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Ringwelt 07: Die Welt der Ptavvs

Ringwelt 07: Die Welt der Ptavvs

Titel: Ringwelt 07: Die Welt der Ptavvs Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Larry Niven
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doch Garner war auch sehr alt. Er hatte seine eigene Methode entwickelt, die Gedanken eines Menschen zu lesen – eine Methode, die nichts mit Telepathie zu tun hatte. »In einer halben Stunde werden wir landen«, erklärte er. »Wenn wir dort ankommen, wird Greenberg friedlich schlummern.«
    »Gut«, sagte Judy. Sie beugte sich vor und schaltete den Holoschirm im Sitz vor ihr an.
     
    Kzanol empfand ein vollkommen neues und entsetzlich unangenehmes Gefühl, und zischend wachte er auf. Der Geruch von Ammoniak stieg ihm in die Nase. Er wachte auf, zischte, spie und würgte und war sogleich in der Stimmung, einen Massenmord zu begehen. Dem ersten Sklaven, den er sah, befahl er, sich auf schreckliche Art selbst das Leben zu nehmen.
    Der Sklave lächelte ihn zitternd an. »Liebling, geht es dir gut?« Ihre Stimme klang schrecklich angespannt, und ihr Lächeln war eine Lüge.
    Dann fiel ihm alles zugleich wieder ein. Das war Judy … »Sicher, meine Hübsche, es geht mir gut. Würdest du bitte hinausgehen, während diese netten Leute mir ein paar Fragen stellen?«
    »Natürlich, Larry.« Sie stand auf und eilte hinaus. Kzanol wartete, bis die Tür geschlossen war; dann wandte er sich den anderen zu.
    »Sie.« Er blickte den Mann im Stuhl an. Das war wohl derjenige, der hier das Sagen hatte, denn er war der älteste. »Warum haben Sie Judy da mit hineingezogen?«
    »Ich hatte gehofft, das würde Ihrem Erinnerungsvermögen helfen. Hat es das?«
    »Meine Erinnerungen sind vollkommen in Ordnung. Ich erinnere mich sogar daran, daß Judy ein denkendes Weibchen ist, und daß allein die Vorstellung ein großer Schock für sie wäre, ich sei nicht mehr Larry Greenberg. Deshalb habe ich sie weggeschickt.«
    »Gut für Sie. Sind Ihre … Weibchen nicht intelligent?«
    »Nein. Es muß sehr seltsam sein, eine denkende Gefährtin zu haben.« Kzanol suchte kurz in Greenbergs Erinnerungen, lächelte ein schmutziges Lächeln und wandte sich wieder dem Geschäft zu. »Wie haben sie mich heruntergeholt?«
    Der alte Mann zuckte mit den Schultern. »Das war leicht. Wir haben Sie mit einem Sonarimpuls betäubt und anschließend die Kontrolle über den Autopiloten übernommen. Es hätte nur riskant werden können, wenn Sie auf manuelle Steuerung umgeschaltet hätten. Nebenbei … Ich bin Garner, und das hier ist Masney.«
    Kzanol nahm die Information schweigend auf.
    Er bemerkte, daß Masney ungewöhnlich kräftig war, so kräftig sogar, daß er durch seine Breite weit kleiner wirkte, als er tatsächlich war, und sein Haar und seine Freßtentakel – oder was auch immer das sein mochte – waren schneeweiß. Masney betrachtete Kzanol nachdenklich. Es war jene Art Blick, wie man ihn bei Erstsemestern in Biologie sehen konnte, die zum ersten Mal ein Schafsherz anstarrten, bevor sie es mit dem Skalpell zerlegten.
    »Greenberg«, fragte Masney, »warum haben Sie das getan?«
    Kzanol antwortete nicht.
    »Jansky hat beide Augen verloren und einen Großteil seines Gesichts. Knudsen wird fast ein Jahr lang ein Krüppel sein. Sie haben ihm das Rückenmark durchtrennt … hiermit.« Er holte den Desintegrator aus einer Schublade. »Warum? Haben Sie geglaubt, damit zum Herrn der Welt zu werden? Das ist doch dumm. Das ist nur eine Handfeuerwaffe.«
    »Das ist es noch nicht einmal«, erwiderte Kzanol. Es fiel ihm leicht, Englisch zu sprechen. Er mußte sich nur entspannen. »Es ist ein Grab- oder Schneidewerkzeug. Man kann damit Dinge in Form bringen, nicht mehr.«
    Masney starrte ihn fassungslos an. »Greenberg«, flüsterte er, als fürchte er sich vor der Antwort, »für … wen … halten Sie sich?«
    Kzanol versuchte, es ihm zu erklären. Er erstickte beinahe daran. Bestimmte Laute schienen die menschlichen Stimmbänder über Gebühr zu strapazieren. »Nicht Greenberg«, brachte er mühsam hervor. »Kein … Sklave. Kein Mensch.«
    »Was dann?«
    Kzanol schüttelte den Kopf und rieb sich den Hals.
    »Okay. Wie funktioniert dieses ach so harmlose Werkzeug?«
    »Man drückt den kleinen Knopf, und der Strahl beginnt, die Oberfläche eines Objekts zu entfernen.«
    »Das habe ich nicht gemeint.«
    »Oh. Nun, es unterdrückt die … die Ladung eines Elektrons. Ja, ich glaube, so kann man das sagen. Dann beginnt das, was auch immer dem Strahl im Weg ist, sich aufzulösen. Wir haben auch große Exemplare davon, mit denen wir ganze Berge nach unserem Willen formen können.« Er senkte die Stimme zu einem Flüstern. »Und das haben wir auch getan.« Er begann zu

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