Ringwelt 07: Die Welt der Ptavvs

Titel: Ringwelt 07: Die Welt der Ptavvs Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Larry Niven

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Greenberg uns noch eine Menge erzählen. Der Mann hat keine Halluzinationen, Lloyd.
    Warum sollte dieser ›Alien‹ glauben, die Bandersnatcher seien nur ein Haufen selten dummer Tiere? Warum reagiert er sofort derart aggressiv, wenn wir auch nur die Vermutung äußern, die Bandersnatcher könnten intelligent sein? Greenberg glaubt, er sei von Aliens gefangen genommen worden. Er glaubt, seine Spezies sei vor Milliarden von Jahren ausgestorben und daß er seine Heimat verloren hat … Doch was interessiert ihn wirklich? Bandersnatcher. Hast du ihn dir mal während der Autopsie angesehen?«
    »Nein, ehrlich gesagt war ich selbst zu fasziniert davon.«
    »Allein die Vorstellung, was sich in Greenbergs Geist befindet, jagt mir einen Schauder über den Rücken … all diese Informationen … Ist dir klar, daß Dr. Snyder vermutlich all diese Erinnerungen auslöschen muß, wenn er ihn heilen will?
    Warum sollte eine Spezies, die so hoch entwickelt war wie diese Tnuctipun«, er betonte das Wort so schlecht wie Kzanol/Greenberg, »für Greenbergs Adoptivspezies gearbeitet haben? Hatte das vielleicht etwas mit Telepathie zu tun? Ich bin nur …«
    »Ich kann Ihnen das erklären«, unterbrach sie Kzanol/Greenberg in verbittertem Tonfall. Er hatte fünf Becher Wasser getrunken, und das fast ohne Luft zu holen. Nun keuchte er ein wenig.
    »Sie haben gute Ohren«, bemerkte Masney.
    »Nein. Ich besitze gewisse telepathische Fähigkeiten – gerade genug, um zurechtzukommen. Es sind Greenbergs Fähigkeiten, doch er hat nie so recht an sie geglaubt; deshalb konnte er sie nie benutzen. Aber ich kann es … was auch immer mir das nützen mag.«
    »Warum also haben die Tnuctipun für Sie gearbeitet?« Masney sprach das Wort sogar noch schlimmer aus als Garner.
    Die Frage beantwortete sich selbst.
    Jedermann im Raum zuckte plötzlich wie ein Fisch am Haken.

    Es gab keinen Fall. Im selben Augenblick, da er seine Arme ausstreckte, stützte sich Kzanol auf seine sechs Fingerspitzen wie ein Mann, der Liegestützen macht. In dieser Haltung verharrte er einen Augenblick lang; dann stand er auf. Die Schwerkraft war ein wenig zu hoch.
    Wo waren alle? Wo war der Thrint oder der Sklave, der ihn befreit hatte?
    Er befand sich in einem leeren, Ekel erregend fremden Gebäude: in jener Art von Gebäude, wie es sie nur auf freien Sklavenplaneten gab, bevor ein Aufseher die Herrschaft übernahm. Aber … Wie war er hier hergekommen, wo er sich doch auf einem unbewohnten Nahrungsplaneten hätte befinden müssen? Eigentlich hatte er erwartet, im Innern eines Aufseherpalastes aufzuwachen.
    Und wo waren alle? Er brauchte unbedingt jemanden, der ihm sagen konnte, was hier vor sich ging. Er lauschte.
    Aus irgendeinem Grund besitzen weder Menschen noch Thrint Klappen über ihren Ohren, wie sie Klappen über den Augen haben. Das Willensorgan der Thrint ist jedoch weit besser geschützt. Kzanol war nicht gezwungen, seinen mentalen Schild komplett herunterzufahren. Dennoch tat er es, und er zahlte dafür. Es war ein Gefühl, als blicke er unmittelbar in eine strahlendhelle Lampe. Nirgends im Thrint-Universum wäre der telepathische Lärm so intensiv gewesen: Sklavenwelten waren niemals derart überbevölkert, und auf den Welten der Thrint hielt jeder seinen mentalen Schild aufrecht – zumindest in der Öffentlichkeit.
    Kzanol krümmte sich vor Schmerz. Seine Reaktion kam sofort und war rein instinktiv.
    HÖRT AUF ZU DENKEN! schrie er den heulenden Geistern von Topeka, Kansas zu.

KAPITEL ZEHN


    In dem Komplex von psychischen und neurologischen Kliniken, die man noch immer das Menningerinstitut nannte, hörten Tausende von Ärzten, Krankenschwestern und Patienten den Befehl. Hunderte von Patienten gehorchten ihm nur allzu gerne und beschlossen, den Rest ihres Lebens damit zu verbringen, nicht zu denken. Einige verdummten oder wurden geheilt. Andere fielen in Katatonie, und wieder andere wurden gefährlich. Eine Hand voll Ärzte wurde zu Patienten – wirklich nur eine Hand voll –, aber es waren genug, um eine Notfallsituation heraufzubeschwören, als die ersten Opfer aus der Stadt eintrafen. Das Menningerinstitut lag Meilen von Topekas Polizeihauptquartier entfernt.
    In dem kleinen Raum zuckte jeder wie ein Fisch am Haken. Dann hörten sie alle auf, sich zu bewegen – mit Ausnahme von Kzanol/Greenberg. Ihre Gesichter waren leer. Die Anwesenden waren zu Idioten geworden.
    Bereits im ersten Moment des geistigen Angriffs fuhr Kzanol/Greenberg