Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Ringwelt 07: Die Welt der Ptavvs

Ringwelt 07: Die Welt der Ptavvs

Titel: Ringwelt 07: Die Welt der Ptavvs Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Larry Niven
Vom Netzwerk:
Untersuchung, und natürlich galt mein Interesse als erstes der Waffe.
    Ich vermute, Sie beide haben noch nie von Buck Rogers gehört, oder? Nein? Zu schade. Dann will ich einfach nur soviel sagen: Mit keiner uns gegenwärtig bekannten Technologie wären wir in der Lage, eine solche Waffe zu konstruieren.
    Sie zerstört keine Materie, was irgendwie beruhigend ist. Ein physikalisches Gesetz umzuschreiben, ist jedoch kein Klacks. Die Waffe zerstreut Materie. Lloyds Männer fanden den Raum von einer dünnen, dichten Schicht aus Blut, Fleisch und Knochen bedeckt, deren einzelne Komponenten allerdings so klein waren, daß man sie mit bloßem Auge kaum erkennen konnte.
    Trimontis Aussage war ein Glücksfall. Offenbar hatte die Seestatue die Waffe fallengelassen, und Greenberg hat sie benutzt. Warum?«
    Masney stieß ein leises Knurren aus. »Komm auf den Punkt, Luke.«
    »Okay, hört zu. Der Kontakthelm ist ein außerordentlich kompliziertes psionisches Gerät. Was ihn betrifft, haben sich die Psychologen schon immer eines gefragt: Warum wird ein Kontakter nicht vollkommen verwirrt, wenn eine wahre Flut fremder Gedanken in ihn eindringt? Sicher, eine gewisse Zeit lang herrscht zwar immer Verwirrung, aber nach ein paar Minuten ist alles wieder in Ordnung. Die Psychologen erklären, dies liege daran, daß die ankommenden Gedanken schwach und verschwommen seien, aber das ist nur die halbe Antwort. Vielleicht ist es auch nur das Ergebnis, und nicht die Ursache.
    Stellt euch das doch nur einmal vor: Zwei Männer sitzen unter den Kristalleisenhelmen, und wenn einer von ihnen aufsteht, besitzt er die Erinnerungen zweier Wesen. Welche Erinnerung gehört ihm?
    Nun, eine dieser Erinnerungsgruppen entsinnt sich eines anderen Körpers als an den, in dem sie sich befindet. Wichtiger noch: Die eine Gruppe von Gedanken erinnert sich daran, ein Telepath zu sein, die andere nicht! Eine davon entsinnt sich daran, sich mit dem Vorwissen unter den Kontakthelm gesetzt zu haben, daß sie anschließend zwei Gruppen von Erinnerungen besitzen wird. Selbstverständlich wird der Kontakter sich so verhalten, als wären das seine Erinnerungen. Selbst mit acht oder zehn verschiedenen Gruppen von Erinnerungen wird ein Kontakter automatisch seine eigene benutzen.
    Nun, gehen wir einmal davon aus, daß es sich bei der Seestatue um einen Telepathen handelt – nicht um jemanden, der wie Larry Greenberg nur eine gewisse telepathische Begabung besitzt, nein, um einen echten Telepathen, der in der Lage ist, jedermanns Gedanken zu lesen, wann immer er will. Plötzlich gerät alles durcheinander. Greenberg wacht mit zwei Gruppen von Erinnerungen auf, und eine davon erinnert sich daran, in hundert anderen Köpfen gelesen zu haben, vielleicht sogar in tausend! Verstanden?«
    »Ja. O ja«, erwiderte Judy. »Ich habe ihn immer gewarnt, daß eines Tages so etwas geschehen würde. Aber was können wir tun?«
    »Wenn er nicht bald eine Stadt überfliegt, werden wir ihn abfangen müssen. Wir warten besser, bis Snyder wieder aus dem Doc kommt.«

 
KAPITEL ACHT
     
     
    Eine halbe Stunde später landete Kzanol erneut. Er wunderte sich über das seltsame Zwicken in seinen Augen – beinahe, als wäre Sand hineingeraten – und als er das Gefühl hatte, bald das Bewußtsein zu verlieren, bekam er Angst. Dann verrieten ihm die Greenberg-Erinnerungen, daß er sich irrte. Er war nur müde.
    Kzanol verschwendete allerdings keine Zeit damit, sich darüber Sorgen zu machen. Inzwischen hatte er sich an die Demütigungen gewöhnt, die es mit sich brachte, in Greenbergs Körper zu sein. Er landete neben einem frisch gepflügten Feld und schlief.
    Bei Sonnenaufgang wachte er wieder auf und startete. Seltsamerweise machte ihm das Ganze allmählich Spaß. Kleine und große Städte erschienen vor dem dahinrasenden Gleiter, und alle umflog er sie vorsichtig; doch die Landschaft erregte mehr und mehr seine Aufmerksamkeit. Die winzigen Getreide- und Luzernenfelder wirkten befremdlich auf ihn; man hatte sie in einer Art Schachbrettmuster angelegt. Aber es gab auch andere Pflanzen, und oft verringerte er die Flughöhe, um einen genaueren Blick auf die Bäume zu werfen. Es waren Bäume mit formlosen, wolligen Köpfen anstatt großer Blüten; Bäume, die sich manchmal an den Boden klammerten, als fürchteten sie den Himmel. Vielleicht waren die Winde auf dieser Welt gefährlich. Kaum ein Baum wies einen vollkommen geraden Wuchs auf. Sie wirkten bisweilen verrückt in ihrer Asymmetrie, doch

Weitere Kostenlose Bücher