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Ringwelt 05: Crashlander

Ringwelt 05: Crashlander

Titel: Ringwelt 05: Crashlander Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Larry Niven
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verbunden ist.«
    Emil hämmerte auf den Tisch, daß es von den Wänden widerhallte. »Wollen wir vielleicht still sitzen bleiben, während sie uns ausrauben? Du bist mir vielleicht ein Feigling! Ich weiß überhaupt nicht, wie du zu so einem Namen gekommen bist!«
    »Ich finde, jetzt wirst du ein wenig zu persönlich … hä?«
    »Ein Heldenname! Beowulf! Er muß sich in seinem Hügelgrab umdrehen, wenn er das hört!«
    »Wer ist Beowulf? Was ist ein Hügelgrab?«
    Emil sprang auf, und wir standen uns Auge in Auge gegenüber. Seine Abscheu war nicht zu übersehen. »Beowulf war der erste epische Held in der englischen Literatur! Er tötete mit bloßen Händen Monster, und er tat es, um Menschen zu helfen, die nicht einmal zu seinem eigenen Land gehörten. Und du …« Emil wandte sich ab. »Dann gehe ich eben allein zu Bellamy.«
    Ich saß eine ganze Weile reglos da. Jedenfalls erschien es mir so lang. Wie die Zeit überhaupt immer stillzustehen scheint, wenn man eine Entscheidung treffen soll und es nicht kann. Wahrscheinlich dauerte es nicht länger als eine Minute.
    Als ich schließlich losrannte, war Emil nirgendwo mehr zu sehen.
    Ich brüllte den Mann an, der uns die Zeittafel hatte einsehen lassen. »He, Sie! Wo kann man hier einen Wagen mieten?«
    »Bei der Mietwagenstation, wo sonst? Wählen Sie in der Transferkabine die Vierzehn, dann noch einen Block weiter nach Osten.«
    Also besaß die Basis Transferkabinen. Ich fand eine, schob eine Münze in den Schlitz und wählte.
    Auf dem Weg zur Mietwagenstation hatte ich zum ersten Mal Gelegenheit, einen Blick auf die Basis zu werfen. Es gab nicht viel zu sehen. Gebäude, die Hälfte davon halbtransparent: Die Basis war erst vier Jahre alt. Appartementhäuser, Laboratorien, ein Kindergarten. Über mir berührte der akribische Stecknadelkopf von CY Aquarii die Klimakuppel und wurde zu einem diffusen, weichen, weißen Licht gebrochen. Nur wenige Menschen waren unterwegs, und sie alle waren tiefschwarz gebräunt zum Schutz vor der unsichtbaren ultravioletten Strahlung draußen vor der Kuppel. Die meisten trugen Sonnenbrillen an Bändern um den Hals.
    Mehr sah ich nicht, während ich einen Block weit sprintete, so schnell ich konnte.
    Emil stieg soeben in einen Wagen, als ich hechelnd bei der Mietwagenstation eintraf. »Na? Hast du dir die Sache anders überlegt?«
    »Nein, aber … Halt! Du wirst es dir … anders überlegen! Puh! In … deiner Stimmung würdest du auf direktestem Weg in Bellamys Camp fliegen und … ihm an den Kopf werfen, er sei … ein lausiger Pirat. Hapuh! Und wenn du dich … getäuscht hast, wird er dich auf die Nase boxen … und wenn nicht, dann wird er dich … entweder auslachen oder töten.«
    Emil stieg in den Wagen. »Wenn du mit mir streiten willst, dann steig wenigstens ein. Wir streiten drinnen weiter.«
    Ich stieg ein. Nach und nach kam ich wieder zu Atem. »Will das einfach nicht in deinen dicken Schädel? Du kannst das Leben verlieren, ohne irgendetwas zu ändern! Ich habe dir gesagt, warum.«
    »Ich muß es trotzdem versuchen, oder nicht? Schnall dich bitte an.« Ich legte das Sicherheitsnetz an. Die Maschen bestanden aus einem Material, das so dünn wie Draht und nur geringfügig belastbarer war, doch diese Netze hatten schon Leben gerettet. Jeder scharfe Ruck an dem Netz würde ein Schutzfeld aktivieren, das sich um den Piloten legte und einen Aufprall verhinderte.
    »Wenn du schon unbedingt nach den Kidnappern suchen mußt, warum fängst du dann nicht gleich hier an? Die Chancen stehen nicht schlecht, daß Llobee irgendwo hier auf der Basis festgehalten wird.«
    »Unsinn!« erwiderte Emil. Er schaltete die Liftaggregate ein, und wir hoben ab. »Bellamys Jacht ist das einzige Schiff, das in das Muster paßt.«
    »Es gibt noch ein weiteres Schiff, das passen würde. Die Argos.«
    »Zieh bitte deine Schutzbrille an. Wir kommen gleich aus dem Bereich der Wetterkuppel. Was erzählst du da von der Argos?«
    »Denk doch mal darüber nach. Es muß irgendjemand an Bord gewesen sein, der die Bombe angebracht hat, um uns bewußtlos zu machen. Warum soll nicht die gleiche Person Llobee irgendwo versteckt haben, entweder gefesselt und geknebelt oder wie wir bewußtlos, bis die Argos landen konnte?«
    »Bei Finagles Eiern! Er könnte noch immer an Bord der Argos sein! Nein, unmöglich – sie haben die Argos durchsucht.« Emil starrte ins Nichts. In diesem Augenblick kamen wir unter der Wetterkuppel hervor. CY Aquarii, die bis zu diesem

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