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Ringwelt 07: Die Welt der Ptavvs

Ringwelt 07: Die Welt der Ptavvs

Titel: Ringwelt 07: Die Welt der Ptavvs Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Larry Niven
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danke«, erwiderte Judy. Sie glaubte, Masney wolle ihr Gelegenheit geben, die Fassung wiederzuerlangen, und sie war ihm dankbar dafür. Als er kurz darauf mit dem Kaffee wieder zurückkehrte, trank sie ein paar Schluck und musterte den Polizeichef.
    Lloyd Masney war ein stämmiger Mann, der sich bewegte, als wäre er fußkrank. Das war auch kein Wunder, denn seine Hände und Füße wirkten im Vergleich zu seinem massigen Körper geradezu winzig. Er besaß glattes weißes Haar und einen dunklen Teint. Auch sein buschiger Schnurrbart war schneeweiß. Er schien beinahe genauso ungeduldig zu sein wie Judy. Außerdem fiel ihr auf, daß er offenbar nicht normal auf einem Stuhl sitzen konnte: Im Augenblick hatte er ein Bein über die Lehne gelegt, während seine Schultern auf der anderen ruhten.
    »Wissen Sie, wo er im Augenblick ist?« Judy konnte sich nicht länger zurückhalten.
    »Sicher«, antwortete Masney unerwartet offen. »Er hat gerade in neuntausend Fuß Höhe die Grenze zwischen Colorado und Kansas überflogen. Ich vermute, er weiß nicht, wie er den Lizenzsender kurzschließen kann; aber vielleicht ist es ihm ja auch egal.«
    »Vielleicht mag er einfach nur keine Städte«, bemerkte der alte Mann in der Ecke. Judy hatte bislang geglaubt, der Mann würde schlafen. Er war ihr als Lucas Garner vorgestellt worden, ein Mitglied der ARM. Judy wartete darauf, daß er weitersprach, doch er schien zu glauben, schon alles gesagt zu haben. Masney erklärte für ihn:
    »Sehen Sie, wir wollen nicht gerade publik machen, daß all unsere Overridestrahler in den Städten stationiert sind. Wenn er also genug weiß, um die Städte zu umfliegen – was er ja tut –, dann gehe ich davon aus, daß er auch weiß, wie er den Lizenzsender ausschalten kann, mit dessen Hilfe wir ihn verfolgen. Luke, gibt es deiner Meinung nach irgendeinen Grund, warum er Städte nicht mögen könnte?«
    Luke nickte. Für Judy sah er wie der älteste Mann der Welt aus. Sein Gesicht war so faltig wie das des Leibhaftigen, und er saß in einem massiven Schwebestuhl, der so kraftvoll wirkte wie ein Panzer. »Ich habe schon seit Jahren mit so etwas gerechnet«, sagte er. »Lloyd, erinnerst du dich daran, wie die Fruchtbarkeitsgesetze in Kraft getreten sind und ich dir gesagt habe, eine Menge Verrückter würden anfangen, Junggesellen umzubringen, denen man eine Lizenz erteilt hatte, Kinder zu bekommen? Und es ist geschehen. Jetzt ist es genauso wie damals. Allerdings habe ich geglaubt, es würde auf Jinx passieren und nicht hier. Larry Greenberg glaubt, er sei ein Alien.«
    Judy war wie vor den Kopf geschlagen. »Aber es war nicht das erste Mal, daß er eine solche Verbindung eingegangen ist«, protestierte sie.
    »Das stimmt nicht.« Garner zog eine brennende Zigarette aus der Lehne seines Schwebestuhls. »Er hat so etwas noch nie getan. Er hat mit Menschen und Delphinen gearbeitet; jetzt aber ist er auf etwas gestoßen, womit er nicht fertig wird. Ich habe so eine Ahnung, worum es sich dabei handeln könnte, und ich würde meinen Rollstuhl dafür geben« – Judy sah genauer hin, doch das Ding hatte einfach keine Räder – »um zu erfahren, ob ich recht habe oder nicht. Mrs. Greenberg, hat man Ihren Gatten jemals gebeten, die Gedanken eines Telepathen zu lesen?«
    Judy schüttelte den Kopf.
    »So, so«, sagte Garner. Erneut sah es so aus, als wäre er eingeschlafen, diesmal sogar mit einer brennenden Zigarette zwischen den Fingern. Seine Hände waren riesig. Deutlich zeichneten sich dicke Muskelstränge unter der fleckigen Haut ab, und seine Schultern waren so breit wie die eines Schmiedes. Der Gegensatz zwischen Garners massivem Torso und seinen beinahe fleischlosen Beinen ließ ihn ein wenig wie einen kahlen Affen wirken. Dann erwachte er wieder zum Leben, nahm einen kräftigen Zug von seiner Zigarette und fuhr fort.
    »Lloyds Männer sind ungefähr fünfzehn Minuten, nachdem Larry Greenberg das Gebäude verlassen hat, hier eingetroffen. Es war natürlich Trimonti, der die Polizei gerufen hat; außer ihm konnte sich ja niemand mehr bewegen. Nach weiteren zehn Minuten war auch Lloyd hier. Als er die Wunden der Männer sah, auf die Greenberg geschossen hat, hat er mich in Brüssel angerufen.
    Ich gehöre zur ARM, der Technologiepolizei der Vereinten Nationen. Es gab berechtigten Grund zu der Annahme, daß die Waffe, mit der geschossen wurde, einer Kategorie angehört, die unterdrückt werden muß. Auf jeden Fall erforderte die Angelegenheit eine

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