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Ringwelt 07: Die Welt der Ptavvs

Ringwelt 07: Die Welt der Ptavvs

Titel: Ringwelt 07: Die Welt der Ptavvs Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Larry Niven
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an diesem Tag heulend sterben können, während ein Desintegrator ihm Schicht für Schicht die Haut abzog – und das, ohne zu wissen warum.
     
    Zehn Tage und einundzwanzig Stunden seit dem Start. Der eisige Planet hing über ihren Köpfen, groß und schmutzig-weiß und mit dem gleißenden Schlaglicht, das schon so manchen Astronomen in die Irre geleitet hatte. Von der Erde aus war nur das Schlaglicht zu erkennen, tatsächlich der Beweis für Plutos flache, ja fast polierte Oberfläche, wodurch er klein und sehr, sehr dicht erschien.
    »Ziemlich winzig«, bemerkte Kzanol.
    »Was hast du von einem Mond erwartet?«
    »Da war zum Beispiel F-28. Die Schwerkraft war selbst für Weißnahrung zu hoch.«
    »Stimmt. Hmpf. Sieh dir mal den großen Kreis dort an. Sieht wie ein Meteoritenkrater aus, oder?«
    »Wo? Oh, jetzt seh ich’s.« Kzanol dachte nach. »Das ist es! Der Radar kann nicht durch. Willens verlust«, fügte er hinzu und blickte mit den Augen des Piloten durch das Radarteleskop. »Die Form ist deutlich. Aber wir können erst beim nächsten Umlauf landen.«
    Langsam schwenkte das Schiff in eine Umlaufbahn.
     
    Die Belterflotte blieb in respektvoller Entfernung zurück – in sehr respektvoller Entfernung, acht Millionen Kilometer Respekt. Ohne Teleskop würden sie den Pluto kaum erkennen können.
    »Denkt euch eine Zahl aus«, sagte Lew. »Eine zwischen eins und hundert. Wenn ihr mir eure sagt, sag ich euch meine. Dann funken wir Garner an und bitten ihn, sich auch eine auszusuchen. Wer von uns Garners Zahl am nächsten ist, hat Pech gehabt.«
    »Drei.«
    »Achtundzwanzig.«
    »Siebzig.«
    »Fünfzig. Okay. Ich rufe Garner.« Lew wechselte zu Maserfunk. »Eins ruft Garner. Eins ruft Garner. Garner, wir haben entschieden, was wir tun werden, wenn er nicht landet. Keins unserer Radargeräte ist beschädigt; also werden wir eins unserer Schiffe programmieren und mit Höchstgeschwindigkeit auf den Flitterwöchler zujagen lassen. Wir werden es per Teleskop verfolgen. Wenn unser Schiff nahe genug herangekommen ist, jagen wir den Antrieb in die Luft. Wir möchten, daß Sie sich eine Zahl zwischen eins und hundert aussuchen.«
    Diesmal vergingen nur Sekunden. Garners kleine Flotte hatte schon aufgeholt, war fast da.
    »Hier ist Tartov in Nummer Drei. Er wird landen.«
    »Garner hier. Ich schlage vor, wir warten und benutzen das Stealthschiff, wenn wir können. Lew, Sie scheinen zu planen, einen Mann in irgendjemandes Luftschleuse bis zum Belt zurückfliegen zu lassen. Falls das stimmt, dann warten Sie bitte auf uns. In einem der Erdenschiffe ist noch Platz für einen. Wollen Sie immer noch eine Zahl? Fünfundfünfzig.«
    Lew schluckte. »Danke, Garner.« Er schaltete den Maser ab.
    »Hier ist noch mal Nummer Drei. Rettung in letzter Sekunde, Lew. Er geht auf der Nachtseite runter, aber nur knapp. Könnte nicht besser sein. Vielleicht landet er ja sogar in der Sichel!«
    Lew war kreidebleich. Er beobachtete das winzige Licht, das über Plutos matter weißer Oberfläche glühte. Garner hatte vergessen, daß die Kabine eines Einmannschiffes zugleich dessen Luftschleuse war, die evakuiert werden mußte, wann immer der Pilot hinauswollte. Lew war froh, daß die Flatlander ihnen gefolgt waren. Ihm behagte die Vorstellung ganz und gar nicht, mehrere Wochen auf der Außenhülle eines Raumschiffs zu verbringen.
     
    Kzanol/Greenberg schluckte erneut. Ihm machte die langsame Beschleunigung zu schaffen. Die Schuld dafür gab er seinem menschlichen Körper. Er saß auf einem Fenstersitz, hatte das Crashnetz angelegt und blickte hinaus.
    Es gab nur wenig zu sehen. Das Schiff hatte den halben Planeten umkreist und war dabei immer tiefer gesunken, doch die einzige Abwechslung auf der glatten Oberfläche war der langsam dahinkriechende planetare Schatten gewesen. Nun flog das Schiff die Nachtseite entlang, und das einzige Licht stammte von den Triebwerken. Und auf dieser Seite des Planeten hatte es noch weniger zu sehen gegeben … bis jetzt.
    Irgendetwas erhob sich am östlichen Horizont, etwas, das einen Hauch heller war als der graue Rest – eine unregelmäßige Linie. Kzanol/Greenberg beugte sich vor, als er erkannte, wie groß die Erhebung war; ohne Zweifel mußte es sich dabei um eine Bergkette handeln. »Was ist das?« fragte er sich laut.
    Kzanol erkundigte sich im Geist des Piloten, und dieser antwortete: »Cott’s Sichel. Berge aus gefrorenem Wasserstoff. Auf der Tagseite verdampft der Wasserstoff, um auf der Nachtseite

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