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Ringwelt 05: Crashlander

Ringwelt 05: Crashlander

Titel: Ringwelt 05: Crashlander Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Larry Niven
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Zeitpunkt ein weicher weißer Fleck über uns gewesen war, verwandelte sich für einen Sekundenbruchteil in einen winzigen, unglaublich grellen, weißleuchtenden Stecknadelkopf. Dann färbte sich auf jedem meiner Sonnengläser ein Punkt schwarz und verdeckte die Sonne.
    »Wir müssen das später überprüfen«, sagte Emil. »Aber wir können jetzt schon die Behörden anfunken und sie unterrichten, daß einer der Kidnapper an Bord der Argos gewesen ist.«
    Doch das konnten wir nicht. An der Stelle, wo sich das Funkgerät befinden sollte, gähnte ein rechteckiges Loch im Armaturenbrett.
    Emil schlug sich gegen die Stirn. Bei seiner jinxianischen Kraft erschien es mir als Wunder, daß er überlebte. »Hab’ ich völlig vergessen. Autosender funktionieren auf Gummidgy nicht. Man muß einen Kom-Laser einsetzen, der den Strahl von einem der Orbitalsatelliten zur Oberfläche zurückschickt.«
    »Und? Haben wir einen Kom-Laser?« fragte ich.
    »Siehst du vielleicht einen? Kann sein, daß in zehn Jahren ein Mensch daran denkt, so ein Ding in Autos einzubauen. Ich schätze, wir müssen die Sache auf später verschieben.«
    »Das wäre unsinnig. Wir machen es jetzt«, schlug ich vor.
    »Zuerst überprüfen wir Bellamy.«
    »Ich komme nicht mit.«
    Emil grinste nur.
    Er hatte recht. Es war eine dumme Bemerkung gewesen. Ich hatte genau drei Möglichkeiten:
    Gegen einen Jinxianer kämpfen.
    Aussteigen und zu Fuß nach Hause laufen – doch wir waren sicher schon eine Meile hoch, und die Basis lag weit hinter uns.
    Bellamy besuchen. Bellamy war ein alter Freund, und ich konnte mich unauffällig umsehen, während wir in seinem Lager waren. Genau genommen wäre es sogar ausgesprochen unhöflich gewesen, ihm keinen Besuch abzustatten und ›Hallo‹ zu sagen, während wir uns auf dem gleichen Planeten aufhielten.
    Ich neige sehr stark zum Rationalisieren.
    »Tu mir einen Gefallen«, sagte ich. »Überlaß mir das Reden. Du spielst den starken, schweigsamen Typen, der viel lächelt.«
    »Meinetwegen. Was willst du Bellamy erzählen?«
    »Die Wahrheit. Nicht die ganze Wahrheit, aber immerhin einen Teil davon.«
     
    Der Vier-Stunden-Trip verging wie im Flug. In einem Handschuhfach fanden wir Karten und einen Schreibblock. Der Wagen schoß beinahe lautlos bei Mach vier dahin und stieg einmal hoch hinauf, um dem malerischen Rücken eines jungen Bergmassivs auszuweichen.
    »Kannst du einen Wagen fliegen?«
    Ich blickte von den Karten auf. »Selbstverständlich.« Die meisten Menschen sind dazu imstande. Auf jeder Welt gibt es unerschlossene Gebiete, Wildnis, und es macht keinen Sinn, überall in den Wäldern Transferkabinen aufzustellen – ganz besonders dann nicht, wenn kaum zwanzig Touristen jährlich die Gegend passieren.
    Wenn man der Zivilisation müde ist, dann gibt es nur einen Weg, ihr zu entkommen: Man begibt sich per Transferkabine zum Rand eines Naturreservats und mietet sich dort einen Wagen.
    »Das ist gut«, sagte Emil. »Für den Fall, daß ich außer Gefecht gesetzt werde.«
    »Jetzt gibst du dir aber richtig Mühe, mich aufzumuntern.«
    Emil legte den Kopf zur Seite und sah mich an. »Wenn es dir hilft – ich glaube, ich weiß jetzt, wie Bellamys Gruppe die Argos entdeckt hat.«
    »Erzähl.«
    »Es war der Sternsamen. Viele Leute müssen davon gewußt haben, einschließlich Margo. Vielleicht hat sie jemandem verraten, daß sie mit dem Schiff aus dem Hyperraum gehen wollte, damit ihre Passagiere einen Blick auf dieses Schauspiel werfen konnten.«
    »Das hilft uns nicht weiter. Das Gebiet, in dem sie aus dem Hyperraum springen konnte, ist viel zu groß.«
    »Ist es? Denk mal darüber nach. Erstens hätte Bellamy keine Schwierigkeiten gehabt, sich auszurechnen, wann sie auf Gummidgy ankommen würde.«
    »Richtig.« Im Hyperraum bewegen sich alle Schiffe gleich schnell.
    »Das bedeutet, Margo mußte in einer bestimmten Distanz zu Gummidgy anhalten, um das Licht des Sternsamens einzufangen, als er Segel gesetzt hat. Damit erhalten wir einen Ausschnitt aus einer Kugelschale. Außerdem mußte sie, um alles im Verlauf einer Stunde beobachten zu können, genau in der Flugrichtung des Samens sein. Damit liegt die Stelle genau fest.«
    »Es gibt immer noch eine gewisse Fehlerspanne.«
    Emil zuckte die Schultern. »Eine halbe Lichtstunde zu jeder Seite hin, mehr nicht. Bellamy mußte nichts weiter tun, als an der richtigen Stelle abzuwarten. Er hatte eine ganze Stunde Zeit zum Manövrieren.«
    »Bravo!« sagte ich. Es gab ein paar

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