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Ringwelt 07: Die Welt der Ptavvs

Ringwelt 07: Die Welt der Ptavvs

Titel: Ringwelt 07: Die Welt der Ptavvs Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Larry Niven
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instinktiv seinen mentalen Schild hoch. Minutenlang hallte ein ohrenbetäubender Lärm durch seinen Geist. Als er schließlich wieder klar denken konnte, wagte er noch immer nicht, seinen Schild zu senken.
    Ein Thrint war auf der Erde. Die Wachen an der Tür kauerten wie Puppen auf dem Boden, denen man die Fäden durchgeschnitten hatte. Kzanol/Greenberg zog einem von ihnen ein paar Zigaretten aus dem Hemd, nahm Masney den brennenden Stummel aus dem Mund, um ihn als Feuerzeug zu benutzen, und bewahrte den Polizeichef so ungewollt vor einer häßlichen Verbrennung. Kzanol/Greenberg setzte sich und rauchte, während er über den anderen Thrint nachdachte.
    Erstens: Dieser Thrint würde ihn als Sklaven betrachten.
    Zweitens: Er, Kzanol, besaß einen funktionierenden Geistesschild. Das würde den Thrint, wer immer er auch sein mochte, vielleicht davon überzeugen, daß er, Kzanol, ein Thrint in einem menschlichen Körper war. Vielleicht aber auch nicht. Doch falls ja, würde der andere Thrint ihm dann helfen? Oder würde er Kzanol/Greenberg als Ptavv betrachten, als Thrint ohne Willen?
    Es war eine häßliche Tatsache, daß er, Kzanol/Greenberg, tatsächlich ein Ptavv war. Er mußte seinen Körper zurückbekommen, bevor der andere Thrint ihn fand.
    Und mit diesem Gedanken hörte er unglaublicherweise auf, über den anderen Thrint nachzudenken, obwohl es durchaus genug zum Nachdenken gegeben hätte. Was machte der Thrint hier auf der Erde? Würde er Kzanol/Greenberg helfen, nach Thrintun zurückzukehren (oder welchen Planeten die Thrint heutzutage auch immer als Heimat bezeichnen mochten)? Sah der Fremde noch thrintisch aus, oder hatten zwei Milliarden Jahre der Evolution die Thrint in Monstren verwandelt? Doch Kzanol/Greenberg ließ das Thema auf sich beruhen und dachte statt dessen darüber nach, wie er am einfachsten den Neptun erreichen konnte. Vielleicht wußte er ja sogar bereits, wer der andere Thrint war, doch er war noch nicht bereit, sich mit dieser Tatsache auseinander zu setzen.
    Vorsichtig ›lauschte‹ er. Der Thrint hatte das Gebäude verlassen. Mehr konnte Kzanol im Augenblick nicht feststellen, denn auch der andere hatte seinen Geistesschild hochgefahren. Also wandte er seine Aufmerksamkeit – sprich: seine Gedanken – den Männern im Raum zu.
    Sie erholten sich wieder, allerdings sehr langsam. Aufgrund von Greenbergs eingeschränkten Fähigkeiten mußte Kzanol sich derart konzentrieren, daß es geradezu eine Qual war; dennoch fühlte er deutlich, wie die Persönlichkeiten der Männer wieder Gestalt annahmen. Garner schien sich am meisten regeneriert zu haben, dicht gefolgt von Masney.
    Jetzt erwies sich ein weiterer Teil von Greenbergs Erinnerungen als nützlich. Greenberg hatte nicht gelogen, was seinen delphinähnlichen Sinn für Streiche betraf. So hatte er beispielsweise Wochen damit verbracht, sich einen Trick anzueignen, den man mit etwas Wohlwollen einen Partyscherz nennen konnte.
    Kzanol/Greenberg beugte sich über Masney. »Lloyd«, sagte er mit ruhiger, autoritärer Stimme. »Konzentriere dich auf den Klang meiner Stimme. Du wirst nur den Klang meiner Stimme hören. Deine Augenlider werden schwer. So schwer. Deine Finger werden müde. So müde. Laß sie schlaff werden. Du willst die Augen schließen; du kannst sie kaum noch offen halten …«
    Er fühlte, wie Masneys Persönlichkeit auf seine Worte reagierte. Er widersetzte sich nicht im Mindesten.
     
    Die Schwerkraft war irritierend. Zunächst war sie kaum zu spüren, doch nach ein paar Minuten war Kzanol erschöpft. Nachdem er weniger als einen Block hinter sich gebracht hatte, gab Kzanol den Versuch auf, zu Fuß zu gehen, obwohl ihm andererseits auch der Gedanke nicht behagte, ein Sklavenfahrzeug zu benutzen.
    Ich bin nicht stolz, redete er sich ein. Er stieg in einen geparkten Cadillac und befahl dem lethargischen Fahrer, ihn zum nächsten Raumhafen zu bringen. Das Fahrzeug begann zu vibrieren und hob unnötig ruckartig ab.
    Diese Sklaven waren weit größer als durchschnittliche, landlebende, intelligente Wesen. Kzanol hatte jede Menge freien Kopfraum. Nach einer Weile zog er vorsichtig den Helm aus. Die Luft war ein wenig dünn, was angesichts der hohen Schwerkraft verwunderlich war. Ansonsten war sie eigentlich recht gut. Kzanol legte den Helm auf den Sitz und schwang die Beine über die Lehne; der Sitz war zu breit, als daß er sich darin wohlgefühlt hätte.
    Die Stadt war faszinierend. Riesig und grotesk! Das Auge sah nichts außer

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