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Ringwelt 07: Die Welt der Ptavvs

Ringwelt 07: Die Welt der Ptavvs

Titel: Ringwelt 07: Die Welt der Ptavvs Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Larry Niven
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Smoky‹.
    Einst war er ein Flatlander gewesen. Fast dreißig Jahre lang hatte er für Touristen Rundflüge um den Mond veranstaltet. Die Nächte hatte er in einem kleinen, billigen Apartment unmittelbar über der Verkehrsebene von Los Angeles verbracht. An jedem freien Tag war er regelmäßig an den Strand gefahren, wo er von Glück hatte sagen können, noch einen freien Platz zu finden, um sich in den Sand zu setzen. Die Ferien hatte er meist in anderen Städten verbracht, in fremden und zweifelsohne faszinierenden Metropolen, die jedoch genauso überbevölkert waren wie Los Angeles. Einmal hatte er zwei Wochen in dem Gebiet verbracht, wo sich die traurigen Reste der Regenwälder des Amazonas befanden. Er hatte ein paar Zigaretten mit hineingeschmuggelt und damit fünf Jahre Gefängnis riskiert, doch nach nur fünf Tagen waren sie bereits aufgebraucht gewesen. Als er sich dann dabei ertappt hatte, wie er jedem Freund und Bekannten erklärte, wie sehr er etwas zu rauchen brauchte, war er wieder in die Stadt zurückgekehrt.
    Lucas Garner hatte er vor Jahren kennen gelernt. Damals hatte ein großes Sit-In stattgefunden, um gegen angebliche Korruption im Fruchtbarkeitsamt zu protestieren; und als die Hüter des Gesetzes Smoky von der obersten Treppenstufe entfernten, hatte er Garner in der Uniform eines Polizeichefs kennen gelernt. Irgendwie hatten sie sich angefreundet. Ihre Ansichten waren einander nah genug, um für heftige, unterhaltsame Auseinandersetzungen zu sorgen. Jahrelang hatten sie sich unregelmäßig getroffen, um über Politik zu streiten. Dann war Luke zur ARM gegangen. Smoky hatte ihm das nie verziehen.
    Eines Tages war Smoky mit einer Fuhre Touristen um den Mond geflogen, als er plötzlich den Drang verspürt hatte, das Schiff zu wenden und einfach draufloszufliegen, bis er die Sterne hinter sich gelassen hatte. Er unterdrückte diesen Drang und landete an jenem Abend im Tal des Todes, wie er es schon unzählige Male zuvor getan hatte. Als er sich in dieser Nacht durch den üblichen Mob zu seinem Apartment drängte, erkannte Smoky, daß er mittlerweile jede Stadt auf der Welt tief und innig haßte.
    Er hatte genug gespart, um sich sein eigenes Prospektorschiff zu kaufen, und unter den damaligen Umständen war der Belt nur allzu froh, ihn aufzunehmen. Rasch lernte er, den Gefahren des Belts zu trotzen, und er verdiente genug, um sein Schiff in Schuß zu halten und sich selbst Tabak und etwas zu essen kaufen zu können.
    Jetzt war er der einzige Mann in der kleinen Flotte, der Lucas Garners Stimme kannte. Als das Funkgerät zum Leben erwachte, hörte er aufmerksam zu; dann rief er Lew, um ihm mitzuteilen, daß das tatsächlich Garner gewesen war.
    Für Smoky beseitigte die Übertragung alle Zweifel. Das da draußen war tatsächlich Garner höchstpersönlich. Der alte Mann war einer Lüge zwar nicht abgeneigt, wenn sie ihm nützte, doch wenn es sich vermeiden ließ, riskierte er nicht sein Leben. Wenn er dort draußen am Neptun in einem klapprigen Navyschiff herumflog, mußte er einen guten Grund dafür haben.
    Nachdenklich überprüfte Smoky sein Arsenal aus zwei radargesteuerten Raketen, einer wärmesuchenden Rakete und einer Kurzstreckenlaserkanone. Der Krieg der Welten hatte endlich doch noch begonnen!

 
KAPITEL ACHTZEHN
     
     
    Kzanol stand vor einem Rätsel. Nach sechsstündiger Suche hatte der Sklave Masney den gesamten Planeten abgedeckt. Der Anzug war nicht da!
    Um sicherzugehen, ließ er den Sklaven eine zweite Suche durchführen. Dem Piloten der Golden Circle befahl er, Kurs auf Triton zu nehmen. Sein altes Schiffsgehirn hatte die Bahnen der Monde nicht berechnen können; es war durchaus möglich, daß einer von ihnen dem Thrintschiff den Weg versperrt hatte, als es auf den Neptun zugerast war. Daß es sich dabei um Triton gehandelt hatte, war recht wahrscheinlich. Dieser Mond lag nicht nur näher am Planeten als Nereid; er war auch größer: zweitausendsiebenhundertvier Kilometer Durchmesser im Vergleich zu dreihundertvierzig.
    Nach Ablauf einer Nerven aufreibenden Stunde, die er kopfüber oberhalb der Mondoberfläche verbracht hatte, während das Triebwerk nach außen gerichtet war, gestand Kzanol die Niederlage ein. Kein weißer Punkt hatte die Position des Anzugs auf dem Radarschirm angezeigt; nur der Neptun selbst war durch das durchsichtige Bild des großen Mondes erschienen. Kzanol wandte seine Aufmerksamkeit dem kleineren Mond zu.
     
    »Das wär’s dann wohl.« Andersons Gesicht

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