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Ringwelt 07: Die Welt der Ptavvs

Ringwelt 07: Die Welt der Ptavvs

Titel: Ringwelt 07: Die Welt der Ptavvs Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Larry Niven
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Garner an Bord der Heinlein zu sprechen?« fragte er.
    »Haben Sie. Wer sind Sie bitte?«
    »Charles Martin Shaeffer, Erster Sprecher der Politischen Sektion des Belt. Darf ich fragen …?«
    »›Little‹-Shaeffer?«
    Das mahagonifarbene Gesicht des Mannes erstarrte einen Augenblick lang. »Man nennt mich Lit. Was wollen Sie, Garner?«
    »Ihnen werde ich es sagen, Shaeffer. Unterbrechen Sie mich jetzt nicht. Es ist eine lange Geschichte …«
    Es dauerte fünfzehn Minuten, sie zu erzählen. Shaeffer hörte aufmerksam zu, ohne Garner zu unterbrechen. Anschließend hatte er allerdings ein paar Fragen. Shaeffer wollte Einzelheiten, Klarstellungen. Dann wiederholte er einige der Fragen. Es waren verhüllte Anklagen, die jedoch immer deutlicher wurden. Anderson konzentrierte sich darauf, den Maserstrahl ständig auf die Empfangsstation auszurichten und war ansonsten klug genug, Luke das Reden zu überlassen. Nach einer Stunde dieses Frage-und-Antwort-Spiels wurde Luke des Gesprächs überdrüssig.
    »Für heute habe ich genug von diesem Kreuzverhör, Shaeffer.«
    »Was erwarten Sie denn von mir? Daß ich Ihre Geschichte einfach so schlucke? Ihre Meinung über uns Belter bedarf wohl einer kleinen Revision.«
    »Nein, Shaeffer, bedarf sie nicht. Ich habe nicht erwartet, daß Sie mir glauben. Das können Sie sich gar nicht leisten. Der Propagandaeffekt wäre enorm, wenn die Erde Sie in so eine wilde Geschichte mit hineinziehen würde.«
    »Sicher. Aber andererseits erzählen Sie mir, daß da draußen ein außerirdisches Monster ist, das den Bestand der gesamten menschlichen Zivilisation bedroht. Angesichts dessen erscheint es mir ein wenig seltsam, daß Sie sich weigern, mir ein paar Fragen zu beantworten.«
    »Unsinn, Shaeffer. Tun Sie einfach Folgendes: Senden Sie ein paar bewaffnete …«
    »Von Ihnen nehme ich keine Befehle entgegen …«
    »Unterbrechen Sie mich nicht, Shaeffer. Senden Sie ein paar bewaffnete Schiffe hinter uns her zum Neptun. Ich bin sicher, daß die beiden anderen dorthin unterwegs sind; den Wendepunkt für die meisten Asteroiden haben sie bereits verpaßt. Ihre Schiffe werden eine Zeit lang brauchen, um uns einzuholen. Vielleicht kommen sie trotzdem noch rechtzeitig an, um uns zu helfen, vielleicht aber auch nicht. Wenn Sie mich für einen Lügner halten, dann schicken Sie mir einfach ein paar Schiffe hinterher, um sicherzugehen, daß ich keinen Blödsinn mache. Außerdem ist es egal, was Sie von mir denken; um mich aufzuhalten, brauchen Sie Schiffe, richtig? Aber bewaffnen Sie sie, Shaeffer. Bewaffnen Sie sie gut.
    Ihre einzige andere Möglichkeit wäre, einen Krieg vom Zaun zu brechen, stimmt’s? Stimmt. Wenn Sie meine Geschichte bestätigt haben wollen, dann kontaktieren Sie das ARM-Büro in Los Angeles und anschließend die Vergleichende Kulturausstellung der UN in Brasilia. Fragen Sie nach, ob die Seestatue noch immer dort ist. Mehr können Sie nicht tun. Rufen Sie mich zurück, und sagen Sie mir, wie viel Schiffe Sie uns hinterherschicken.« Luke winkte Anderson, der die Verbindung daraufhin beendete.
    »Idiot«, bemerkte Anderson.
    »Nein, Shaeffer ist alles andere als ein Idiot. Er hat genau das Richtige getan, und das wird er auch weiterhin tun. Zunächst wird er uns Schiffe hinterherschicken, einschließlich eines mit Antiradargeräten, welches allerdings aufgrund des erhöhten Gewichts ein wenig später ankommen wird als die anderen. Außerdem wird er Verbindung zur Erde aufnehmen und versuchen, soviel wie möglich herauszufinden, um meine Geschichte zu bestätigen. Das Schlimmste, wofür er mich dann noch halten kann, ist gründlich. Schließlich wird er uns zurückrufen und uns verkünden, wie viel Schiffe er uns hinterhergeschickt hat; das mit den Antiradargeräten wird er selbstverständlich nicht erwähnen. Dieses Schiff wird es dem Belt ermöglichen, mich bei allen möglichen Vertragsbrüchen in flagranti zu ertappen, zumal sie nicht ahnen, daß ich bereits seit einiger Zeit über die Stealthtechnologie des Belts informiert bin …«
    »Hm-mmmh.«
    »Wenn die Belter mich aber bei keinen illegalen Aktivitäten erwischen, werden sie mit mir kooperieren.«
    »Hm-mmmh. Das ist perfekt. Aber werden sie in der Lage sein, mit der Situation fertig zu werden, wenn sie feststellen, daß wir die Wahrheit gesagt haben?«
    »Sicher. Wegen uns werden sie bewaffnet sein, und eine Waffe ist und bleibt eine Waffe – egal für wen sie bestimmt ist. Abgesehen davon werden mir einige von ihnen

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