Ringwelt 07: Die Welt der Ptavvs
Kzanol eine Zeit lang aus dem Weg zu gehen.
Als erstes tastete Kzanol das Schiff Kzanol/Greenbergs per Radar ab. Als dabei kein Anzug zum Vorschein kam, übernahm Kzanol wieder Masney und ließ ihn mit anderen Sensoren suchen. Schließlich war Kzanol/Greenberg mit einem Geistesschild geschützt, und es konnte ihm durchaus gelungen sein, das Stasisfeld des Anzugs abzuschalten und ihn so zu verstecken. Er fand nichts.
Aber der andere schien so sicher zu sein! Warum? Er mußte den Anzug haben.
Erneut suchten sie den Mond Triton ab. Kzanol/Greenberg beobachtete, wie die Unsicherheit des Thrint von Minute zu Minute wuchs. Der Anzug war nicht auf dem Neptun, nicht auf den Monden, mit Sicherheit nicht auf dem anderen Schiff, und er konnte auch nicht all die Jahre im Orbit geblieben sein. Wo war er?
Das Triebwerk wurde wieder abgeschaltet.
Kzanol wandte sich seinem Peiniger zu, der plötzlich das Gefühl hatte, irgendetwas zerquetsche ihm das Gehirn. Kzanol gab alles, was er hatte: Er schrie, gab Befehle, tobte vor Wut und blankem Haß und fragte, fragte, fragte. Der Pilot stöhnte und legte die Hände an den Kopf. Die Copilotin kreischte, stand auf, drehte sich halb um und starb mit Schaum vor dem Mund. Tot stand sie neben dem Spieltisch; nur die Magnete in ihren Schuhen verhinderten, daß sie davonschwebte. Kzanol/Greenberg stellte sich dem Thrint, wie er sich einem Tornado gestellt hätte.
Der mentale Sturm endete. »Wo ist er?« fragte Kzanol.
»Ich schlage dir einen Handel vor.« Kzanol/Greenberg hob die Stimme, so daß der Pilot ihn hören konnte. Aus den Augenwinkeln heraus sah er, daß der Thrint ihn verstanden hatte; der Pilot trat aus dem Kontrollraum, um den Platz der Copilotin als Dolmetscher einzunehmen.
Kzanol zog sein Werkzeugmesser. Den Desintegrator ignorierte er hochmütig. Vielleicht betrachtete er ihn nicht als Waffe. Immerhin drohte nur ein Thrint einem anderen Thrint mit Gewalt, kein Sklave oder Ptavv. Er fuhr das Werkzeugmesser zu über fünf Fuß Länge aus und war bereit, den Körper des rebellischen Sklaven in zwei Teile zu schneiden.
»Das traust du dich nicht«, sagte Kzanol/Greenberg und machte sich noch nicht einmal die Mühe, den Desintegrator zu heben.
GEH RAUS, befahl Kzanol dem Piloten. Kzanol/Greenberg hätte schreien können. Er hatte gewonnen! Sklaven durften bei einem Kampf oder einem Streit zwischen zwei Thrint nicht anwesend sein.
Langsam bewegte sich der Pilot auf die Luftschleuse zu. Zu langsam. Entweder war irgendeine motorische Funktion durch den Geisteskampf beschädigt worden, oder der Sklave wollte nicht gehen. Kzanol suchte nach dem Grund.
ALSO GUT. ABER BEEIL DICH.
Rasch kletterte der Pilot in den Raumanzug, bevor er ging. Die Familie von Racarliw hatte nie einen Sklaven mißhandelt …
Das Luk der Luftschleuse schloß sich wieder. Kzanol fragte: »Was für einen Handel?«
Er verstand die Antwort nicht. Von sich selbst angewidert sagte er: »Wir müssen das Funkgerät einschalten. Ah, da ist es ja.« Er drehte das Gesicht zur Wand, griff mit zwei Freßtentakeln in die Nische und legte einen Schalter um. Jetzt konnte der Pilot Kzanol/Greenberg über das Funkgerät in seinem Anzug hören.
»Ich wiederhole«, sagte Kzanol. »Was für einen Handel?«
»Ich möchte, daß wir die Erde als Partner beherrschen. Unsere Abmachung wird nicht davon beeinflußt werden, wenn wir andere Wesen wie … wie dich finden. Die Hälfte für dich, die Hälfte für mich und deine Hilfe dabei, mir einen Verstärkerhelm zu bauen. Du solltest lieber den ersten Helm nehmen; vielleicht verträgt er sich nicht mit meinem Gehirn. Ich will deinen Eid, deinen … Warte mal eine Minute; ich kann das nicht aussprechen.« Er nahm eine Spielkarte und schrieb darauf ›prtuuvl‹ in den Punkten und Kringeln der Übersprache, wie die Thrint ihre Sprache nannten. »Schwöre mir diesen Eid hier, daß du meine Hälfte des Eigentums beschützen wirst, so gut du kannst, und daß du niemals absichtlich mein Leben oder meine Gesundheit gefährden wirst, wenn ich dich zum zweiten Anzug führe. Und du sollst mir schwören, daß wir die Menschen für mich einen Verstärkerhelm bauen lassen werden, sobald wir zurück sind.«
Kzanol dachte eine volle Minute darüber nach. Sein Geistesschild war so fest wie das Tor einer Lunarfestung, doch Kzanol/Greenberg konnte sich nur allzu gut vorstellen, was hinter der Stirn des Thrint vor sich ging. Er zögerte die Antwort hinaus, um sein Gegenüber ein wenig zu
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