Der Trick beim Einkaufen von Informationen ist, daß man nicht weiß, was man bekommt, bis man es hat. Sie konnten mir damals nicht einfach die aktuelle Position der Lazy Eight II anbieten. Wir hätten einfach ihren Weg mit Teleskopen verfolgt, bis wir das Licht ihres Fusionsantriebs entdeckt und diese Information kostenlos erhalten hätten.«
    Dann kam die Zeit, als nur noch ein einzelner kleiner grüner Punkt im

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