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Ringwelt 06: Flatlander

Ringwelt 06: Flatlander

Titel: Ringwelt 06: Flatlander Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Larry Niven
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Leben rief, handelte er wie ein Mann, der unbedingt etwas entwickeln möchte und schon fast an seinem Ziel angekommen ist. Ich denke, er und Rhine haben ihr gesamtes Geld für die Experimente verbraucht.
    Drittens: Irgendjemand hat den Krater vom Randwall aus mit einem Raketenmotor regelrecht unter Beschuß genommen, und ich bin fest davon überzeugt, daß es Shreve gewesen sein muß. Nichts deutet darauf hin, daß er selbst im Krater war, mit Ausnahme der Fußabdrücke von Valerie Rhine. Außerdem wissen wir bereits, daß irgendjemand Spuren verwischt hat.
    Und Viertens: Warum ausgerechnet der Del-Rey-Krater? Warum sollte jemand im radioaktivsten Krater des gesamten Mondes herumspazieren?«
    Hecate blickte mich verständnislos an. »Sie haben den Prototypen eines Strahlungsschilds getestet, darum! Deswegen ist Valerie Rhine in den Krater gestiegen. Ich weiß sogar, was Shreve verbergen wollte, als er den Krater mit seinem Raketenmotor bestrich.«
    »Ich rufe ihn an«, sagte sie. »Aber Sie reden mit ihm. Schließlich ist es Ihre Theorie.«
    Hecate wandte sich zu mir um und blickte mich an. »Mister Shreve nimmt keinerlei Gespräche entgegen«, sagte sie. »Es heißt, er sei zu einer physiotherapeutischen Behandlung gegangen.«
    »Und wo steckt der Mark 29 jetzt?« fragte ich.
    »Sie sind vor fast einer Stunde gestartet.« Sie brauchte nur wenige Sekunden, um die Antwort zu ermitteln. »Auf dem Weg zum Kopernikus. Zu Shreve Development. Erwartete Ankunftszeit in zehn Minuten.«
    »Das reicht. Luke Garners Schwebestuhl ist übrigens mit einem Sender ausgerüstet, für den Fall, daß er unterwegs dringend einen Autodoc oder gar einen menschlichen Arzt benötigt. Was meinen Sie? Würde ein Lunie-Schwebestuhl nicht ganz ähnlich ausgestattet sein?«
    Diesmal brauchte sie länger, um sich durch das medizinische Netzwerk zu hangeln (ich ging zwischenzeitlich Kaffee und einen Imbiß für sie holen). Schließlich seufzte sie zufrieden und blickte auf. »Er ist unterwegs in Richtung Del-Rey-Krater«, sagte sie. »Ich habe die Nummer für das Mobiltelefon in seinem Stuhl, Gil.«
    »Futz! Immer muß ich haarscharf daneben liegen!«
    »Soll ich ihn anrufen?«
    »Ich würde lieber noch warten, bis er gelandet ist.«
    Sie betrachtete mich. »Sie glauben, er will den Leichnam holen?«
    »Scheint so. Haben Sie eine Vorstellung, was er damit anfangen könnte?«
    »Der Mond ist verdammt groß.« Sie wandte sich um. »Im Augenblick überquert er den Randwall. Er wird langsamer, Gil. Jetzt landet er.«
    »Stellen Sie mich durch.«
    Sein Telefon mußte während des gesamten Landevorgangs geklingelt haben. Als er schließlich antwortete, blieb der Bildschirm dunkel. »Ja, was gibt’s?«
    »Die Sache mit der ausgleichenden Gerechtigkeit hat einen Haken«, sagte ich. »Sie erfordert jemanden, der sich darum kümmert. Mein Name ist Ubersleuth Gil Hamilton, von der ARM der Vereinten Nationen, Mister Shreve. Ich bin rein zufällig auf dem Mond.«
    »Schön für Sie, Hamilton. Ich bin ein Bürger des Mondes.«
    »Valerie Rhine war Bürgerin der Erde.«
    »Hamilton, ich muß jetzt meine tägliche Laufübung absolvieren. Warten Sie, bis ich meine Kopfhörer aufgesetzt habe und auf der Bahn bin, ja?«
    Ich lachte. »Machen Sie nur. Soll ich Ihnen inzwischen eine Geschichte erzählen?«
    Ich hörte unregelmäßiges Atmen. Es klang weniger nach einem kranken Mann, der in geringer Schwerkraft auf einer Tartanbahn Sport trieb, sondern viel eher nach eben demselben Mann bei dem Versuch, aus einem Raumschiff zu klettern. Keinerlei Geräusche verrieten, daß er mit seinen Kopfhörern beschäftigt gewesen wäre: Sie waren längst an Ort und Stelle im Kugelhelm seines Raumanzugs.
    Fair ist fair. »Ich befinde mich auf dem Randwall des Del Rey«, bluffte ich, »in Sicherheit hinter meinem Shreveschild, und ich filme jede Ihrer Bewegungen mit einem Teleobjektiv.«
    Hecate schlug sich die Hand vor den Mund, um ihr Lachen zu unterdrücken.
    »Ich habe wirklich keine Zeit für diesen Unsinn«, sagte Shreve.
    »Selbstverständlich haben Sie die. Bei der Strahlung, der Sie sich in den nächsten Minuten aussetzen, sind sie bereits so gut wie tot. Das heißt, falls Sie vorhaben, mit einer gewissen Leiche zu verschwinden. Verfügen Sie etwa über einen tragbaren Shreveschild? Vielleicht einen Mark 28 oder einen Mark 27? Ich muß gestehen, daß ich eigentlich damit gerechnet hatte, daß Sie auf die Rückkehr des Mark 29 warten würden.«
    Das Schnaufen hielt

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