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Ringwelt 07: Die Welt der Ptavvs

Ringwelt 07: Die Welt der Ptavvs

Titel: Ringwelt 07: Die Welt der Ptavvs Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Larry Niven
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glühte. »Sie dachten, das Ding, das sie suchen, sei auf der Oberfläche. Ist es aber nicht. Und jetzt bleibt ihnen nichts anderes mehr übrig, als die Monde abzusuchen!« Nachdenklich runzelte er die Stirn. »Sollten wir nicht besser von hier verschwinden? Der Flitterwöchler hält auf Nereid zu, und um ehrlich zu sein, ist er mir jetzt schon zu nahe.«
    »Stimmt«, bestätigte Garner. »Aber zuerst feuern wir eine Rakete ab … die, die auf den Außerirdischen gerichtet ist. Um Greenberg können wir uns immer noch kümmern.«
    »Ich hasse es, das zu tun. Da sind noch zwei Menschen an Bord der Golden Circle.« Einen Augenblick lang herrschte Schweigen … das immer länger wurde. »Ich kann mich nicht bewegen«, sagte Anderson schließlich. »Es ist der dritte Knopf unter dem blauen Licht.«
    Doch Luke war ebenfalls wie gelähmt.
    »Wer hätte gedacht, daß er eine solche Reichweite hat?« knurrte er verbittert. Anderson konnte nicht anders, als ihm zuzustimmen. Das Schiff stürzte weiter auf Nereid zu.
    Für den Willen war Entfernung nur von geringer Bedeutung; die Zahl der zu kontrollierenden Wesen war das Entscheidende.
     
    Nereid war leer. Der Tiefenradar ging durch ihn hindurch wie durch ein offenes Fenster – nichts. Kzanol gab es auf und beobachtete eine Zeit lang den halb schlafenden Sklaven. Die winzige Flamme seines Geistes loderte tapfer in der Nacht des Neptun. Kzanol hatte schlechte Laune. Es schien, daß sein Schiff nicht nur den Neptun, sondern auch seine zwei Monde verfehlt hatte. Was war nur mit dem Schiffsgehirn schief gelaufen? Vermutlich war es nie dafür gedacht gewesen, dreihundert Jahre in Dienst zu bleiben. Doch tief in seinem Unterbewußtsein wußte Kzanol es besser. Das Schiffsgehirn war absichtlich vorbeigeflogen. Kzanol hatte ihm befohlen, Selbstmord zu begehen, ohne sich darüber Gedanken zu machen, was er da verlangt hatte. Das Schiffsgehirn – das eine Maschine, kein Sklave und somit unempfänglich für den Willen war –, hatte sich seinem Befehl widersetzt. Sein Schiff mußte mit 0,97c durchs Solsystem in den interstellaren Raum geschossen sein. Inzwischen befand es sich mit Sicherheit auf dem Weg in einen anderen Teil des Universums.
    Kzanol spürte, wie seine Muskeln am Maul zerrten, wie sie die Freßtentakel schützend gegen die Wangen preßten und die Kiefer auseinander rissen, bis er das Gefühl hatte, sie würden aus ihren Verankerungen gebrochen. Das war eine unbewußte Reaktion, eine Reaktion der Furcht und des Zorns; so bereiteten sich Thrint auf einen Kampf bis zum Tode vor. Aber es gab hier nichts, wogegen man hätte kämpfen können. Schon bald schloß Kzanol das Maul wieder und ließ den Kopf hängen.
    Ihm blieb nichts anderes übrig, als zu beobachten, wie das andere Schiff den Neptun ein drittes Mal absuchte … und zuzusehen, wie der Triebwerksstrahl kurz länger wurde und wieder in sich zusammenfiel. Der schlafende Sklave hatte ebenfalls aufgegeben.
    Dann wußte Kzanol, daß auch der Sklave zum Triton flog. Ihn überkam ein Gefühl noblen Mitleids, und er erinnerte sich an die Tradition der Familie des Racarliw, niemals einen Sklaven schlecht zu behandeln. Er flog zum Triton, um den Schläfer dort zu treffen.
     
    »Eins … zwei … Ich kann Garners Schiff nicht finden. Er muß irgendwo gelandet sein oder das Triebwerk abgeschaltet haben. Die anderen fliegen einfach nur herum.«
    »Seltsam, daß er uns nicht gerufen hat. Ich hoffe, ihm ist nichts passiert.«
    »Wir hätten die Explosion gesehen, Smoky. Aber wie auch immer … Er war auf dem Weg zum Nereid, als das Triebwerk abgeschaltet wurde. Falls technisches Versagen der Grund dafür war, werden wir ihn später schon finden.«
     
    Als Kzanol nahe genug herangekommen war, befahl er dem Schläfer, das Schiff zu wenden und sich ihm anzuschließen. Eine Stunde später lagen das Navyschiff und die Golden Circle nebeneinander.
    Kzanols Pilot und Copilotin hatten ihn auf den schwindenden Treibstoffvorrat hingewiesen, und so befahl Kzanol dem Schläferschiff, Treibstoff an die Golden Circle zu übergeben. Er wartete, während ein Klirren, Klappern und Schlagen durch die Schiffe hallte. Glücklicherweise waren die Spielkarten magnetisiert, und Kzanol selbst wurde von einem Netz im Sitz gehalten. Er folgte den Bewegungen seiner drei persönlichen Sklaven nur beiläufig: Der Schläfer befand sich nahe dem Heck, Pilot und Copilotin regungslos im Kontrollraum. Er wollte nicht das Leben seiner Piloten riskieren, indem er

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