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Ringwelt 07: Die Welt der Ptavvs

Ringwelt 07: Die Welt der Ptavvs

Titel: Ringwelt 07: Die Welt der Ptavvs Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Larry Niven
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Das war nicht mehr der Fall. Kzanol hatte ihn von dem Bann befreit, als er ihn übernommen hatte, doch hatte er in seiner Gedankenlosigkeit vergessen, ihm neue Befehle zu erteilen, bevor er selbst zum Pluto aufgebrochen war. Masney war dem Verhungern nahe gewesen. In seinem Gesicht zeigten sich tiefe Falten, und die Haut spannte über seinen Rippen. Kzanol/Greenberg hatte wiederholt vergessen, ihn zu füttern; nur wenn der Hunger gedroht hatte, die Hypnose zu brechen, hatte er ihm gestattet, etwas zu essen. Kzanol hätte einen Sklaven niemals auf diese Art behandelt; doch Kzanol, der echte Kzanol, war telepathisch auch weit begabter als der falsche. Und … Kzanol/Greenberg hatte noch nicht gelernt, daß regelmäßige Nahrungsaufnahme eine Notwendigkeit war. Für ihn war zu viel Nahrung ein dummer Luxus.
    Masney hatte zwar eine wahre Freßorgie begonnen, nachdem die Golden Circle verschwunden war, doch es würde noch einige Zeit dauern, bis man ihn wieder als ›stämmig‹ bezeichnen könnte. Sein Schiff hatte keinen Treibstoff mehr, und als Smoky ihn entdeckt hatte, hatte er den Neptun auf einer äußerst exzentrischen Umlaufbahn umkreist, die ihn immer näher an den Planeten herangeführt hatte.
    »Das hier kann kein Trick sein«, berichtete Smoky der Belterflotte. »Noch etwas mehr von diesem ›Schauspiel‹, und Masney wäre tot gewesen. Wie es aussieht, ist er im Augenblick einfach nur sehr krank.«
    Schließlich sammelten sich die vier Schiffe nahe dem Nereid.
    »Wir müssen alle Schiffe betanken«, sagte Garner. »Und es gibt sogar eine Möglichkeit, wie wir das bewerkstelligen können.« Er erklärte es seinen Gefährten.
    Smoky heulte auf. »Ich werde mein Schiff nicht verlassen.«
    »Tut mir leid, Smoky. Versuch es zu verstehen. Wir haben drei Piloten, richtig? Dich, Woody und Masney. Anderson und ich können uns nicht bewegen. Aber wir haben vier Schiffe. Eines müssen wir zurücklassen.«
    »Sicher, aber warum ausgerechnet meins?«
    »Wir müssen fünf Mann in drei Schiffen unterbringen. Das heißt, wir behalten beide Zweimannschiffe. Richtig?«
    »Richtig.«
    »Daraus folgt, daß wir entweder dein Schiff oder das Stealthschiff aufgeben müssen. Welches würdest du zurücklassen?«
    »Du glaubst doch nicht, daß wir den Pluto rechtzeitig für den Krieg erreichen?«
    »Wir können es zumindest versuchen. Oder willst du lieber nach Hause?«
    »Ist ja schon gut.«
    Die Flotte flog zum Triton ohne Nummer Vier, und zwar nachdem man die Hälfte des Treibstoffs von Nummer Vier in Masneys Schiff, die Iwo Jima, gepumpt hatte. Garner flog als Passagier bei Masney mit, und Smoky befand sich bei Anderson an Bord der Heinlein. Die drei Schiffe schwebten über der vereisten Oberfläche des großen Mondes, während ihre Abgasstrahlen Schicht um Schicht der gefrorenen Gase schmolzen – Stickstoff, Sauerstoff und Kohlendioxid –, bis eine dicke Schicht reinen gefrorenen Wassers entstanden war. Darauf landeten sie dann, jedes in seiner eigenen flachen Mulde. Schließlich holten Woody und Smoky Nummer Vier.
    Smoky landete das Einmannschiff mit fast leerem Tank. Was noch übrig war, pumpten sie in die Iwo Jima, und glichen die Füllmenge mit den Vorräten der Heinlein aus. Woody schaltete die Kühleinheit im Wasserstofftank des Schiffes aus, baute das Heizgerät der Kabine aus und kletterte in den Tank. Er mußte ein Loch in die Wand schneiden, um hineinzugelangen.
    Die nächsten Stunden verbrachten sie damit, Eisblöcke zu schneiden. Masney war noch immer erholungsbedürftig, und so blieb die Arbeit an den Beltern hängen. Zu guter Letzt waren sie vollkommen erschöpft und die Laserschneider am Ende; doch der Tank von Nummer Vier war voller warmen, wenn auch nicht gerade sauberen Wassers.
    Mit Hilfe der Batterie von Nummer Sechs elektrolysierten sie das geschmolzene Eis. Eine Mischung aus Wasserstoff und Sauerstoff strömte in den Tank der Heinlein. Das Thermostat stellten sie auf einen Wert knapp über dem Kondensationspunkt von Wasserstoff ein; doch der Sauerstoff fiel wie Schnee, und Smoky und Woody mußten ihn aus dem Tank schaufeln. Einmal mußten sie mit Nummer Sechs sogar noch einmal starten und eine Runde um den Mond fliegen, um die Batterien wieder aufzuladen. Dabei hatten sie ständig das Gefühl, die Zeit laufe ihnen davon, während ›der Krieg‹ sich immer weiter von ihnen entfernte.
    Nach zwei Tagen hatten sie alle drei Schiffe ausreichend mit Treibstoff versorgt. Die Tanks waren nicht voll, doch es

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