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Ringwelt 07: Die Welt der Ptavvs

Ringwelt 07: Die Welt der Ptavvs

Titel: Ringwelt 07: Die Welt der Ptavvs Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Larry Niven
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trotzdem schön. Leider erzählten ihm die Greenberg-Erinnerungen nur wenig über sie; Greenberg war ein Stadtmensch. Kzanol verließ seinen Kurs, um sich ein paar weitere Bäume anzusehen. In geringer Höhe flog er über drollige Häuser mit spitzen Dächern hinweg; ihm gefiel die Architektur, und erneut fragte er sich, welches Wetter wohl auf der Erde herrschte, das eine derartige Bauweise erforderte. Wieder kam ihm Greenberg zu Hilfe, der sich an einen Tornado in Kansas erinnerte. Kzanol war beeindruckt.
    Er war glücklich mit seiner Rolle als Tourist. Sicher, er fühlte sich immer unbehaglicher; er war hungrig, hatte Durst, und er brauchte entweder Nikotin oder einen Gnal. Doch es fiel ihm leicht, diese kleinen Unannehmlichkeiten zu vergessen. Er war ein Thrint: Er wußte, daß ein Gnal auf seinen menschlichen Körper wie ein tödliches Gift wirken würde, und Greenberg war fest davon überzeugt, jederzeit mit dem Rauchen aufhören zu können. Kzanol glaubte ihm, und so ignorierte er das Verlangen, obwohl er normalerweise keiner Information vertraute, die er in den Greenberg-Erinnerungen fand.
    Also starrte er mit offenem Mund auf die Landschaft wie jeder Tourist, der plötzlich etwas vollkommen Neuem gegenübersteht.
    Nach zwei Stunden langweilte er sich allmählich. Erneut plagte ihn die Frage, wo zur Hölle er sich befand. Aber er wußte schon eine Lösung für sein Problem. In der Stadtbücherei von Topeka würde er alle Antworten auf seine Fragen finden. Falls man in der Nähe ein Sonnensystem entdeckt hatte, das nahezu identisch mit diesem hier war, dann würde er dort Hinweise darauf finden. Die Teleskope im Belt wurden durch atmosphärische Verzerrungen nicht beeinträchtigt und waren in der Lage, Planeten in fremden Sonnensystemen zu erkennen. Seit nahezu einem Jahrhundert überprüften automatisierte, interstellare Rammjets andere Systeme daraufhin, ob sie sich für menschliches Leben eigneten. Falls das System F124 noch nicht entdeckt worden war, dann lag es außerhalb der Reichweite menschlicher Schiffe, und Kzanol könnte genauso gut Selbstmord begehen.
    Es war erstaunlich, wie sehr sich F124 und dieses Sonnensystem ähnelten. Es gab zwei bewohnbare Binärplaneten, zwei Gasriesen und einen Asteroidengürtel an der gleichen Stelle wie in F124, nur war dieser Gürtel weniger dicht. Außerdem glichen sich die Planeten eins bis acht exakt in Größe und Position, einschließlich des sechsten, des Ringplaneten … Das war fast mehr, als man glauben konnte.
    Oh, der Willens verlust! Kzanol/Greenberg seufzte und bekam Angst. Es war wirklich fast nicht zu glauben, und er glaubte es auch nicht.
    Plötzlich fühlte er sich unendlich müde. Thrintun lag weit, weit weg von diesem System. Kzanol kannte noch nicht einmal die Richtung. Und der Verstärkerhelm und alles andere, was er besaß, war vermutlich ebenso unerreichbar für ihn. Er hatte den Willen verloren, und selbst sein Körper war ihm durch irgendeine Sklavenzauberei geraubt worden. Doch am schlimmsten von allem war, daß er nicht die geringste Ahnung hatte, was er als nächstes tun sollte!
    In der Ferne erschien eine Stadt. Sein Gleiter hielt genau darauf zu. Kzanol wollte sie gerade umfliegen, als er erkannte, daß es sich bei der Stadt um Topeka handeln mußte. Also legte er den Kopf in die Arme und wünschte sich, er würde wieder das Bewußtsein verlieren. Er schien sämtliche Kraft verloren zu haben.
    Das hier mußte F124 sein!
    Aber das war unmöglich. Das System besaß eine neunte Welt und viel zu wenig Asteroiden.
    Doch Greenberg erinnerte sich, daß man Pluto für eine Art ›blinden Passagier‹ des Solsystems hielt. Da war seine seltsame Umlaufbahn und die mathematischen Anomalien in Form und Größe. Vielleicht hatte diese Sonne, Sol, ihn eingefangen, bevor Kzanol erwacht war.
    Aber innerhalb von dreihundert Jahren? Mehr als unwahrscheinlich.
    Kzanol nahm den Kopf wieder aus den Händen, und Entsetzen zeichnete sich auf seinem Gesicht ab. Er wußte ganz genau, daß dreihundert Jahre sein persönliches Limit waren; das Schiffsgehirn hatte dreihundert Jahre Flugzeit bei halber Schiffsenergie errechnet. Unter der Erde hätte er jedoch noch weit länger liegen können.
    Angenommen, er akzeptierte Pluto. Was war mit dieser Sklavenspezies, die glücklich an einem Ort lebte, wo es eigentlich nur Nahrungshefe geben dürfte, welche einen Fuß tief die Ozeane bedeckte, und Weißnahrung, die an den Ufern entlangwanderte und mutierten Abschaum

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