Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Ringwelt 05: Crashlander

Ringwelt 05: Crashlander

Titel: Ringwelt 05: Crashlander Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Larry Niven
Vom Netzwerk:
würden unter der Schädeldecke gleich aussehen?
    Piet Lindström mißfiel der Gedanke von Anfang an, doch er brauchte das Geld. Er hat seit Jahren kein Boosterspice mehr gehabt. Warren war sein Leben lang ein leidenschaftlicher Jäger. Und seit den Kzin-Kriegen hat er kein zivilisiertes Lebewesen mehr gejagt. Tanya war in Larch verliebt. Sie wird möglicherweise versuchen, dich umzubringen.«
    »Und du?«
    »Larch wäre auch ohne mich aufgebrochen. Alles mögliche hätte passieren können. Also sorgte ich dafür, daß ich das Schiff steuerte, in dem Llobee reisen wollte, und erklärte, daß ich mitmachen würde.«
    Sie war so verdammt lebhaft. Ich hatte sie schon vorher als wunderschön empfunden, doch jetzt, nachdem sie sich nicht mehr wie ein kleines Mädchen benahm, war sie einfach atemberaubend.
    Ich dachte an den Brandy.
    »Du hast ihn ebenfalls geliebt«, stellte ich fest.
    »Ja. Ich war seine Mutter.«
    Damit hatte ich nicht gerechnet. Ich war erschüttert bis in die Zehenspitzen. »Der Brandy«, sagte ich. »Was war in dem Brandy?«
    »Etwas, das ich schon vor langer Zeit erfunden habe. Hormone, Hypnotika … es ist ein Liebestrank. Du wirst mich lieben. In zwei Jahren von heute an werde ich dich fallen lassen wie eine leere Flasche. Du wirst nicht mehr ohne mich leben wollen.« Ihr Lächeln war kalt und grausam. »Eine höchst angemessene Rache.«
    »Finagle hilf mir!« Selbstverständlich hatte ich den Brandy nicht angerührt, aber was zur Hölle … Dann kam es mir zu Bewußtsein. Zwei Jahre. »Du weißt von Sharrol?«
    »Ja.«
    »Ich habe deinen Brandy nicht angerührt.«
    »Es ist nichts drin außer Alkohol.«
    Wir grinsten uns über das Sofa hinweg an. Zwischen uns herrschte ein stilles Einvernehmen. »Was ist mit Bellamy?« fragte ich.
    »Larch hat es herausgefordert. Er wußte, welche Risiken er einging.«
    »Ich verstehe das nicht.« Ich konnte nicht verstehen, warum sie mich nicht haßte. Schlimmer noch, alle meine Fragen schienen die falschen zu sein. Ich suchte nach einer, die noch am ehesten richtig klang, und fragte sie: »Aber was hat er erreichen wollen?«
    »Sterben. Larch wollte sterben. Er wußte nicht mehr, was er noch tun sollte. Er wäre immer größere Risiken eingegangen, bis er irgendwann umgekommen wäre. Eines Tages werde ich am gleichen Punkt ankommen wie er. Vielleicht weiß ich es rechtzeitig.«
    »Und was wirst du dann tun?«
    »Frag mich nicht«, sagte sie mit Endgültigkeit in der Stimme. Ich stellte die Frage nie wieder.
    »Und was gedenkst du jetzt zu tun?«
    »Ich habe da so eine Idee«, antwortete sie vorsichtig, während sie mich beobachtete. »Sharrol Janss ist auf der Erde und gebiert die Kinder, die ihr gemeinsam aufziehen wollt. Ich selbst kann keine Kinder mehr haben. Meine Ovarien sind längst leer. Trotzdem, was spricht dagegen, daß wir die beiden nächsten Jahre gemeinsam verbringen?«
    »Mir fällt kein Grund ein. Sag mir, was hättest du davon?«
    »Ich war noch nie mit einem Crashlander zusammen.«
    »Und du bist neugierig.«
    »Ja. Sei nicht beleidigt.«
    »Bin ich nicht. Deine Schmeicheleien haben mir den Kopf verdreht.«
    Aber schließlich mußte ich auch irgendwie zwei Jahre totschlagen, und Margo war tatsächlich wunderschön.
     
    Zwei Jahre später. Ich war allein auf Jinx, und ich wartete auf das nächste Schiff zur Erde. Wie sich herausstellte, befanden sich auch Llobees neueste Arbeiten dort, eine Leihgabe an das Institut der Wissenschaften. Ich ging die Ausstellung besuchen, um zu sehen, was mein Protegé geschaffen hatte.
    Es war ein Schock.
    Der erste Schock war visueller Natur: Sie ergaben bereits beim Ansehen einen Sinn. Berührungsskulpturen sind zum Befühlen; sie bleiben ansonsten unverständlich. Doch das dort waren Büsten und Statuetten. Irgendjemand hatte Llobee sogar bei der Farbgestaltung beraten.
    Ich betrachtete die Werke näher und erlebte den zweiten Schock.
    Erstens: eine Gruppe menschlicher Statuetten, einige sitzend, andere stehend, die alle angestrengt auf eine flache Scheibe konturlosen Glases starrten.
    Zweitens: ein paar Köpfe. Menschlich, sensibel, schön, edel wie weiß Finagle was, und trotzdem so deutlich zu erkennen, daß ein Kind keine Mühe gehabt hätte. Ich berührte sie, und sie fühlten sich an wie warme, menschliche Gesichter. Meines und das von Emil.
    Drittens und letztens: eine Gruppe von Vieren. Drei Männer und eine Frau. Sie zeigten eine definitive Ähnlichkeit mit Affen und eine zweite Verwandtschaft, die

Weitere Kostenlose Bücher