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Ringwelt 07: Die Welt der Ptavvs

Ringwelt 07: Die Welt der Ptavvs

Titel: Ringwelt 07: Die Welt der Ptavvs Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Larry Niven
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um sich selbst kümmern konnten, wenn sie nicht gebraucht wurden.
    Abgesehen davon war Kzanol/Greenberg, der selbst ernannte Ptavv, nur totes Gewicht.
    Er verbrachte Stunden damit, einfach nur dazusitzen und nachzudenken. Allerdings plante er nichts, denn es gab nichts zu planen. Entweder erreichte er den achten Planeten als erster oder nicht. Entweder setzte er sich den Verstärkerhelm aufs Haupt oder der echte Kzanol, und dann würde es nie mehr etwas zu planen geben. Kein mentaler Schild konnte gegen einen Verstärkerhelm bestehen. Der Verstärkerhelm konnte ihn, den Ptavv, zu Kzanols Herrn machen. Den Verstärker gegen einen Thrint einzusetzen war illegal, aber es bestand wohl kaum die Gefahr, von Thrint-Gesetzen verfolgt zu werden.
    Doch würde der Helm auch den Willen eines Sklavenhirns verstärken? Kzanol/Greenberg schob den Gedanken beiseite – wieder einmal.
    Die Zukunft konnte man bestenfalls als düster bezeichnen. Er war der letzte Thrint; er konnte noch nicht einmal den echten Kzanol benutzen, um neue Thrint zu züchten. Ja, er würde der Herr eines Asteroidengürtels und einer dicht bevölkerten Sklavenwelt sein; ja, er würde reicher sein als selbst Großvater Racarliw. Und Großvater hatte Hunderte von Weibchen und Tausende von Kindern!
    Kzanol/Greenbergs Frauen würden menschliche Sklaven sein, ebenso wie seine Kinder – jeder einzelne von ihnen niedriger als selbst ein Ptavv.
    Würde er ›Frauen‹ schön finden? Könnte er sich mit ihnen paaren? Vermutlich. Er würde es versuchen müssen; doch seine Drüsen waren gefühlsmäßig nicht Kzanols Drüsen. Aber wie auch immer … Er würde sich seine Weibchen nach Larry Greenbergs Maßstäben aussuchen, ja, nach Larry Greenbergs. Ganz egal, wie er sich auch fühlte, eine der schönsten Seiten des Reichtums bestand darin, ihn zur Schau stellen zu können, und er würde niemanden beeindrucken können außer Sklaven … Welch düstere Aussicht.
    Er hätte es genossen, sich ein wenig in seinen Erinnerungen zu sonnen, doch irgendetwas hielt ihn davon ab. Ein Grund dafür war, daß er Thrintun, seine Heimatwelt, niemals wiedersehen würde – das wußte er – ebenso wenig wie Kzathit, die Welt, auf der er geboren worden war, oder Racarliwun, die Welt, die er gefunden und der er einen Namen gegeben hatte. Er würde das Universum niemals wieder durch sein eigenes Auge betrachten; er würde sich selbst nur von außen sehen – wenn überhaupt. Dies hier war nun sein Körper, sein Sarg aus Fleisch, in dem sein Geist auf ewig begraben war.
    Und da war noch ein anderes Hindernis, eine scheinbar vollkommen triviale Angelegenheit: Mehrere Male hatte Kzanol/Greenberg die Augen geschlossen in dem Bemühen, sich seine glückliche Vergangenheit vorzustellen, doch alles, was ihm in den Sinn kam, war Weißnahrung.
    Er glaubte Garner, glaubte ihm ohne Vorbehalt. Die Filme konnten nicht gefälscht sein. Eine Inschrift in der alten Tnuctipunsprache zu fälschen, war vollkommen unmöglich. Garner konnte sich das nicht ausgedacht haben; niemand konnte das.
    Das allerdings bedeutete, daß die Bandersnatcher Intelligenz besaßen; und die Bandersnatcher waren ohne Zweifel Weißnahrung. Weißnahrung war intelligent und war es schon immer gewesen.
    Ein grundlegender Glaube war zutiefst erschüttert worden. Weißnahrung beherrschte Kzanol/Greenbergs Gedanken. Weißnahrung schwebte wie riesige, sechzig Tonnen schwere Wolken über die Plantage auf Kzathit und über die grün-silbernen Felder der anderen Güter, die Kzanol in seiner Jugend besucht hatte. Weißnahrung-Fleisch in unzähligen Zubereitungsformen lag auf dem Familientisch und wurde in jedem Restaurant angeboten. Ein Weißnahrungsskelett hing über jedem Gästetor eines Landbesitzers, ein großer Bogen aus sauber polierten weißen Knochen. Der Thrint war nie geboren worden, der nicht von seiner eigenen großen Weißnahrungsherde geträumt hatte! Ein Weißnahrungsknochentor bedeutete ›Landbesitz‹, ebenso wie eine Wächterblumenhecke.
    Kzanol/Greenberg neigte leicht den Kopf zur Seite. Er schürzte die Lippen, und zwinkerte nervös mit den Augen. Judy hätte diesen Gesichtsausdruck erkannt. Kzanol/Greenberg wußte plötzlich, warum die Vorstellung intelligenter Weißnahrung für ihn so schrecklich war.
    Ein Thrint war der Herr über alle intelligenten Wesen. So lautete das oberste Gesetz des Willensgebers, älter als selbst die Sterne. Darin waren sich alle zwölf Thrintreligionen einig, auch wenn sie sich in allen

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