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Ringwelt 07: Die Welt der Ptavvs

Ringwelt 07: Die Welt der Ptavvs

Titel: Ringwelt 07: Die Welt der Ptavvs Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Larry Niven
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man nicht veröffentlicht. Er erinnerte sich daran, einige Standbilder von Bandersnatchern gesehen zu haben, weiter nichts. Nun war er begierig darauf zu sehen, ob es sich bei den Bandersnatchern tatsächlich um Weißnahrung handelte.
    Dabei hätte es ihn gar nicht interessieren dürfen. Eigentlich hätte er sich genauso fühlen müssen, wie zu dem Zeitpunkt, da die Wirkung von Masneys Sonarimpuls nachgelassen hatte: ohne Freunde, ohne Heimat, im falschen Körper gefangen, besiegt und jenseits aller Hoffnung. Doch es war die oberste Pflicht eines Gefangenen zu fliehen; egal ob durch Kollaboration, durch Verrat, durch Diebstahl oder durch Mord – die Mittel waren einerlei. Wenn es ihm gelingen würde, diese arroganten Sklaven davon zu überzeugen, daß er mit ihnen zusammenarbeiten wollte, dann würden sie ihm freiwillig alle Informationen geben, die sie …
    Und er brauchte Informationen. Er mußte es wissen. Später könnte er dann immer noch entscheiden, was so wichtig an dieser Frage war. Jetzt zählte nur, daß sie wichtig war. Die Aussage, daß Weißnahrung intelligent sein könnte, hatte ihn getroffen wie eine tödliche Beleidigung. Warum? Warum war egal. Aber stimmte das?
    Die junge Frau kehrte wieder zurück und lächelte. »Mr. Garner, ich spiele Ihnen jetzt Bürgermeister Herkimers Bericht vor.« Sie berührte etwas unterhalb der Tischkante.
    Das Bild löste sich auf und erschien wieder, doch nun war es verzerrt und mit farbigen Punkten übersät. Ein Maserstrahl hatte neun Lichtjahre überbrückt, um dieses Bild zu übermitteln, und auf dem Weg war die Qualität durch Staubpartikel, Gravitationsfelder und Lichtwellen erheblich beeinträchtigt worden.
    Bürgermeister Herkimer besaß braunes Haar und trug einen buschigen braunen Bart über dem eckigen Kinn. Seine Stimme klang ebenso verzerrt, wie das Bild aussah, doch seine Worte waren deutlich zu verstehen, denn er sprach langsam und betont – und mit einem seltsamen Akzent.
    »… da die Lazy Eight II noch nicht vollständig zerlegt worden ist, weil der Fusionsantrieb der Lazy Eight I wider Erwarten bei der Landung nicht beschädigt wurde, was uns genügend Energie für ein gottverdammtes Jahrhundert garantiert, und da wir bis zum Frühling ohnehin nicht viel zu tun haben, haben die hiesigen Behörden beschlossen, es zu riskieren, mit der Lazy Eight II die Meeresregion zu erkunden. Daher sind sechs von uns kühnen Entdeckern, namentlich …« Herkimer nannte die entsprechenden Personen, »… nun, wir haben das Schiff genommen und sind nach Westen aufgebrochen. Ein kreisrunder fliegender Flügel ist zwar nicht gerade ein Flugzeug, aber das Schiff war leichter als bei der ersten Landung, und wir hatten noch genügend Energie, um auf jedem Flecken ebener Erde landen zu können, den wir fanden. Daß allerdings die Sichtweite ständig abnahm, war in der Tat ein Problem …«
    Garner flüsterte: »Ihr Slang scheint sich etwas verändert zu haben, seit sie auf Jinx angekommen sind.«
    »Oh, das ist dir aufgefallen?« erwiderte Masney.
    Kzanol/Greenberg zuckte verärgert ob dieser Unterbrechungen. Eine solche Reaktion hätte ihn überall als Alien verraten! Im übervölkerten Jahr 2106 lernte man entweder die meisten Geräusche zu ignorieren, oder man wurde wahnsinnig.
    »… konnten überhaupt nichts sehen. Im Licht des Fusionsantriebs erkannten wir den Boden erst, nachdem wir auf zweihundert Fuß gesunken waren. Wir landeten in der Nähe des Ufers und setzten die Kameras in Gang. Sofort waren wir von … von diesen Dingern hier umgeben.«
    Bürgermeister Herkimer neigte offenbar leicht zum Drama. Als er aufhörte zu reden, verschwand er vom Bildschirm, und statt dessen war ein Sandstrand zu sehen. Der Sand im Vordergrund war geschwärzt und vom Wind zu Wellen geformt. Dahinter lag der Ozean. Im Gegensatz zum Strand waren auf dem Wasser keine Wellen zu sehen. Das Wasser wirkte … dick! Dick und grau und lebendig.
    Irgendetwas bewegte sich ins Sichtfeld der Kamera. Irgendetwas Weißes; etwas, das wie eine gigantische Schnecke aussah, doch mit glatter Haut. Aus dem vorderen Teil der Kreatur ragte ein schlangenartiger Hals heraus, der an den Hals eines Brontosauriers ohne Kopf erinnerte. Am Ansatz war der Hals so breit wie die Schultern des Wesens. Das Ende war dick und rund und abgesehen von zwei schwarzen Stoppelbürsten vollkommen kahl.
    Die Kamera beobachtete, wie das Wesen näher kam, hielt fest, wie es auf dem verbrannten Sand anhielt. Dann tauchten andere

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